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Es war der 31. Dezember und mein Bauch war so groß, dass ich das Gefühl hatte, als trüge ich einen Gymnastikball in Größe XXL vor mir.

Zusammen mit Molly stand ich in der Küche des Fuchsbaus und spülte per Zauberstab das Geschirr vom Kaffee.

"Wann ist es denn soweit?", fragte sie mich und zeigte auf meinen kreisrunden Bauch.

"Mitte Januar", sagte ich und dehnte meinen Rücken, der ziemlich darunter litt, dass ich Zwillinge in mir trug.

"Wisst ihr schon, was es wird?", fragte Molly interessiert.

"Ja, zwei Menschen", sagte ich und ging zu Fred ins Wohnzimmer, der auf einen Sessel saß.

"Deine Mutter fragt mich die ganze Zeit nach dem Geschlecht unserer Kinder aus", sagte ich und setzte mich auf seinen Schoß.

"Du bist ganz schön schwer", sagte Fred grinsend und legte seine Hände mal wieder auf meinen Bauch.

"Super lustig", sagte ich und zwickte ihm kurz in seine Hand.

"Ich liebe dich", sagte er und küsste meinen Hals.

"Ich dich auch, Fred", sagte ich und lächelte.

Ginny war vor einer halben Stunde nach oben gegangen, um James Sirius zu stillen, Hermine stand neben Fleur am Tisch und unterhielt sich mit ihr, während Bill und Charlie sich über Drachen und Flüche unterhielten. Percy setzte sich nun neben uns und nahm sich einen Cookie.

"Wenn du mit Snape verwandt bist, in welches Haus kommt dann euer Kind?", fragte der Rothaarige mit seiner Brille.

"Ist mir eigentlich egal...Das mit dem Häuserkrieg ist sowieso bescheuert", sagte ich.

"Stimmt ja, deine Mutter war ja die Gryffindor überhaupt und dein Vater war der Slytherin überhaupt...", sagte Percy und schob seine Brille nach oben.

"Ja, ich bin die Erzeugung aus gut und böse, aus hell und dunkel, aus Hass und Liebe und trotzdem magst du mich, Percy", sagte ich grinsend.

Percy tat zwar immer so, als könne er mich kein bisschen leiden, allerdings war das überhaupt nicht der Fall. Er unterhielt sich gerne mit mir über Zaubersprüche und all so langweiligen Kram, den er fürs Zaubereiministerium machen musste.

Percy wurde rot. Ich hatte ihn also ertappt.

"Percy, wie geht es Audrey?", fragte Fred, um von Thema abzulenken.

"Es geht ihr gut, allerdings muss sie sich um Molly kümmern...Sie hat zur Zeit hohes Fieber", sagte Percy.

"Ich hoffe es ist nichts schlimmes?", fragte ich besorgt.

"Nein, nein...Der Heiler meinte, es geht ihr bald besser, allerdings braucht sie Ruhe...", sagte er und tat dabei so, als wäre er der Chefarzt, der mir gerade die Welt erklärte.

Plötzlich kam Hermine auf mich zu.

"Olive...?", fragte sie.

"Was gibt's?", fragte ich interessiert.

"Ich habe jetzt überall gesucht, aber ich finde den Zauber für diese Pasten nicht, die du Harry damals auf die Hand gemacht hast...Man sieht die Narbe überhaupt nicht mehr...Wie geht die Formel dafür?", fragte sie interessiert.

Hermine fragte mich oft, wenn sie neue Zaubersprüche lernte und diese nicht verstand. Ab und zu half sie mir auch und bildete mich weiter. Wir beide ergänzten uns immer wieder, in dem was wir taten.

"Ich habe das Buch dazu noch in irgendeiner Kiste in meinem Koffer, wenn du willst, bringe ich es dir gerne mit", schlug ich ihr vor.

"Das wäre wirklich super", sagte Hermine fröhlich und lächelte mich dankend an.

"Olive, können wir kurz rausgehen?", fragte mich Fred von hinten.

"Klar", sagte ich und stand auf.

Kurz gingen wir noch einmal zu Garderobe, um uns die Wintermäntel anzuziehen, dann traten wir durch die Vordertür nach draußen in die kalte Winterluft.

Ich folgte ihn durch den knirschenden Schnee, bis er auf einmal abrupt stehen blieb.

"Olive, ich liebe dich und ich will mein Leben mit dir verbringen", sagte er während er vor mir auf die Knie ging.

Ich hielt den Atmen an, tat er das gerade wirklich? Machte er mir gerade wirklich einen Hairatsantrag?

"Und deswegen will ich dich fragen, ob du meine Frau werden willst", sagte Fred und zog einen silbernen Ring hervor, auf dessen weißen Stein ein roter Löwe und eine grüne Schlange eingeritzt waren.

"Und willst du mich heiraten?", fragte er, weil ich immer noch nicht geantwortet hatte.

"Ja! Ja!", sagte ich.

Fred stand auf und küsste mich. Doch plötzlich fühlte sich etwas komisch an.

"Fred...Ich glaube...meine Fruchtblase ist gerade geplatzt", sagte ich und sah an meiner Hose herunter, die aussah, als hätte ich mich voll gepinkelt.

"Bei Merlin! Wir müssen zum St. Mungos!", schrie er laut und rannte in den Fuchsbau.

Wenig später kam er wieder mit Harry heraus, der zu mir rannte und mir ins Auto half.


Sieben Stunden später, es war kurz vor Mitternacht, schrie ich dann richtig laut.

Fred stand neben mir und hielt meine Hand, während ich seine wahrscheinlich so klein presste, dass sie morgen nicht mehr existent wäre.

"Das machst du gut, Olive", sagte er und streichelte mir mit seiner freien Hand den Kopf.

Wieder schrie ich auf.

Plötzlich jedoch höre ich ein anderes Schreien. Es klang wie der Schrei eines Babys, wie der Schrei meines Babys.

"Es ist ein Junge!", sagte die Hebamme und übergab das Kind ihrer Assistentin, denn es würde noch ein Kind kommen.

Wieder schrie ich ganz laut. Nun schlug es Mitternacht. 2003 war vorbei und 2004 war da. Meine Kinder würden Zwillinge sein, doch nicht im selben Jahr geboren.

"Ein Mädchen!", rief die Hebamme, doch ich nahm es kaum war.


Zwei Stunden später lag ich frisch gewaschen und erschöpft mit meinen beiden Kindern in meinem Zimmer im St. Mugos.

"Also wie nennen wir die beiden jetzt?", fragte mich Fred, der sich nun das Mädchen auslieh.

"Sie hat olivfarbene Augen...Wir hätten sie Olive nennen können, hätte dein Vater dich nicht so genannt...Warum hat er dich eigentlich so genannt? Du hast doch hellgrüne Augen", wollte er plötzlich wissen.

"Paps meinte, es habe im dunklen so ausgesehen, als hätte ich dunkelgrüne Augen...", sagte ich grinsend.

"Ich finde ja sie sieht aus wie eine Ginger", sagte Fred grinsend.

"Und ich finde, er sieht aus wie ein Theodore", sagte ich und hob meinen Sohn hoch.

"Wieso nennen wir sie nicht Ginger Olympe und ihn Theodore George?", fragte der Rothaarige.

"Finde ich gut", sagte ich und gab Theodore einen Kuss auf die Stirn.

Consequence - eine Nacht im tropfenden KesselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt