II

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Unsicher stand ich mit Fred vor dem St. Mungos. Ich hatte meine mit seiner Hand verschränkt und wurde dadurch vielleicht etwas heruntergebracht, aber in mir drin war so ein Gefühlschaos, dass es wahrscheinlich kein Zaubertrank dieser Welt hätte gut machen können.

"Bleib ruhig, Olive...Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin für dich da, egal, was passiert", redete Fred mir gut zu.

"Okay", sagte ich entschlossen und ging auf den Eingang zu.


"Guten Tag, Olive Snavans, ich hatte einen Termin für 14.00 Uhr", sagte ich zu der Dame am Empfang der Abteilung für Frauen- und Kinderheilkunde.

"Ah...Wegen des Verdachts auf Schwangerschaft...Gut...Sie waren noch nie hier?", fragte die Blondhaarige.

"Nein...Ich habe bis vor kurzen noch in Frankreich gelebt...Allerdings bin ich in England geboren und habe die ersten 18 Lebensjahre hier gelebt", sagte ich schnell, ohne Freds Hand loszulassen.

"Gut, dann bitte ich Sie, einmal diesen Bogen Pergament auszufüllen und währenddessen können Sie sich schon dort hin setzen. Das Dokument geben Sie mir, sobald Sie fertig sind, mit ausfüllen", sagte die Frau und reichte mir ein Stück Pergament und eine Schreibfeder.

"Herzlichen Dank", sagte ich und setzte mich gefolgt von Fred ins Wartezimmer.

"Olive, wenn du schwanger bist, sind wir dann zusammen?", fragte Fred, als ich gerade bei der Hälfte des Pergaments war.

"Fred, ich bin schwanger, das habe ich im Gefühl...Aber sicher ist sicher...Außerdem wäre ich bescheuert, nicht mit dir zusammen sein zu wollen, wenn ich schwanger bin", sagte ich und küsste ihn, als Bestätigung meiner Worte, auf den Mund.

"Also...ziehen wir dann zusammen in eine Wohnung?", fragte der Rothaarige und begann meinen Handrücken zu küssen.

"Wenn wir zusammen ein Kind haben, sollten wir doch schon zusammen wohnen, oder?", fragte ich und sah ihn belustigt an.

"Klar...ich möchte nur nicht, dass dich das hier alles zu sehr an deinen Vater erinnert", sagte Fred und sah mich liebevoll an.

"Fred, mein Vater ist seit fünf Jahren tot...Ich schätze mal, dass ich mich am besten damit hier abfinden kann", sagte ich und beantwortete weiter die Fragen auf dem Pergament.

Wann hatten Sie Ihre erste Regelblutung?

Das wusste ich doch nicht mehr, obwohl...War das nicht sogar an meinem 14. Geburtstag gewesen?

Schnell schrieb ich die Antwort hin.

"Warum hast du bei deinem Geburtsort nichts hingeschrieben?", fragte mich Fred und deutete auf das leere Feld nach Geburtsort.

"Weil ich ihn nicht weiß...Ich weiß nur, dass es irgendein Muggel-Krankenhaus gewesen war...Mehr steht in meiner wirklich Lückenhaften Geburtsurkunde nicht drin...Da steht nur mein Geburtsdatum, der Name meiner Mutter und der meines Vaters...Naja...vielleicht stand da auch der Ort mit drin, aber ich habe sie das letzte Mal vor vier Jahren gesehen, als ich sie aus dem Save meines Vaters geholt hatte...Mama hatte sie wohl ganz weit unten in der Decke, in der sie mich auf die Türmatte gelegt hatte, versteckt...", erklärte ich und versuchte zu lächeln.

"Du wirst bestimmt eine ganz tolle Mutter, Olive", sagte mein Freund und tätschelte meinen Rücken.

"Olive Lily Snavans bitte", sagte plötzlich eine Frau, die ihren Kopf zur Tür herein gesteckt hatte.

Wieder griff ich nach Freds Hand und ging mit ihm zusammen der Frau nach.

Das fertig ausgefüllte Pergament übergab ich schnell der Empfangsdame und trat dann in das Sprechzimmer ein.

Die offensichtliche Heilerin hatte dunkelrotes Haar und dunkle Augen, die hinter einer runden Brille hervor lugten.

"Guten Tag, ich bin Dr. Mckibben", stellte sie sich vor und reichte mir ihre Hand.

"Olive Snavans und das ist Fred Weasley", stellte ich mich und meine Begleitung vor.

"Oh...Haben Sie nicht einen Scherzartikelladen in der Winkelgasse und in Hogsmeade? Meine Tochter redet die ganze Zeit nur über dieses Finsternis-Pulver", sagte Frau Dr. Mckibben an Fred gewandt.

"Ja, das bin ich...aber deswegen sind wir nicht hier", sagte mein Freund etwas unfreundlich.

"Entschuldigen Sie...Ah ja genau wegen Verdachts auf Schwangerschaft", sagte die Heilerin nach einem kurzen Blick auf ihre Unterlagen.

"Okay...Ihre letzte Regelblutung hatten sie am 13. April...Wir haben heute den 24. Juni...Dann sind Sie drei Monate drüber...Haben sie Morgenübelkeit oder ähnliches?", fragte Frau Dr. Mckibben an mich gewandt.

"Ja...seit...einer Woche...", sagte ich und wurde etwas rot, weil es mir doch unangenehm war, über meinen Körper zu reden, während Fred neben mir saß.

"Okay...Und ich nehme mal an, Sie haben einen dieser Muggel-Schwangerschaftstest gemacht?", fragte sie und zog ihre Augenbrauen hoch.

"Ja...", sagte ich und nickte.

"Gut...dann kommen Sie bitte einmal mit rüber zum Ultraschallgerät", sagte die Heilerin und wies mich an, durch den kleinen Durchgang in ein anderes Zimmer zu gehen.

Hier stand eine kleine Liege und ein Gynäkologie-Stuhl drin. Außerdem auch noch eine Umkleide und ziemlich viele verschiedene Geräte zur Untersuchen des weiblichen Körpers.

Irgendwie fand ich es schon erstaunlich, dass wir Zauberer die selben Geräte zur Untersuchung nutzten wie die Muggel.

"Gut, legen Sie sich bitte flach auf die Liege und machen ihren Bauch frei", ordnete die Frau an und setzte sich auf einen Schreibtischstuhl mit Rollen, mit dem sie auch sofort zur Liege gefahren kam.

Ich legte mich flach auf das weiße, bettähnliche Möbelstück und zog mein T-Shirt bis unter meine Brust.

Frau Dr. Mckibben griff nach einer kleinen Tube und drückte etwas von dem Inhalt auf meinen Bauch.

Die Flüssigkeit oder Creme war kalt, doch ich war das gewohnt von meinen vorherigen Frauenarztbesuchen.

Dann griff sein nach dem Ding, was man beim Ultraschall über den Bauch führte, um in den Bauch hineinsehen zu können.

Fred saß neben meinen Knien und hielt meine Hand, währenddessen auf dem Monitor des Ultraschallgeräts plötzlich ein kleines Etwas auftauchte.

"Sie sind wirklich schwanger, Miss Snavans...Herzlichen Glückwunsch...", sagte sie und fuhr noch ein kleines Stück über meinen Unterbauch als plötzlich noch ein kleines Etwas auf dem Monitor auftauchte.

"Sind das...sind das Zwillinge?", fragte Fred und lehnte sich vor, um genauer hinsehen zu können.

"Oho tatsächlich...Ist das Ihre erste Schwangerschaft?", fragte die Heilerin an mich gewandt.

Ich hatte Tränen in den Augen, so glücklich war ich.

Ich war schwanger, hatte die Chance auf meine große Liebe, konnte eine bessere Mutter sein, als meine und bekam auch noch Zwillinge.

"Bei Merlin, ich werde Vater von Zwillingen...", rief Fred glücklich und riss beide Arme in die Luft.

Consequence - eine Nacht im tropfenden KesselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt