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"Was schenkst du Harry jetzt eigentlich zum Geburtstag?", fragte mich Fred, als wir aneinander gekuschelt am 29. Juli auf der Couch im Wohnzimmer saßen.

"Die Wahrheit...", sagte ich.

"So wie du sie mir geschenkt hast? In einem Brief?", fragte er belustigt.

"Nein, ich schenke ihm das hier", sagte ich und hielt die Phiole mit den Erinnerungen meines Vaters hoch.

"Was ist das?", fragte Fred und nahm das kleine Fläschchen aus meiner Hand.

"Die Erinnerungen meines Vaters an mich", sagte ich traurig.

"Wieso hast du sie?", fragte mich mein Freund verwirrt.

"Damals, als euer Vater im Ministerium angegriffen wurde, hat Harry doch all das durch die Verbindung mit Voldemort gesehen...", begann ich zu erklären.

"Ja stimmt", sagte Fred nickend.

"Also, Paps hat von Dumbledore den Auftrag bekommen, Harry in Okklumentik zu unterrichten, damit Harry sich gegen diese Verbindung wehren und Voldemort sie nicht ausnutzen kann...Und weil Paps Angst hatte, Harry könne in seinen Kopf eindringen und sehen, wer ich bin, hat er die Erinnerungen aus seinem Kopf genommen, hier hinein getan und mir gegeben, damit ich darauf aufpasse", erklärte ich.

"Klingt einleuchtend...Aber du kannst ihm das doch nicht so schenken...Harry hat nämlich kein Denkarium", sagte der Rothaarige.

"Dann muss ich es eben allen erklären...In einem Vortrag über meine Herkunft", sagte ich seufzend.

"Du kannst Harry ein Buch über Quidditch schenken", schlug Fred vor.

"Ich mag Quidditch nicht", sagte ich und rümpfte die Nase.

"Harry aber", sagte er und zog beide Brauen hoch.

"Ich bin seine Schwester...Ich kann ihm doch kein Buch über Quidditch schenken", sagte ich empört," und schon gar nicht kann ich das, wenn ich ihm noch nie etwas geschenkt habe"

"Dann schenk ihm einen Besen", sagte Fred grinsend.

"Wie Sirius, oder was?", fragte ich.

"Woher weißt du das denn?", fragte mein Freund erstaunt.

"Hat mir Paps erzählt", sagte ich grinsend.

"Aha...Schenk ihm doch eine Eule...", sagte der Rothaarige.

"Er hat doch bestimmt noch Hedwig", sagte ich abwinkend.

"Nein, Hedwig starb, als wir ihn an seinem 17. Geburtstag vor Voldemort retteten", sagte Fred.

"Oh nein", sagte ich bedauernd und fragte mich, wie es mir wohl gehen würde, wenn Prince sterben würde.

Prince, meine schwarze Eule, lebte in Lille bei der Familie um dessen Kinder ich mich gekümmert hatte, da ich ihn nicht auf eine so lange Reise mitnehmen wollte.

"Was ist eigentlich mit deiner Eule?", fragte mein Freund, als hätte er meine Gedanken gelesen.

"Prince lebt bei Olympe und ihren Ehemann...nachdem Olympe und Jeromes Mutter gestorben ist, habe ich mich dann um die beiden gekümmert. Einen Vater zu den Kindern gab es nicht, weswegen Alex, die Mutter, erst die Anzeige im Internet aufgegeben hatte...Eigentlich sollte ich ja auch schon vor zwei Monaten wieder in Lille sein, um mich um Amelie, das Kind von Olympe und ihrem Ehemann, zu kümmern, aber dann warst du ja da und diese zwei Kinder in meinem Bauch. Ich erzähle hier schon wieder viel zu viel", sagte ich und schüttelte den Kopf.

"Doch erzähl mir ruhig mehr...Es interessiert mich", sagte Fred und legte sich auf den Rücken.

Er zog mich über sich auf seinen Bauch und strich mir verträumt eine rote Strähne hinters Ohr.

"Okay...Nachdem ich aus Hogwarts abgehauen bin, habe ich ein Zimmer im tropfenden Kessel gemietet...Dort habe ich dann überlegt, was ich machen kann...Mir wurde klar, dass ich nicht in England bleiben kann, weswegen ich nach Auslandsjahren im Internet gesucht habe...Irgendwie kam ich dann zu Alex' Anzeige und habe mich mit ihr in Kontakt gesetzt...Im März bin ich dann mit dem Zug nach Lille geflogen...Die Straßen dort waren einfach so unglaublich schön...Überall roch es nach Frühling und ich wollte gar nicht mehr zurück...Damals waren Jerome und Olympe gerade mal 13...sie gingen schon nach Beauxbatons, jedoch als Externe, weil Alex ihre Kinder gerne bei sich hatte...Soweit ich weiß, war das allerdings eine Ausnahemsregelung, da Lille ziemlich weit von den Pyrenäen entfernt ist...Sie sind jeden Morgen mit einem Zug dort hin geflogen und nach der Schule wieder nach Hause...Manchmal habe ich sie auch am Bahnhof von Lille abgeholt...Nach vier Jahren kam ich dann wieder nach London, da ich mich um mein Erbe kümmern musste, als ich dann alerdings wieder abreiste und in Lille ankam, war Alex tot, weswegen ich mich um die zwei 17-Jährigen kümmerte. Inzwischen hat Jerome eine Frau und Olympe einen Mann. Vielleicht sollten wir, wenn es zwei Mädchen werden, eines davon Olympe nennen", sagte ich und sah zu Fred.

"Wie wäre es, wenn jeder einen Jungen- und einen Mädchennamen aussucht...Dann ist es gerecht", sagte er und lächelte mich an.

"Okay...Dann will ich...Theodore oder Olympe", sagte ich und grinste.

"Wieso Theodore?", fragte der Rothaarige verwirrt.

"Weil ich den Namen mag...", sagte ich und zuckte mit den Schultern.

"Okay...Ich möchte George oder Ginger", sagte Fred grinsend.

"Wieso George oder Ginger?", fragte ich.

"Weil George sein Kind Fred II. nennen will...außerdem werden unsere Kinder bestimmt rothaarig und so sehen Gingers nun mal aus", sagte der Rothaarige.

"Oder wir nehmen Severus und George", sagte ich und sah ihn ernst an.

"Du willst ihn nach deinem Vater benennen?", fragte er mich.

"Ja...irgendwie...aber dann müssten wir wenn es zwei Mädchen werden auch eines davon Lily nennen...", sagte ich.

"Aber ist das nicht etwas komisch, wenn du deine Kinder nach deinen Eltern benennst...Ich meine...ist das nicht irgendwie inzestuös?", fragte er bedenkend.

"Stimmt...das wäre komisch...aber wir kriegen wahrscheinlich eh zwei Jungen, oder zwei Mädchen", sagte ich.

"Ich bin für Ginger oder George", sagte Fred.

"Okay...Ich bin für Theodore oder Olympe", sagte ich.

"Warum denn nicht Jerome, oder Olympe?", fragte der Rothaarige.

"Weil ich Theodore viel schöner finde...außerdem gibt es übel viele Jeromes", sagte ich entwaffnend.

"Theodores gibt es viele", sagte Fred grinsend.

"Ich will aber nicht Jerome...Theodore ist schöner", sagte ich entschieden.

"Okay, ist ja dein Kind", sagte der Rothaarige grinsend.

"Ja und George, oder Ginger gehört dann dir", sagte ich ebenfalls grinsend.

"Klaro", sagte Fred und küsste mich leidenschaftlich.

"Ich liebe dich, Fred", sagte ich und stützte mich hoch, um mich auf sein Becken zu setzen.

"Ich dich auch, meine kleine Olive", sagte der Rothaarige und grinste.

"Freust du dich schon, wenn wir das Zimmer oben einrichten?", fragte ich und ließ mich wieder auf seinem Oberkörper nieder.

"Wird doch toll...Wenn die beiden dann da sind...und wir Mama und Papa spielen können", sagte er grinsend.

"Du hast echt 'nen Knall", sagte ich und küsste ihn auf die Nasenspitze.

"Ich weiß", sagte Fred seufzend und legte seine Arme um meinen Oberkörper der auf seinem Lag.

"Ich liebe dich", sagte ich grinsend und kuschelte mich an ihn.

"Und was schenkst du deinem Bruder jetzt zum Geburtstag?", fragte mein Freund, nach ziemlich vielen stillen Minuten.

"Eine Katze...", sagte ich.

"Wieso?", fragte Fred.

"Weil die Potters eine Katze hatten...Hat mir Paps erzählt...stand so in 'nem Brief in Sirius' Haus", erklärte ich.

"Ich liebe dich", sagte er und streichelte mir über den Rücken.

Consequence - eine Nacht im tropfenden KesselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt