III

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"Was machen wir jetzt?", fragte ich, als wir wieder auf der offenen Straße standen.

"Wenn du willst, könntest du im tropfenden Kessel auschecken und erstmal mit zu mir in die Wohnung über unserem Geschäft in der Winkelgasse ziehen", schlug er fröhlich vor.

Fred schien sich mächtig darüber zu freuen, dass er Vater wurde.

Mich freute es natürlich auch, Mutter zu werden, aber ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Auf einmal war das alles Realität geworden. Ich war wirklich schwanger, ich bekam sogar zwei Kinder und ich musste hier in London bei Fred bleiben. Ich musste mich meiner Vergangenheit stellen und somit Platz für meine Zukunft machen.

"Ist George dort?", fragte ich unsicher.

Ich wusste nicht, ob er mich erkennen würde, schließlich hatte ich zu seiner Zeit noch unter einem Tarnungstrank gestanden. 

Würde mich mein Bruder erkennen? Wollte ich überhaupt, dass sie mich erkannten?

"Ja...aber wenn du zu unserer Familie gehörst, was du definitiv tust, wirst du ihn eh bald sehen...Außerdem möchte ich meine Familie ungern anlügen", sagte Fred und nahm meine Hände.

Er hatte gespürt, dass ich mich unwohl dabei fühlte, mich meiner Vergangenheit zu stellen.

"Oli, ich bin bei dir. Ich liebe dich und nichts kann uns auseinander bringen, okay", sagte er und küsste mich auf die Stirn.

"Ich liebe dich auch...Fred...Aber kannst du es lassen, mich auf die Stirn zu küssen? Das hat Paps immer gemacht...", bat ich ihn.

Er legte seine Arme nun um mich und zog meinen Körper an seinen.

"Ich mache alles, was du willst, Olive", sagte er und drückte mich fest an sich.

"Danke...Wohin gehen wir jetzt?", fragte ich und löste mich wieder von ihm.

"Wir gehen erstmal zum tropfenden Kessel und holen dort deine Sachen...Den Rest sehen wir dann später", sagte Fred, nahm meine Hand und zusammen machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu dem kleinen Gasthaus.

"Soll ich dir beim packen helfen?", fragte Fred mich, als ich begonnen hatte, den Inhalt meines Schrankes im tropfenden Kessel auf meinen geöffneten Koffer, zu schmeißen.

"Ich bin fast fertigt", sagte ich und ging ins Badezimmer, um meinen gepackten Kulturbeutel zu holen.

"Wo ist eigentlich der Rest, der bei Snape im Haus gelagert war?", fragte der Rothaarige aus meinem Schlafzimmer.

"Die wertvollen magischen Gegenstände habe ich in Kisten geräumt, verkleinert und ganz weit unten in meinen Koffer gelegt...Dasselbe habe ich mit meinen und seinen Anziehsachen gemacht", sagte ich und kam mit meinem Kulturbeutel zurück in das Schlafzimmer.

"Schleppst du das alles in dem Koffer mit dir rum? Ist der nicht ein bisschen klein für die ganze Einrichtung des Hauses?", fragte er skeptisch und besah sich meines großes Schrankkoffers.

"Erstens habe ich den ganzen Bums verkleinert und zweitens ist da ein Ausdehnungszauber drauf...", sagte ich, nahm meinen Zauberstab zur Hand und mit einem Wink ordneten sich die Sachen, die ich auf den Koffer geschmissen hatte, ordentlich darin.

Die Kleiderbügel, die ich nicht von meinen Sachen entfernt hatte, flogen an mir vorbei zurück in den Schrank.

"Du bist fast schlauer als Hermine", sagte Fred anerkennend und sah zu, wie sich mein Koffer zuklappte und selbst verschloss.

"Das hat mir Paps alles beigebracht, als er mich zu Hause unterrichtet hat", sagte ich und spürte, wie meine Stimmung kurz in den Keller ging.

"Gehen wir runter?", fragte Fred mich und hob meinen Koffer hoch.

Consequence - eine Nacht im tropfenden KesselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt