Am 31. Juli klingelte es gegen Elf an der Haustür.
"Ich gehe", rief Fred aus der Küche zu mir ins Badezimmer.
Es war ausgemacht, dass George und Angelina uns hier abholten und wir dann zum Fuchsbau - was auch immer das war - apparierten.
Ich war vor einer Stunde aufgestanden, weil ich mir noch keinen Job gesucht hatte, da es ziemlich sinnlos war, so kurz bevor mein Mutterschutz einsetzen würde, noch eine Arbeit zu suchen.
Fred hatte sich für heute frei genommen, sowie jedes andere Mitglied der Weasleyfamilie.
Schnell band ich mir meine Haare mit einem Haargummi zusammen und zog mir den schwarzen Weasley-Pulli an, den mir Molly gestrickt hatte, ohne zu wissen, wie ich aussah. Als Hose trug ich eine graue Jeans mit schwarzer Schrift rund um meinen Schienbeinen.
Als ich mich fertig angezogen hatte, öffnete ich die Badezimmertür und trat in den Flur unserer Wohnung.
George und Angelina waren gerade angekommen und sahen mich verwundert an.
"Wieso trägst du diesen Pulli? Draußen sind 30 °C", sagte Angelina und musterte mich.
"Ich habe ihn so verzaubert, dass er sich anfühlt, als trüge ich ein dünnes T-Shirt...Und die Hose fühlt sich an, als wäre sie eine kurze, luftige Stoffhose", erklärte ich.
"Cool, kannst du mir das auch zeigen?", fragte die Dunkelhaarige lächelnd.
"Muss ich mal sehen", sagte ich entschuldigend lächelnd.
"Okay, von mir aus können wir gehen", sagte ich an Fred und George gewandt.
"Erzählt sie uns dann heute das, was sie nicht tausendmal aufwärmen will?", fragte George an seinen Bruder gewandt.
"Sie verschenkt dasselbe, was sie mir zu meinem 18. geschenkt hat...Und eine Katze", sagte Fred grinsend.
"Stimmt ja!", sagte ich und ging hoch ins Schlafzimmer, um die grau-weiß getigerte Katze, die McGonagalls Animagus-Gestalt sehr ähnlich sah, in einen Katzentranzportkorb zu setzen und mit eben diesem Korb wieder runter zu gehen.
"Dann können wir los?", fragte George und musterte mich.
"Gut", sagte ich, nachdem ich mir meine Schuhe angezogen und den Katzenkäfig hochgehoben hatte.
Wir gingen aus der Wohnung. Fred schloss schnell die Tür ab und folgte uns dann nach unten auf die Straße. Wir liefen ein Stück bis wir in eine kleine Gasse einbogen, die von der Straße aus nicht eingesehen werden konnte.
"Fred, du apparierst Seit-an-Seit mit Olive, damit sie nicht sonst wo landet. Angelina und ich apparieren ebenfalls zusammen", informierte uns George.
"Ist das nicht etwas gefährlich, ich meine, wir sind beide schwanger", sagte ich.
"Nein, erst ab dem achten Monat", sagte Freds Bruder.
"Ich pass auf dich auf", sagte Fred und küsste mich auf die Nasenspitze.
"Tatsächlich? Ich dachte, du lässt sie einfach hier stehen", sagte George und schüttelte seinen Kopf.
"Können wir los?", fragte ich und spürte, wie sich meine Eingeweide bei dem Gedanken daran, Harry zu erzählen, dass seine Mutter untreu gewesen war, verknoteten.
"Ja", sagte Fred und nahm meine Hand.
Und schon hatte ich das Gefühl, ich würde durch einen Gummischlauch gepresst und an meinem Bauchnabel nach vorne gezogen werden.
Plötzlich spürte ich wieder Boden unter den Füßen. Ich sah mich um. Fred stand hinter mir und vor mir, ungefähr 100 Meter entfernt, ragte ein Turmähnliches Gebilde empor. Es sah aus, als hätte man es aus vielen Einzelteilen zusammen gebaut und als klappe es gleich zusammen.
"Ist das der Fuchsbau?", fragte ich und zeigte auf dieses Etwas von Haus.
"Ja, da habe ich 18 Jahre meines Leben gewohnt...", sagte Fred und stupste mir auf die Nase.
"Es sieht...komisch aus", sagte ich und legte meinen Kopf schief.
"Ich weiß...das denken bestimmt viele, aber du bist die erste, die es laut ausspricht", sagte der Rothaarige und legte seinen Armt um meine Taille.
"Zeigst du mir dann dein Zimmer?", fragte ich interessiert.
"Wieso, ich durfte dein altes Zimmer doch auch noch nicht sehen", sagte Fred und grinste.
"Haha, du bist ja so lustig", sagte ich ironisch und boxte ihm gegen die Schulter.
"Wo sind eigentlich George und Angelina?", fragte ich, als sie nach einer Minute immer noch nicht aufgetaucht waren.
"Sie sind wahrscheinlich schon drin...Wir haben ausgemacht, dass sie in den Garten apparieren...", sagte der Rothaarige.
"Das heißt also, dass die gesamte Aufmerksamkeit auf uns liegt?", fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ja und da du, wie ich dich kenne, nur mit mir streitest, damit du nicht da rein musst, gehen wir jetzt los", sagte er und schob mich an.
Widerwillig lief ich neben ihm bis zur Haustür.
"Ich bin bei dir, Olive", sagte Fred und nahm meine Hand.
"Wenn nicht, bist du tot", sagte ich leise und sah zu, wie mein Freund an die Tür klopfte.
"Wer ist da?", fragte die Stimme eines etwa zwanzigjährigen.
"Wir, Ronald", sagte Fred genervt.
Die Tür wurde aufgerissen und ich starrte in die blauen Augen von Freds jüngstem Bruder. Rons Haare waren kürzer als 1995 und er trug einen drei-Tage-Bart. Sein rotes Hemd hatte er in seine schwarze Jeans gesteckt und seine Schuhe waren schwarzer Sneaker.
Nun begann Ron damit, mich zu mustern vor allem aber blieb sein Blick an meinen grünen Augen, meinem Pullover und meinen roten Haaren hängen.
"Soll das 'nen Scherz sein, Fred?", fragte Ron aufgebracht.
"Was meinst du?", fragte Fred unwissend.
"Wieso bringst du hier jemanden mit, der wie Harrys Mutter aussieht?", fragte der jüngste Weasley-Junge seinen großen Bruder.
Daran hatte ich nicht gedacht. Ich wusste natürlich, dass ich aussah wie meine und Harrys Mutter, aber dass Ron es jetzt so deutete, hatte ich wirklich nicht bedacht.
"Ron, es lässt sich erklären", sagte ich schnell und lächelte.
"Wer bist du?", fragte Ron mich etwas missgelaunt.
"Olive Snavans", sagte ich und bedachte dabei, weder meinen Zweitnamen, noch meinen vollen Nachnamen zu nennen.
"Der Name kommt mir bekannt vor und du auch", sagte der Rothaarige.
"Ich bin 1995 mit Fred und George in eine Klasse gegangen...Ich war Freds Freundin...", sagte ich.
"Hast du nicht Snape die Punkte für Gryffindor abgeluchst?", fragte Ron.
"Ja, das war sie, können wir jetzt bitte rein? Es wird langsam anstrengend, zu stehen", sagte Fred genervt, drängelte seinen Bruder bei Seite und zog mich in den Fuchsbau rein.
Wir befanden uns im Eingangsbereich und ich konnte schon die fröhlichen Stimmen der anderen Leute hören, die wahrscheinlich in der Küche saßen und sich unterhielten.
Nun verknoteten sich meine Eingeweide noch mehr.
Warum war ich überhaupt nach London gekommen? Wieso hatte ich mich auf die Nacht eingelassen? Wieso war ich noch hier?
Ganz einfach, weil ich liebte.
DU LIEST GERADE
Consequence - eine Nacht im tropfenden Kessel
FanfictionCover by CloveMikaelson written by Lilly_Pilly_05 Zweiter Teil von 'No one knows - die Tochter des Prinzen'. Es ist empfehlenswert, den ersten Teil vor diesem hier zu lesen. Nachdem Olive nach acht Jahren wieder nach England kommt, trifft sie im tr...