Kapitel 79

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Nachdem ich mich etwas von dem Schock erholt hatte, rappelte ich mich erneut auf und ging, dieses Mal, nachdem ich genau nachgeguckt hatte, ob sich wieder mal jemand ins Badezimmer geschlichen hatte, aus der Dusche raus.
Zwar war ich noch nicht wirklich davon kuriert, das gleich zwei Leute, an einem Tag, in meine Duschsession geplatzt waren aber zum Glück war ja jetzt nichts weiteres dramatisches passiert, weshalb ich auch gut drüber hinweg sehen konnte.
So schnappte ich mir also schnell ein Handtuch aus dem Regal und wickelte es mir direkt um den Körper.
Danach verfrachtete ich, meine immer noch tropf nassen Haare, in einen Dutt, bevor ich mich dem anziehen widmete.
Ich fand es aber neben bei erwähnt ziemlich anstrengend, alles in dem nicht allzu großen Bad zu erledigen, da es mittlerweile so schwül dort drinnen geworden ist, das man von dem kalten Winter, der draußen herrschte, nichts mehr merkte.
Außerdem nervte es mich, das der Spiegel komplett beschlagen war, denn so konnte ich in keiner Weise gucken, wie schlimm oder nicht schlimm ich aussah.
Mühsam machte ich dann noch den Rest von mir noch trocken und kramte im Anschluss meine Klamotten heraus.
Wie es sich gehörte, zog ich mir erst Unterwäsche an, dann meine Jogginghose und danach den Pulli, den ich mir von Daichi geklaut hatte.
Jedoch erwartete mich, direkt nach dem ich mich zu ende angezogen hatte, schon die nächste Überraschung.
Ohne das ich irgendwas dagegen unternehmen konnte, öffnete sich die Tür erneut.
Wie ich es doch hasste das sein Badezimmer keinen Schlüssel Besas, genauso wie, das die Fähigkeit anzuklopfen anscheinend an meinem lieben Freund vorbei gegangen war.
Bedenkenlos, das ich auch noch hätte nackt sein können, zog er schwungvoll die Tür auf, worauf erstmal ein kalter Luftzug das Badezimmer durchflutete.
Weiterhin unschuldig, spazierte er hinter mir herein, gefolgt von meinem leicht verwirrten Blick, der seine Reflektion im Spiegel genau verfolgte.
"Suga ist gerade weg und ich dachte ich gehe auch noch eben schnell duschen.." erklärte er mir so ganz nebenbei und gab mir, währenddessen er hinter mir an das Regal griff, einen Kuss auf die Wange.
"Aha schön...?" kam es von mir etwas skeptisch, da ich immer noch leicht verwirrt davon war, das anscheinend alle es total normal fanden, permanent in Badezimmer zu platzen, wo andere Leute drinnen waren.
Wie konnte es eigentlich sein, das ich nicht mal 5 Minuten ungestört irgendetwas machen konnte?
Daichi wiederum, bemerkte nicht mal ansatzweise meinen leicht sarkastischen Unterton, weshalb ich es auch einfach sein lies, sollte er doch machen was er will...
Kopfschüttelnd und schon wieder leicht schmunzelnd, befreite ich meine nassen Haare wieder von dem Zopfgummi, um sie direkt im Anschluss, in ein Handtuch einzuwickeln, während ich aber in der Reflektion des Spiegel etwas ganz anderes beobachtete, als mich.
"Daichi! Warte doch damit bis ich fertig bin!" quietschte ich dann ruckartig los, da er sich echt gerade ausziehen wollte!?
Als er sich von seinem Oberteil befreit hatte, sah ich darüber hinweg aber alles andere musste noch nicht sein.
Der Junge hinter mir wurde leicht rot und merkte dann auch mal selber, was er gerade tat oder eher gesagt tuen wollte.
"Oh tut mir leid...bin bisschen durcheinander, habe da garnicht dran gedacht..." entschuldigte er sich beschämt.
Nur war er einfach zu süß, um ihm irgendwas übel zu nehmen.
Außerdem war es ja auch garnicht so schlimm, es wäre nur etwas peinlich geworden, hätte ich ihn nicht darauf hingewiesen.
"Alles gut. Bin ja auch schon fertig..." murmelte ich wieder freundlicher zurück und war jetzt die, die ihm einen Kuss gab.
Der braunhaarige war zwar noch leicht überfordert, sagte dann aber dennoch nichts mehr dazu.
Amüsiert lächelnd, machte ich mich dann auf den Weg in Richtung Tür.
"Hey ist das nicht mein Pulli?" rief er mir noch etwas verdutzt nach, worauf ich nur begann zu kichern und die Tür hinter mir schloss.
Mich wunderte es allerdings echt, das es ihm vorher gar nicht aufgefallen war.
Trotzt meiner wieder besseren Laune, lies ich mich jetzt schon erschöpft, obwohl noch nicht mal etwas passiert war, auf sein Bett fallen.
Dann hörte ich wie die Dusche anging.
Das leise plätschern des Wasser, machte mich schon wieder etwas schläfrig, dabei hatte ich ja nicht mal großartig etwas getan an diesem Tag.
Ich hoffte einfach nur, das ich den Abend durchhalten würde, das würde mir schon genügen.
Mit meinen Gedanken war ich schon wieder so weit weg, das ich die Zeit ganz aus den Augen verlor, somit es für mich, nur ein gefühlter wimpernschlag war, bis die Dusch Geräusche verstummten und die Badezimmer aufgemacht wurden.
Sofort, als meine schon fast zugefallenen Augen, unbewusst Daichi ins Sicht Feld nahmen, wurde sie wieder hellwach, denn an diesen, mir gerade gebotenen Anblick, würde ich mich wahrscheinlich nie gewöhnen.
Daichi kam gerade in einer kurzen Jogging Hose, nassen Haare und nur mit einem Handtuch um die Schultern aus dem Bad.
Jedes Mal, wenn ich ihn so sah, hatte ich das Gefühl, das Blut würde mir gleich nur so aus der Nase schießen.
Aber ein gutes hatte es dennoch, das mein Blut um einiges schneller in meinen Kopf strömte, denn dadurch wurde ich wenigstens wieder wach.
Daichi jedoch, bemerkte meinen fast schon Gaffer blick und begann zu grinsen, so wie er es immer tat, wenn ich ihn so anschaute.
Eigentlich hätte ich auch diesen Blick schon gewöhnt sein müssen aber irgendwie brachte es mich immer noch total durcheinander, vor allem jetzt wo es schon etwas länger her war, das ich Daichi Oberkörper frei sah, in Kombination mit diesem grinsen. Da würde jeder schwach werden!
Amüsiert über mein knallrotes Gesicht, kam der braunhaarige Junge zu mir ins Zimmer gelaufen.
Erst stumme, betrat er unbeeindruckt sein Zimmer und ging, mit dem Rücken zu mir Gewand an seinen Kleiderschrank.
"Ist dir heiß? Oder warum bist du so rot?" fragte er, eindeutig sein lachen unterdrückend.
Man merkte, wie er versuchte, das als ehrliche Frage rüber zu bringen aber dafür fand er es einfach zu lustig, da er nämlich genau wusste, dass ich nicht rot war weil mir zu "heiß" gewesen ist.
"Sind wir mal wieder ganz lustig heute..." grummelte ich sarkastisch und warf ihn, ohne Skrupel, mit einem seiner Kissen ab.
Lachend drehte er sich wieder zu mir um und kam auf das Bett, auf dem ich saß, zu.
Ich rückte etwas zurück was aber insofern nichts brachte da er mich schon gepackt hatte und jetzt sanft in die Matratze drückte.
Mein eh schon rotes Gesicht hatte dabei keine Zeit sich ab zu kühlen.
„Ist doch süß...anscheinend gefalle ich dir ja..." flüsterte er mir, während sein griff sich etwas festigte, ins Ohr.
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, dann wanderte sein Kopf schon in Richtung meinem.
Mein Bauch begann, mit jedem Zentimeter, mit dem er sich jetzt meinem Gesicht näherte, mehr und mehr zu kribbeln.
Obwohl ich ihn ja eigentlich schon so oft geküsst hatte, erzeugte es dennoch jedes Mal aufs Neue ein gewisses Gefühl in mir.
Aber noch bevor er seine Lippen auf meine legen konnte, klingelte mein Handy, wie es ja immer der Fall, in solchen Situationen war, los
Ich erkannte aber direkt, das es nicht das Anrufs klingeln war, sondern das Wecker klingeln.
Mit einem genervten Seufzer, griff ich nach dem Gerät, das neben mir laute gab und drückte es aus.
"Wer war das?" fragte Daiichi neugierig, da er ja nicht wissen konnte, das es nur mein Wecker gewesen war.
Während er sich dann wieder von mir aufrichtete und ich mich nun auch wieder hinsetzen konnte, antwortete ich ihm.
"War mein Wecker, ich muss los" erklärte ich ihm.
Ohne seinen Kommentar dazu abzupassen, stand ich auf und ging in Richtung Tür.
"Schon?" schmollte der braunhaarige leicht, wobei er mir gefolgt war und er seine Hände um meinen Bauch legte, so dass ich nicht weitergehen konnte.
"Ja sonst schaffe ich es nicht bis 19:30 Uhr..." murmelte ich entschuldigend zurück.
"Na gut..." nahm er es hin und gab mir einen Kuss auf den Nacken.
Sofort bekam ich Gänsehaut.
Damit hatte ich nicht gerechnet.
Unwissend, das mich das gerade etwas durcheinander gebracht hatte, ließ er mich wieder los und ging aus der Tür.
"Ich bringe dich noch zur raus" meinte er, während seine Beine ihn in Richtung Treppe trugen.
Ich wiederum wickelte noch schnell das Handtuch von meinem Kopf und legte es ins Badezimmer.
Meine Tasche lies ich hier, da dort auch noch Sachen drinnen waren, die ich für heute Abend und morgen brauchen würde.
Und dann war ich auch schon unterwegs in Richtung Haustür, vor der Daichi schon, mit den Händen hinter dem Rücken wartete.
Etwas skeptisch, was er dort verbarg, ging ich dennoch zu ihm und begann meine Schuhe anzuziehen, wobei er mir weiter zu sah.
Als ich sie fertig zugebunden hatte, stellte ich mich wieder aufrecht auf und griff nach der Türklinke, die ich so gleich runter drückte und so die Tür aufmachte
Ein eisiger wind wehte mir entgegen und ich bereute direkt, meine immer noch platsch nassen haare, nicht geföhnt zu haben, denn in diesem Zustand würde ich mich wohl direkt erkälten.
Seufzend wendete ich meinen Blick noch mal nach hinten zu Daichi, der mittlerweile schon wieder ganz dämlich grinste...fast so schlimm wie Oikawa, nur das Daichi nicht permanent so guckte.
Da ich aber schon genervt genug war, jetzt im kalten nach Hause zu latschen, fragte ich erst gar nicht nach, was los war.
"Ich geh dann mal..." versuchte ich freundlich zu klingen, worauf sein lächeln nur noch breiter wurde.
Ohne das er was sagte, wanderten seine Hände hinter seinem Rücken hervor und weiterhin ohne das ich sehen konnte, was er vergab, waren sein Arme schon über meinem Kopf und keine drei Sekunden später spürte ich, wie er mir etwas über den Kopf zog.
Begeistert betrachtete er mich und die Mütze, die er mir gerade übergezogen hatte.
"Sonst erkältets du dich noch!" gab er stolz von sich, um sich im nächsten Moment nach vorne zu beugen und mich zu küssen.
Seine Hände wanderten dabei langsam an meine Taille.
Da ich nichts großartiges in dem Moment machen konnte, erwiderte ich ihn, zwar etwas überrumpelt aber ich war mittlerweile geübt.
Nachdem unsere Lippen eine kurze Zeitlang miteinander verschmolzen waren, lösten wir uns wieder.
Mein Gesicht hatte direkt einen freundlicheren Ausdruck angenommen und meine vorher blassen Wangen hatten auch wieder etwas Farbe angenommen.
"Siezt echt süß aus..." schmunzelte dann mein gegenüber.
Ich wiederum lächelte nur weiter stumm und blickte zu Boden.
„Danke..."
"Ich bin dann so gegen 19:30 Uhr bei dir!" meinte er dann noch, was mich sozusagen auffordern sollte meinen Heimweg anzutreten.
Ich stimmte nur zu, verabschiedete mich kurz und stapfte darauf los, durch die Kälte, in Richtung meines zu Hauses.
Auf dem Weg wurde ich dennoch etwas neugierig, was ich da eigentlich genau auf dem Kopf hatte.
Also zog ich das Stück Stoff kurzer Hand von meinen Haaren ab und betrachtete es.
Es war eigentlich nur eine schlicht schwarze Mütze mit zwei orangenen streifen aber diese Farbkombination erinnerte mich direkt an unsere Trikots, weshalb sie mir wahrscheinlich auch direkt gefiel.
Begeistert, von der eigentlich stink normalen Mütze, drehte ich sie einmal und bemerkte das auf der Hinterseite etwas in orange raufgestickt war.
"Karasuno 13" stand dort in Druckbuchstaben geschrieben, außerdem stand auf dem kleinen Zettel der aus der Mütze ragte "jetzt hast du auch eine".
Ich ging dann mal davon aus das, das ganze Team so eine besahs, was es trotzdem nicht weniger süß machte.
Mein Lächeln wurde nur noch breiter.
Es war also doch keine stink normale Mütze, sondern eine extra für mich, da dort nicht nur unser Verein drauf stand, sondern auch meine Trikot Nummer.
Daichi war einfach viel zu süß um wahr zu sein.
Glücklich setzte ich sie wieder auf und trug sie Stolz weiter auf meinem Kopf nach Hause.

An meinem Ziel angekommen, kam mir mein Bruder auch schon in der Einfahrt entgegen, so dass ich nicht mal klingeln musste, da die Haustür noch offen stand.
"Was hast du es so eilig?" meinte ich dann, da Azumane mich fast über den Haufen lief, als er mir entgegen kam.
"Keine Zeit! Wir sehen uns später" antwortete er im Vorbeigehen und war auch schon auf der Straße verschwunden.
Etwas verwirrt von dem ungewohntem auftritt gerade, ging ich ins Haus, wo mir schon der Geruch von Essen entgegen kam.
Außerdem sprang mir direkt, die für meine Mutter typisch übertriebene Silvester Deko, entgegen und dabei war ich noch nicht mal dort, wo sie am meisten übertrieb.
Mit einem einfachen "ICH BIN ZURÜCK" meldete ich mich an und sprintete hoch in mein Zimmer.
Da ich, wie immer, etwas getrödelt hatte, wurde die Zeit dementsprechend knapp für mich, weshalb ich mich ganz schön sputen musste.
In Windeseile zog ich mir die frisch gekauften Sachen an.
Im Übrigen war das, was ich für heute Abend gekauft hatte, ein Kleid...
Ja ich trug freiwillig ein Kleid!
Keine Ahnung was in meinem Kopf einen Kurzschluss gehabt hatte, das ich mir das tatsächlich antat aber jetzt gab es kein Zurück mehr, weil ich nichts anderes zum Anziehen hatte.
Auch wenn ich mich in diesem schwarzen Fummel alles anderes als wohl fühlte, würde ich mich wahrscheinlich noch schlechter fühlen, wenn ich auf dieser Party wäre und die einzige sein würde, die aussah wie ein sack, weshalb ich es wohl mal einen Abend aushielt, ein Kleid zu tragen.
Außerdem hatte ich es in Tokyo ja auch geschafft!
Darunter zog ich, der Kälte bedingt, noch eine schwarze, leicht transparente Strumpfhose und eine Jacke wollte ich auch noch einpacken.
Nachdem ich mich in die Klamotten gezwängt hatte, ging ich ins Badezimmer, wo ich aus der untersten Schublade, der Kommode, ein kleines Täschchen rausholte und es auf den Rand des Waschbeckens abstellte.
Dann öffnete ich sie und schaute mit einem kritischen blick dort hinein, da es verdammt lange her gewesen ist, das ich dieses Olle ding raus geholt hatte aber was sein musste, musste sein.
Seufzend packte ich den Inhalt aus, so das auf der Ablage zum Schluss Concealer, Mascara, eine Wimpern Zange, ein Augenbrauenbürstchen und ein Lipgloss standen.
Diese Dinge hatte ich mir alle nie selbst gekauft, immer nur Geschenk bekommen, da meine Familie davon ausging das, man sich als Mädchen ja irgendwann schminkte, was aber bei mir nie wirklich der Fall gewesen war aber heute Abend überwand ich mich auch dazu.
Es war zwar mehr der gesellschaftliche zwang, der mich dazu brachte, dies zu tuen aber was solls auch, ich musste das ja ab jetzt nicht immer tuen...
Etwas sehr ungeschickt begann ich, so wie ein "schmink Profi" die Sachen durcheinander auf meinem Gesicht so zu verteilen, so dass es zum Schluss ganz okay aussah, für meine Verhältnisse, was aber mehr daran lag, das ich so gespart hatte, das man kaum sah, das ich mich überhaupt geschminkt hatte aber dennoch war etwas da.
Als vorletztes föhnte ich meine halb trockenen Haare noch zu Ende, um sie dann, mit einer Haarbürste etwas zu zäumen, so dass sie ganz in Ordnung aussahen.
Nachdem ich noch dezenten schmuck in meine Ohren getan hatte, was im Übrigen sehr schmerzhaft war, da ich eigentlich nur Ohrringe trug, benutzte ich noch schnell etwas Deo und Parfüm.
Bevor ich letzten Endes runterging, schmiss ich mein Handy, eine kleine Flasche extra Parfüm und Taschentücher in eine kleine Umhängetasche, die ich dann, gemeinsam mit einer Jacke nach unten trug.
Als ich im Wohnzimmer ankam, sah es so aus, als würden meine Eltern gerade fertig geworden sein, mit ihren Vorbereitungen.
Ich fragte mich bis heute, warum sie es sich jedes Jahr aufs Neue antaten, irgendwas auf die Beine zu stellen.
Naja aber so lange sie Spaß daran hatten...
"Ich bin dann gleich mal weg..." unterbrach ich zögernd ihren kleinen ruhe Moment.
"Oh (V/N)...du siehst....du siehst toll aus!" sprang meine Mutter begeistert auf, als sie mich sah.
Beschämt guckte ich zur Seite.
"Übertreib nicht..." grummelte ich zurück.
"Man so schnell wird mein kleines Mädchen erwachsen..." staunte auch mein Vater, der mich so gleich in den Arm nahm.
"Viel Spaß dir und Daichi, habt einen schönen Abend" sagte er mir noch, während er mir über den Kopf streichelte.
"Achso und pass mir ja auf deinen Bruder auf!" fügte er noch sarkastisch hinzu, worauf ich begann leise zu lachen.
"Ja klar mache ich. Und danke. Euch auch einen schönen Abend" antwortete ich, wobei mein Vater mich nochmal fest Ansicht drückte und mich dann los lies.
Als nächstes kam dann meine Mutter auf mich zu, legte eine Hand auf meine Schulter und streichelte mit der anderen durch mein Haar.
"Ach liebes du siehst so toll aus, ich wünsche euch auch einenfantastischen Abend...vergesse nicht auch Oma später anzurufen! Sie freut sichbestimmt" wünschte meine Mum mir, bevor sie sich noch einmal vor lehnteund mir einen Kuss auf die Wange gab.
Neben meinem Ohr verharrte sie jedoch kurz und flüsterte "denk bitte ansverhüten..."
Sofort wurden meine Wangen hoch rot aber noch bevor ich gegen diese unangenehmeBemerkung etwas entgegen bringen konnte, klingelte es auch schon an der Tür,weshalb meine Mutter auch einen guten Grund hatte, sich aus dem eigentlichen Gesprächzu entziehen.
Das würde aber noch ein nachspiel haben....
"Ich geh schon!" flötete sie und flog fast, mit ihren hohen Schuhen,zur Tür.
Ich fragte mich echt, wie man auf solchen Dingern laufen konnte...
Also ich war zumindest mit meinen Sneaker gut bedient.
"Ach Daichi. Gut siehst du aus.(V/N) kommt gleich"
Nachdem ich das "Gut siehst du aus" gehört hatte, machte ich mich, wie eine wilde, auf dem Weg zur Tür, bevor meine Mutter, noch etwas peinlicheres sagen konnte.
"Abend" kam es nur von dem Jungen an der Tür zurück.
So schnell es ging, stand ich auch schon bei ihnen im Flur.
"Ich wäre soweit!" atmete ich etwas aus der Puste, von meinem kleinen Sprint, da ich so schnell wie möglich hier raus kommen wollte, weil ich keine Lust hatte auf weitere unangenehme Kommentare von meiner Mum.
"Okay gut. Dann ihnen einen schönen Abend" verabschiedete sich Daichi höflich bei meiner Mutter, worauf ich schon dabei war, ihn aus der Tür zu zerren.
"Jaja tschüss..." unterbrach ich das Ganze wiedermal und versuchte weiter hier weg zu kommen.
"Schönen Abend. Pass mir auf meine (V/N) auf" wank meine Mutter uns zurück und schloss dann die Tür hinter sich, da sich Daichi mittlerweile geschlagen gegeben hatte und sich von mir mit ziehen ließ.
"Was hast du es denn so eilig?" Lachte er, wobei er uns, am Ende der Einfahrt, zum Stoppen brachte.
"Nichts...bin nur aufgeregt" log ich mal, obwohl ich auch wirklich aufgeregt gewesen bin.
"Das braust du echt nicht. Ist doch nur eine Party" lächelte er beruhigend zurück, während seine Augen mich aufmerksam scannten.
Nur eine Party...das ich nicht lache.
"Gefällts dir?" murmelte ich direkt etwas beschämt, als ich seinen interessierten blick bemerkt hatte.
Erst herrschte kurze stille, was mich wiederum ziemlich, aus der eh schon fehlenden ruhe, brachte.
Ich wusste doch gleich, das ich niemals so was hätte anziehen sollen.
Eigentlich sagte man ja auch, man zieht sich für sich selber und nicht für andere an aber irgendwie war das noch nicht so recht in meinem Gehirn angekommen, weshalb ich mir auch so große sorgen machte, das es ihm nicht gefallen könnte.
"Du siehst echt wunderschön aus..." hauchte er fasziniert zurück.
Überraschend blickte ich in seine Augen und sah wie sie mich strahlend anschauten.
Sein begeisterter Ausdruck, schenkte mir etwas Zuversicht, da ich anscheinend doch nicht so schlimm aussah, wie gedacht.
Ich hatte wirklich kurz Angst, das er es nicht mögen würde aber so wie er aussah, zweifelte ich nicht daran, was er gerade zu mir gesagt hatte.
Mit einem leichten rosa hauch auf den Wangen, schaute ich nun wieder zu Boden.
"danke..."
Weiter mit meinem Kopf nach unten gerichtet, legte sich unangekündigt eine Hand an mein Kinn, welche mein Gesicht auch so gleich wieder hochdrückte, so dass ich dem Augenkontakt nicht mehr ausweichen konnte.
"Du siehst wirklich toll aus! Also bitte denk gar nicht erst daran das es nicht so sein könnte!" sagte er dann in einem etwas strengen Ton.
Ich war etwas überrascht, da ich meine Gedanken ja nicht mal laut ausgesprochen hatte, also woher sollte er denn bitte wissen, das ich mir so unsicher war.
"Aber-" wollte ich gerade Einspruch erheben, was mein gegenüber aber in keiner Weise zuließ.
"Kein aber! Ich sehe doch an deinem Blick, dass du dir unsicher bist. Das braust du überhaupt nicht. Genauso wenig wie du Angst vor der Party gleich haben brauchst. Ich bin die ganze Zeit bei dir!" kam es etwas sanfter von ihm zurück.
Ich musste gestehen, das ich damit gar nicht gerechnet hatte und vor allem nicht das er es sogar bemerkte, wie unfassbare nervös ich allem gegenüber war.
Dennoch lockerten seine Worte mich etwas auf und schenkten mir ein wenig Selbstvertrauen.
Jedoch immer noch etwas schüchtern, lächelte ich ihn an.
"Okay wenn du das sagst..." flüsterte ich ihm zu, worauf auch er begann zu lächeln und nachdem er mir noch einen Kuss gegeben hatte, gingen wir auch schon los, in Richtung unseres heutigen Abendprogrammes.
Auf dem Weg dorthin erklärte mir Daichi, auf meine bitte, wie es ungefähr so dort ablaufen würde, damit ich auf das gefasst war, was auf mich zu kam, weil es, trotzt meinen 16 Jahren, die erste richtige Party war, auf die ich ging, mal ganz abgesehen von dem etwas schiefgelaufenem Karaoke Abend, den man ja auch nicht richtig als Party anerkennen konnte.
Das er es mir aber alles so lieb erklärte, ehrleichterte mein gewissen ungemein, da ich mir so ein ungefähres Bild davon machen konnte, was mich erwartete und worauf ich achten sollte, denn auf eine typische peinliche (V/N) Aktion, hatte ich nun wirklich keine Lust.
Das war auch um ehrlich zu sein meine größte Sorge, da es schon fast zur Routine geworden war, das mir überall irgendetwas peinliches oder beschämendes Passierte, was ich aber heute Abend um jeden Preis vermeiden wollte.
Zwischenzeitlich war ich wirklich der Überzeugung, das meine Nervosität sich in Luft aufgelöst hatte, weil Daichi mir so viel Mut zu sprach, das ich mich schon ganz selbstbewusst fühlte.
Aber sobald wir das Haus, in dem das ganze stattfand, erblickten, verschwand das ganze selbstvertraue mit einem Schlag und am liebsten wäre ich in dem Moment umgedreht und weggelaufen.
Es war nur eine Party....das musste ich mir gelegentlich 100 mal anhören und das war es ja auch aber dennoch machte es mich unfassbar nervös und unsicher.
Als ob ich nicht eh immer schon unsicher war...
Alleine bei dem Gedanken, gleich unter vielen Menschen zu sein, brachte meine kleinen Beine zum Zittern, was auch eventuell daran lag, das es scheiße kalt war.
Umso näher wir kamen, umso schlimmer wurde das Ganze.
Meine Hand hatte sich mittlerweile so an Daichis gekrallt, das es ihm bestimmt schon weh tuen musste, meine Nervosität war mir auch klar und deutlich ins Gesicht geschrieben, genauso wie der Wille jeden Moment los zu sprinten.
Ich wusste gar nicht wieso diese Situation mich so unfassbar Panisch werden lies, denn eigentlich dachte ich, das ich mittlerweile ganz gut daran war, es in großen Menschen Gruppen auszuhalten aber davon war gerade eher weniger zu merken.
Kurz bevor wir vor dem großen modernen Haus ankamen, aus dem schon Musik zu vernehmen war, stoppte ich abrupt ab, was auch meinen Nebenmann zum Stehen brachte.
Zögernd betrachtete ich erst die Protzige Einfahrt, in der gleich zwei teure Autos standen, um mich dann nervös an Daichi zu wenden.
Er wiederum schaute ebenfalls überrascht zu mir.
Jedoch bemerkte er meinen panischen Gesichtsausdruck direkt, weshalb er ein sanftes lächeln aufsetzte.
Diese unfassbare Selbstsicherheit, die er ausstrahlte sorgte dann letzten Endes dafür, das ich mich sicherer fühlte und mich etwas zusammen riss.
„Alles gut?" fragte er dann jedoch, da ich schon eine ganze Zeit lang einfach stock steif an einer Stelle stand und seine Hand taub drückte.
Seine sanfte Art beruhigte mich immer weiter, weshalb ich einfach mal mit einem, vielleicht sogar etwas überzeugterem „Ja" antwortete.
„Also können wir?" fragte er dann wieder, mit einem zufriedenen Lächeln.
Ich atmete darauf einmal tief ein und aus und wendete dann meinen Blick starr in Richtung des Bonzen Hauses.
„ja!" gab ich nun, meine finale Antwortete auf seine Frage, während ich noch mal zur Verdeutlichung mit dem Kopf nickte.
Jetzt gab es kein zurück mehr!

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