Kapitel 74

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Durch mein verfrühtes einschlafen, wachte ich auch dementsprechend auf.
Noch etwas verschlafen, blinzelte ich umher und bemerkte die Decke auf mir.
Da ich aber noch etwas neben der spur war, machte ich mir darum keine Gedanken, das sich meine Decke anscheinend selbstständig gemacht hatte.
Erst nach einem Blick auf die Uhr, wurde ich etwas wacher, da sie 6:30 Uhr anzeigte und das war so gut wie unmöglich...
Aber leider stimmte diese Uhrzeit nunmal.
Und zu meinem Pech, war ich dann auch noch, durch den kurzen Schock, mittlerweile so wach, das ich nicht mehr einschlafen konnte.
Seufzend legte ich mich dann bäuchlings hin und presste mein Gesicht in eines der Kissen, die dort lagen.
Danach schnaufte ich noch einmal wütend dort hinein, bevor ich mich, unter zwang, aufrappelte und meinen Körper ins Badezimmer schleppte.
Nicht mal meine Oma schien wach zu sein, was noch ein Zeichen dafür war, das ich eigentlich noch im Land der Träume sein sollte.
Müde wusch ich mir erstmal mein Gesicht mit kaltem Wasser und holte dann das,
lange überfällige Zähne putzen, vom Gestrigen Abend, nach.
Unmotiviert tappste ich danach wieder zurück in mein Zimmer, wo ich mich direkt wieder ins Bett setzte und an die gegenüberliegende Wand starrte.
Anscheinend war dieses unnötige Wand oder Decke starren mein ding geworden, wenn ich nicht mehr weiter wusste...
Denn einen Ausweg, wusste ich zu dem Zeitpunkt echt noch nicht.
Meine Gedanken kreisten nämlich immer noch um den heutigen Abend.
Was sollte ich machen, wenn Daichi am Bahnhof oder bei mir zu Hause auftauchte?
Und dann? Was sollte ich ihm und den anderen dann sagen?
Wahrscheinlich würde mich das ganze Team, nachdem sie erfahren würden, das ich ihrem Kapitän fremd gegangen war, hassen.
Mein verzweifelter Aufstöhner, den ich nicht unterdrücken konnte, wurde dann aber ruckartig, durch ein lautes klackendes Geräusch, an meinem Fenster, unterbrochen.
Ich hielt darauf kurz inne aber ich es war nichts mehr zu hören, also fokussierte ich mich einfach zurück auf die Szenarien, die ich in meinem Kopf erfand, um mir besser zu überlegen, was ich sagen sollte und wie die anderen wohl möglich reagieren könnten
Ich dachte dann wirklich, ich hätte mir das nur eingebildet aber nachdem es kurze zeit später wieder mehrere male zu hören war, stand ich doch auf, um nachzusehen, da ich mich vergewissern wollte, das ich nicht verückt sei, denn es wäre alles andere als produktiv für meine jetzige Situation, wenn ich auch noch den Verstand verlor.
Also späte ich vorsichtig aus dem großen Fenster, um zu sehen, ob dort etwas war.
Und ja, meine Augen erblickten dort unten eine Gestalt.
Es war zwar so früh, das die Sonne noch nicht mal aufgegangen war aber dennoch war ich Felsen fest davon überzeugt, das dort unten jemand stand.
Zumindest hoffte ich das, denn ob das gesund wäre, sich Menschen einzubilden, bezweifelte ich.
Immer noch skeptisch, öffnete ich Naives Ding das Fenster und rief ein leises „Hallo?" in die Morgendämmerung.
Was ich mir in dem Moment dabei gedacht hatte, wusste ich auch nicht so recht, denn dort unten hätte ja weis nicht wer stehen können.
Die Gestalt hatte überraschenderweise mein leises reufen sogar gehört, da sie sich ruckartig umgedreht hatte und mir danach hastig zu wank.
Jetzt bekam ich aber doch etwas Angst, denn welcher Psycho, stellte sich um 6:30 Uhr vor ein Fenster und wank der drinnen stehenden Person zu.
Nervös warf ich trotzdem einen genaueren Blick in Richtung der Person und erkannte dann, welcher Psycho dort stand.
Der gerade noch mit Kapuze auf dem kopf und dem Rücken zu mir gedrehte Junge, offenbarte mir jetzt sein Gesicht und ich erkannte es direkt.
Dennoch, fand ich es auch beim ihm fragwürdig, warum er hier war.
„Kuro? Was machst du bitte hier?" rief ich wieder leise hinaus, in der Hoffnung, das er es hören würde.
Ich war aber wahrscheinlich viel zu leise, weil ich meine Oma ja nicht aufwecken wollte.
Er hatte es, wie erwartet nicht gehört, da er nur irgendwelche wilden Handbewegungen machte, die mich anscheinend auffordern sollten, zu ihm herunter zu kommen.
Erst war ich mir unsicher, ob ich wirklich zu ihm gehen sollte, entschloss mich aber dann doch dazu.
Kopfschüttelnd darüber, das ich das gerade wirklich tat, schloss ich erst das Fenster und zog mir danach fix eine frische Jogginghose und einen passenden Pullover dazu an, damit ich nicht ganz so ranzig aussah.
Etwas Deo musste dann auch reichen, um nicht zu stinken.
Und schon war ich die Treppe runter geschlichen.
Für meine Oma lies ich eben schnell noch eine kleine Notiz da, damit sie sich keine Sorgen machen würde.
Danach flitze ich leise aus dem Haus.
Wahnsinn...so schnell hatte ich mich noch nie fertig gemacht....wenn ich das nur so morgens vor der Schule schaffen würde...
Leise schloss ich die Tür wieder hinter mir und erblickte dann auch schon direkt Kuro, der vorne in der Einfahrt anscheinend auf mich wartete.
Er schien aber wegen irgendwas nervös zu sein, da er immer wieder auf sein Handy schaute und auch sein typisches Lippen beißen war nicht zu übersehen.
Langsam ging ich zu ihm herüber und als er mich dann auch mal bemerkte, hörte er auch endlich damit auf, wie ein irrer, seine Lippe kaputt zu beißen.
„Morgen Asahi....tut mir leid das ich dich so überfalle aber...aber irgendwie habe ich darauf gehofft das du schon wach bist" stammelte er mir direkt nervös entgegen.
Und er hatte ja auch Glück, denn wach gewesen war ich ja schon.
„Glück gehabt, normalerweise bin ich nie so früh wach...aber ehrlich gesagt wundert es mich das du schon so früh wach bist?" murmelte ich verschlafen zurück, wobei sich beim reden eine weiße Wolke vor meinem Mund bildete, da es so kalt draußen war, das sogar die Auto Fenster zugefroren waren.
Und diese Kälte spürte ich am ganzen Leib und bereuen tat ich es auch schon, das ich mich nicht wärmer angezogen hatte.
„Weis nicht...konnte nicht mehr schlafen.." nuschelte er in seine Hände, um sie etwas aufzuwärmen, während sich auch bei ihm Atemwolken bildeten.
„...aber warum ich eigentlich hier bin.." setzte er dann erneut zögernd an aber ohne seinen Satz zu beenden.
Stattdessen musterte er jetzt mein leicht zittriges ich.
Ich wiederum wartete einfach nur frierend darauf, das er weiter redete.
Wobei mir auffiel, das auch ihm kalt zusein schien.
„Wollen wir...wollen wir uns vielleicht lieber irgendwo reinsetzten? Sonst erfriere ich noch!" fragte er dann etwas ausweichend, von dem was er eigentlich sagen wollte und schaute währenddessen auf seine Hände, die er weiterhin zum wärmen in einander rieb.
„Kein wunder das dir kalt ist...so ne Jacke ist im Winter vielleicht nicht schlecht..." nuschelte ich leicht vorwurfsvoll zurück und setzte mich danach aber in bewegung.
Eigentlich durfte ich deshalb garnicht über ihn herziehen, da ich selber keine anhatte aber das war mir in dem Moment garnicht so bewusst.
Kuro starrte mir nun einfach etwas perplex hinterher, da er anscheinend nicht damit gerechnet hatte, das ich einfach so los gehen würde.
„Ich dachte du willst irgendwo hin? Dann musst du schon kommen" sagte ich, während ich einfach weiter gerade aus stapfte, ohne wirklich zu wissen wohin ich ging.
Noch ein zweites mal lies er sich dann aber nicht auffordern, denn gesagt getan, lief der schwarzhaarige jetzt neben mir her.
„Du hast aber auch keine Jacke an..." lachte er leise, worauf ich nur sarkastisch meine Augen verdrehte.
Bis wir nach einer weile, an einem kleinen Café ankamen, hatte noch keiner wieder etwas gesagt.
Zu unserem Glück, hatte das kleine Café, an der Straßenecke, sogar offen, so das wir uns direkt dort hinbegaben und eintraten.
Beim öffnen der Tür strömte uns direkt eine wohlige Wärme entgegen und das leise klingeln eines Glöckchen war zu vernehmen, was den Arbeitern anscheinend signalisieren sollte, das neue Gäste kamen.
Denn sobald das Geräusch ertönte, kam auch schon eine freundlich aussehende Bedienung zu uns.
„Wunderschönen guten Morgen. Setzt euch einfach hin wo ihr wollt." begrüßte sie uns, mit so viel Energie, das ich es kaum fassen konnte, vor allem wegen dieser Uhrzeit.
Wir beide lächelten nur müde zurück und trottenten etwas schläfrig, zu einem Platz am Fenster, von dem wir perfekt sehen konnten, wie die Sonne über den Kleinstadt Häusern aufging.
Die nette Frau nahm direkt im Anschluss unsere Bestellung auf und verschwand dann wieder, genauso schnell wie sie bei uns war, hinten in der Küche.
Ich schaute, während wir auf unsere Getränke warteten, aus dem besagten Fenster und genoss den winterlichen Sonnenaufgang.
Mein gegenüber fand aber anscheinend mehr Interessen daran, mich zu beobachten, als sich den wunderschönen Ausblick anzugucken.
Mir blieb das ganze natürlich nicht wirklich unbemerkt aber noch bevor ich Einspruch erheben konnte, stand unsere eifrige Bedienung schon wieder vor unserem Tisch und stellte unsere Bestellungen ab.
Nachdem sie auch das getan hatte, zündete sie noch liebevoll eine Kerze, die in der Mitte von uns beiden stand, an.
„Ich hoffe es schmeckt euch. Wenn es noch wünsche gibt, dann lasst es mich wissen" lächelte sie noch ein mal, bevor sie erneut hinter der Theke verschwand und wir somit wieder alleine waren.
Gedanken versunkend rührte ich in meinem, jetzt vor mir stehend Kakao rum, als Kuro endlich begann zu erklären, warum wir überhaupt hier waren.
„Bokuto hat es mir erzählt..." sagte er leise, während sein Blick aus dem Fenster schweifte.
Ruckartig schnellten meine Augen zu ihm hoch.
„Was?" fragte ich hektisch, um Klarheit darüber zu bekommen, was Bokuto nun genau ausgeplappert hatte.
„Na was Daichi getan hat..." antwortete er mir seufzend, ohne bemerkt zu haben, das ich eine halbe Panikattacke hatte, weil ich dachte, das Bokuto ihm erzählt hätte, das er und ich....na ihr wisst schon gemacht haben...
Etwas erleichtert darüber, das er doch nicht alles wusste, widmete ich mich wieder meinem dampfenden Getränk.
„Er hat eigentlich gesagt, das du es nicht erfahren sollst, das er es mir erzählt hat....aber irgendwie hat das ja nicht so geklappt..." lachte er leise.
Dabei wanderte sein Blick wieder rüber zu mir.
Anscheinend wartete er auf eine Reaktion meinerseits aber ich hatte weder Lust darüber zu reden, noch hatte ich irgendwas zu dem Thema beizutragen.
Kuro merkte anscheinend auch, das es mir nicht gerade gute Laune bereitete darüber zu reden, das hielt ihn aber nicht wirklich davon ab, weiter zu reden.
„Ich weis ich weis, du willst nicht darüber reden...aber ich würde echt gerne wissen wie es dir geht..." sagte er besorgt und fügte noch hinzu „...auch wenn du ja nie darüber redest, wie du dich fühlst..."
Er hatte ja schon irgendwie recht.
Ich redete nicht besonders gerne darüber, wie ich mich fühlte, da ich nie wirklich das Gefühl hatte, das es jemand nachvollziehen konnte.
Aber irgendwas in mir sagte, das ich es Kuro sagen kann, das ich es wenigstens versuchen sollte mit ihm darüber zu reden, vielleicht hatte er einen Rat oder Ähnliches...
So dumm es sich auch anhörte, irgendwie vertraute ich darauf...
Seufzend lehnte ich dann mein Gesicht auf meine Hände, die ich wiederum auf dem Tisch abstützte.
„Ich weis auch nicht....irgendwie finde ich es total beschissen...aber ich glaube mein Kopf hat es noch garnicht realisiert und denkt immer noch das es nicht echt ist..." murmelte ich unentschlossen, ob es die richtige Entscheidung war, es mit ihm zu teilen.
Ohne meinen Kopf zu bewegen blickte ich nun hoch, um jetzt wiederum Kuros Antwort abzupassen.
Er lehnte sich darauf nur nach hinten und starrte wieder aus dem Fenster.
„Du hast recht, es ist total beschissen....aber vielleicht hilft es dir ja, wenn ich dir sage, das ich genau das gleich durch machen musste...mit der Zeit kommst du drauf klar und es wir weniger schlimm sein wie am Anfang..." sagte er darauf total beruhigend.
Neugierig setzte ich mich wieder gerade auf.
„Dir ist das auch schon mal passiert?" hackte ich nach.
Obwohl ich bezweifelte, das er mal ne Freundin hatte, die wen anders geküsst hatte und er sich dann so abgeschossen hatte, das er mit seiner besten Freundin geschlafen hat.
Aber vom letzteren wusste er ja nichts, also durfte ich das ja nicht, zu dem was er sagte, einbeziehen.
Wobei das er sagte, das es mit der Zeit weg gehen würde, war garnicht so dämlich...
„Joa so ähnlich zumindest...da war mal so ein Mädchen, das ich echt gerne mochte aber sie mich nicht...ich dachte ich würde nie darüber hinweg kommen..." erklärte er mir.
Die Trauer konnte man genau aus seiner Stimme raushören.
„Und hast du es geschafft?" stellte ich erneut eine Frage aber dieses Mal zögernder, da es ihn schon etwas mitnahm.
Aber ich wollte unbedingt wissen, wie es ausging, bei ihm und diesem Mädchen.
„Ja bin ich...bis ich dann erfahren habe, das sie jetzt einen Freund hat....das war wie ein Tritt ins Gesicht" lachte er leise.
„Naja...war vielleicht doch ein schlechtes Beispiel..." fügte er noch hinzu, wobei er weiterhin ein verzweifeltes Lachen von sich gab.
Mir hat es etwas die Sprache verschlagen, denn diese Geschichte kam mir etwas zu bekannt vor....
„Aber auf jeden Fall ist es bei dir und Daichi was anderes. Ihr liebt euch ja und es ist noch nichts entschieden. Ihr bekommt das schon wieder geregelt, jeder macht mal Fehler und vielleicht machst du auch mal einen und dann verzeiht er dir, genauso wie du es getan hast"
So etwas reifes hatte er noch nie von sich gegeben...
Ich starrte ihn aber weiterhin nur mit großen Augen an, da ich etwas geschockt war, von dem was er sagte.
Er hatte keines falls unrecht aber er wusste nun mal leider nicht die ganze Geschichte...
„Guck nicht so... ich kann auch gute Ratschläge geben" lachte er etwas verlegen und kratzte sich dabei am Hinterkopf.
Erst dann bemerkt ich, das ich immer noch starrte.
So langsam fing ich mich dann aber wieder und schaute stattdessen zurück in mein Getränk, welches mittlerweile kalt geworden war.
Gedanklich schweifte ich zurück zu dem was mein gegenüber gerade sagte.
Verzeihen?...ob Daichi mir jemals verzeihen würde?
„Wenn du nur wüsstest..." murmelte ich dann ausversehen, da ich so in meinen Gedanken vertieft war, das ich garnicht merkte, was ich sagte und was ich dachte.
„Was weis?" fragte er direkt neugierig zurück.
Erschrocken über mich selber, schaute ich zu ihm hoch.
Er guckte wiederum nur weiter fragend in meine Augen.
„Nichts...nichts wichtiges..." murmelte ich seufzend, wobei ich meinen Kopf wieder auf meine Hand stützte.
„Asahi wenn was ist, dann kannst du es mir sa-" setzte er erneut besorgt an aber das konnte ich und wollte ich mir nicht länger geben.
„Bitte Kuro lass es..." nuschelte ich noch leiser, als ich eh schon die ganze zeit redete.
„oh...okay...du musst nicht drüber reden.." antwortete er direkt entschuldigend.
Eigentlich ging es mir ja nicht nur darum...
Ich fand es alles andere als fair, das er meinen Therapeuten spielte, obwohl es ihm selber nicht so gut ging.
Mir war die ganze zeit garnicht klar gewesen, das es ihn so mitnahm, das ich jetzt einen Freund hatte aber nach dem er es indirekt angesprochen hatte, war es mir bewusst, was ich angerichtet hatte.
Und trotz alle dem, versuchte er mir mit Daichi zu helfen....ich verstand es einfach nicht.
Was hatte er denn davon?
„Naja ist ja auch egal....Wusstest du, Akashi und ich haben herausgefunden, das Bokuto anscheinend sowas wie ne Freundin hat...kannst du das glauben?" lachte er jetzt nun etwas gespielt, um das Thema zu wechseln, was mir aber garnicht in die Tüte passte.
Während er etwas ausweichend, einen schluck, aus seiner Tasse nahm und abwartend zu mir rüber lugte, war es meine Aufgabe geworden, ihn endlich davon zu überzeugen, das es nicht sein Job war, weiterhin so nett zu mir zu sein, wenn es ihm dabei schlecht ging.
„Kuro es reicht okay..." murmelte ich grundlos wütend, in richtung Boden.
„Wa-" wollte er gerade anfangen etwas zu sagen, was ich aber gleich unterband.
„...hör auf so verdammt nett zu mir zu sein! Ich weis genau das es dir schlecht geht wegen mir und Daichi also...also hör einfach auf! Ich will es nicht noch schlimmer machen..." sagte ich jetzt mit fester Stimme, während ich meine Hände, unterm Tisch, zu Fäusten ballte.
Nach der Beendigung, des Satzes, traute ich mich auch wieder ihn anzugucken.
Sein Gesichtsausdruck war aber alles andere als erwartet.
Er guckte schon fast amüsiert, über meine Ernsthaftigkeit...
„Ach komm...du weist genau das ich es nicht lassen werde...außerdem...." er stoppte kurz, wendete seinen Blick von mir ab und schaute dafür aus dem Fenster.
„...außerdem ist es für mich viel schlimmer dich traurig zu sehen, als das es mir schlecht geht....mir ist genauso, wie es dir klar ist, das ich immer noch gefühle für dich habe und es, nett gesagt, nicht so gut finde, das dieser Typ, der sein soll, der dich glücklich macht aber daran kann ich ja nun mal nichts ändern, also will ich wenigstens als ein Freund dafür sorgen, das es dir gut geht...also lass mir wenigstens das!" beendete er seine erklärung.
„a..a..aber-" versuchte ich mit zitterieger stimme zu widersprechen, was er aber wiederum nicht zu lies.
„Kein aber! Du wirst es nicht ändern können! Also lass mich einfach dein Freund sein...okay?" meinte er wiederum, mit einem erneut aufgesetztem lächeln.
Mich hatte das aber gerade so geschockt, was er gesagt hatte, das ich garnicht in der lage war irgendwas von mir zu geben.
Es tat echt weh, das zu hören, vor allem von Kuro, der ja sonst auch nicht der typ war, der viel über seine Gefühle redete.
Ich starrte dann einfach weiterhin, ohne mich zu rühren, zu ihm.
Er gab dann wiederum nur ein seuftzen von sich und schaute wieder aus zurück dem fenster.
„Vielleicht sollten wir jetzt einfach gehen..." schlug er leicht enttäuscht vor.
Es war ihm nicht übel zu nehme...ich war ja auch selber von mir enttäuscht.
Da es aber wahrscheinlich wirklich die beste Entscheidung war zu gehen, gab ich ein leises „ja.." von mir.
Kurz darauf bezahlten wir auch schon und verliesen das kleine gemütliche Café an der Straßenecke.
Die Sonne war zwar mittlerweile aufgegagen aber dennoch frierte ich unfassbar, weshalb wir uns auch schleunigst auf den Rückweg machten.
Auch den ersten Teil des Weges sagten wir nichts.
Ich hatte echt das Gefühl, das wir beide verbittert versuchten, einen ernsten eindruck zu machen, was auch klappte, bis zu dem Moment, wo wir einen Mann sahen, der auf dem eigentlich menschenleeren Gehweg, auf der anderen Straßenseite, hinfiel.
Der junge Mann rutschte aus dem nichts, samt seines Einkaufs, aus und landete unsanft auf seinem Hinterteil.
Er rappelte sich dann zwar schnell wieder auf aber sein Blick war unbeschreiblich, wie er erst ganz geschockt gerade aus glotzte und dann, in der Hoffnung, das es niemand gesehen hatte, einfach stumpf weiterging.
Wir beide beobachteten den gesamten Prozess, von anfang bis Ende und irgendwann konnten wir es nicht mehr unterdrücken und prusteten los.
Ab dem moment war das eis wieder etwas gebrochen und den restlichen Weg amüsierten wir uns köstlich, über das hinfallen, des Fremden.
Irgendwie war ich froh darüber, das wir uns dennoch weiterhin verstanden, auch wenn da immer noch diese komische Spannung war.
Ob es wohl bei Daichi und mir genauso laufen würde?
Er brachte mich noch, bis zu meinem Haus, vor dem wir uns dann verabschiedeten.
„Okay...dann...vielleicht sehen wir uns noch mal, bevor du fährst" lächelte er etwas verlegen zu mir, weshalb es mir umso schwerer fiel, ihm zu beichten, das ich heute schon fuhr.
„Kuro ich fahre heute schon...." murmelte ich traurig zurück.
„Oh...schade..." antwortete er etwas überrascht darüber.
„A-also...die anderen kommen wahrscheinlich noch mit zum Bahnhof, also wenn du willst.." bat ich ihm etwas zögernd an.
„J-ja klar gerne...sag mir wann und ich bin da!" meinte er direkt überzeugt.
„Okay gut...ich schreibe dir. Bis dann" verabschidete ich mich, was er mir gleich tat.
Dierekt darauf, ging ich zur Haustür und klingelte, in der Hoffnung, das ich meine Oma schon wach sei und ich sie dadurch nicht weckte.
Und zum Glück war sie das auch, zwar öffnete sie die Tür, noch mit Morgenmantel und Lockenwicklern an aber wenigstens hatte ich sie nicht geweckt.
Fröhlich wie immer, lies sie mich ins Haus, wo es nicht lange dauerte und wir gemeinsam frühstückten.
Dabei erzählte ich auch, wo ich so früh morgens gewesen war.
Sie hatte natürlich verständniss...gerade weil ich ja mit ihrem geliebtem Kuro unterwegs war, hatte sie nichts einzuwenden.

Haikyuu ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt