Angriff

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Ich hatte das Gefühl, dass ich verfolgt wurde. Meine Schritte wurden automatisch schneller. Plötzlich wurde ich von etwas in eine Gasse geschleudert und unsanft gegen eine Wand gedrückt.
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Ich sah nur ein Vampir-Gesicht und zögerte nicht. Mit Magie hatte ich den Vampir an die Wand gegenüber geschleudert und dort festgehalten. Als ich den Vampir erkannte, erschrak ich und ging ein paar Schritte auf diesen zu.
„Oh Gott Shirin! Du kannst mich doch nicht so erschrecken!"
Es war eine Vampirin aus dem Dorf. Ich ließ sie von der Wand runter gleiten und Atmete tief durch.
„Tut mir leid! Können wir uns irgendwo unterhalten? Die Ältesten haben mich geschickt.", sagte sie besorgt.
„Natürlich! Bei der Hexe Ruth. Ich lebe bei ihr schon seit ein paar Wochen. Aber wieso bist du so besorgt?"
„Das erkläre ich dir lieber in Ruhe!", sagte sie und sprintete, mit mir im Schlepptau, los.

Wir liefen zusammen zu dem großen und abgelegen Haus.
Ich holte den Schlüssel heraus und mit einem dreh schloss ich die Tür auf. Wir waren in das Wohnzimmer gegangen und setzten uns auf die Couch.

„Okay, jetzt sag mir warum du mich so dringend sprechen wolltest!", forderte ich sie auf.
„Lea es tut mir wie gesagt leid! Die Ältesten haben mich geschickt, weil ich dich warnen soll!"
„Warnen? Vor was?", fragte ich vollkommen verwirrt.
„Eigentlich ist es kein was, sondern wem!"
Sie hatte es leise und mit einer gewissen Angst in der Stimme gesagt.
Ihr Augen waren einige Nuancen dunkler und sie hatte dieses funkeln. Es war blutig, mörderisch. Doch trotz dessen war die Angst zu sehen.
„Warte? Vor wem sollst du mich warnen?", fragte ich nun leicht ängstlich. Sie war nämlich noch nie eine Person die Angst hatte.
Ihre Augen erzählten so viel. Sie war so fokussiert in ihren Gedanken, dass sie nun leicht erschrocken zu mir starrte.
„Vor dem Urhybriden! Klaus Mikaelson.", sagte sie völlig Angsterfüllt. Shirin hatte eine kleine Vorgeschichte mit ihm. Er hatte sie damals verwandelt. Sie sollte ihm Dienen, was sie nicht wollte. Er wollte ihren Zirkel, für irgendwelche dunklen Tätigkeiten, benutzen. Schlussendlich ist sie zu unserem Zirkel geflohen.
„Was möchte der Urhybrid von mir?", hackte ich noch einmal genauer nach.
Ich dachte der Urhybrid seie das schlimmste, was unserem Zirkel passieren konnte. Das er uns ausnutzen würde und zu Dingen zwingen die wir nicht wollten. Wir konnten sogar mächtig genug sein um ihn zu Töten. Dies würden wir jedoch nie gegen ihn verwenden. Vampire waren nun ein Teil dieser Welt und tragen nun zum Gleichgewicht teil.
Doch hatte ihn dies vor Jahrhunderten verunsichert, deswegen löschte er unseren halben Zirkel aus.
Er hatte gedacht, dass er alle erwischt hätte. Mein Zirkel hatte pures Glück. Mir wurde bewusst etwas bewusst. Wenn Urhybrid hinter mir her war, sei es nur eine Frage der Zeit, wann er mich bekommen würde. Ich vermutete, dass er diesen Angriff beordert hatte.
Das hieß er wäre auf der Suche nach mir.
„Lea...", fing sie verunsichert an.
„Shirin? Was möchte der Uhrhybrid von mir?!", schrie ich hysterisch.
Ich wurde immer lauter.
Es war unvorstellbar, wie ich mich fühlte.
Es war eine Mischung aus Angst und Respekt.
„Wir wissen es nicht genau, aber dir wurde etwas wichtiges verschwiegen."
Im Gegensatz zu mir wurde sie immer leiser.
„Und was?", fragte ich leicht verunsichert.
„Du bist mächtig. Sehr sogar! Du bist eine besondere Hexe.", sagte sie besorgt.

„Ich verstehe es immer noch nicht! Du solltest klar und deutlich mit mir reden!"
Meine Beine trugen mich die ganze Zeit hin und her, da diese Nervosität nicht auszuhalten war.
„Lea ruh dich aus. Heute Nacht müssen wir zurück zum Dorf! Ich erkläre dir später mehr und im Dorf werden dich die Ältesten komplett aufklären. Wir fahren noch heute Abend zurück, also Ruhe dich lieber jetzt aus! Es wird eine sehr lange Nacht werden."
Ein Nicken kam von mir und ich ging in mein Schlafzimmer. Es war Vormittag und ich sollte schlafen, was eigentlich nicht schlimm war, da ich viel zu wenig geschlafen hatte.

Ruth war noch nicht zuhause, was mich etwas verwunderte. Sonst war sie nämlich immer pünktlich Vormittags zuhause oder hatte sich gemeldet, wenn sie nochmal weg musste.
Ich beruhigte mich damit, dass die wahrscheinlich nur irgendwas besorgen musste. Hexen machen immer suspekte Dinge.

Als ich mir eine Jogginghose und ein enganliegendes Top anzog, sah ich im Spiegel eine meiner Narben.
„Wieso...", fragte ich verwundert. Man sollte keine meiner Narben sehen. Seit dem ich klein war versteckte ich alle. Es war die große Narbe am Bauch. Sie ging  gerade nach unten und durchquerte meinen Bauchnabel.
Corium."
Mit diesem Wort verschwand sie auch schon wieder. Man sah kein Anzeichen einer ehemaligen Verletzung. Das einzige was man sah, war ein normaler Bauch. Ich legte mich in mein Bett und war nach mehreren herumwälzen schließlich eingeschlafen.

Etwas rüttelte an mir. Ich schlug die Augen einen kleinen Spalt auf.
Da es Shirin war, wollte ich nicht die Anstalt machen aufzustehen. Sie hatte selbst gesagt, dass wir Abends fahren würden. Auf einmal spürte ich Kälte und meine Haut brannte.
Sie hatte mich tatsächlich mit einem Wassereimer geweckt.
„Was soll das?", schrie ich empört und war nun hell wach.
„Lea bist du nicht bei Sinnen? Ich schreie die ganze Zeit deinen Namen! Wir müssen los JETZT!", sagte sie mit Nachdruck.
„Ich dachte wir müssen erst Abends los. Ich-", weiter kam ich nicht.
„Es ist Abends! Wir müssen los! Und zwar sofort! Die Gefahr kommt näher!"
Völlig perplex starrte ich die ehemalige Hexe an. Mit der Situation war ich komplett überfordert. Mein Körper hatte sich mit den Schlaf versucht zu erholen, es jedoch noch nicht wirklich geschafft. Meine Glieder fühlten sich sehr schwach an. Mein Gehirn war noch nicht wirklich zum denken bereit.
„Okay, gib mir 5 Minuten!", gab ich als Antwort. Meine Nervosität war wieder weit oben. Ich fragte mich, was er von mir wollen würde.
„Beeile dich!", sagte sie.
Sie ging raus und ich holte mir eine schwarze Jeans und ein lockeres Oberteil. Als ich fertig war packte ich noch meinen kleinen Rucksack mit den Grimoirs und anderen kleinen Sachen. Ich ging mit schnellen Schritten die Treppe herunter und blieb vor Shirin stehen. Sie guckte mich mit einem besorgten und trotzdem noch ernsthaften Blick an.
„Lea-" , fing Shirin an, doch sie stoppte mitten im Satz und konzentrierte sich auf etwas hinter mir. Ihr Blick änderte sich von besorgt zu angsterfüllt.
„Lea renn!", schrie Shirin. Von ruhig auf hysterisch durfte nichts positives bedeuten. Trotzdem guckte ich noch nach hinten, da war nichts. Sie musste irgendwas gehört haben.
Auf ein Mal spürte ich diese Präsenz. Mein Adrenalin schoss in die Höhe.

Ich öffnete die Terrassentür und rannte sofort los. Das Haus war eher abgelegen und grenzte an einem Wald.
Als ein lauter Schrei aus dem Haus kam, rannte ich um mein Leben. Mir war klar, dass Shirin so laut geschrien hatte. Ich hoffte inständig, dass es ihr gut ging. Innerlich verabschiedete ich mich doch schon von ihr.
Nach diesem markerschütternden Schrei, machte ich mir auch Gedanken über Ruth.
Der Wald war dunkel und groß. Ich hoffte, dass mich niemand verfolgte oder gesehen hatte.
Doch dann hörte ich jemanden wütend schreien, womit all meine Hoffnung auf ein Mal starb. „LEA WALKER! Wegrennen bringt nichts! Ich finde dich!"

(K) Eine Gefangenschaft (TVD FF/Mikaelson)~ 𝚜𝚕𝚘𝚠 updates~ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt