Kapitel 85

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Nachdem wir zu ende gegessen hatten machte sich Suga, jetzt mit Hose und Ersatzschlüssel. auf den Weg zu ihm nach Hause.
Daichi und ich blieben wieder alleine.
Wir saßen dann noch etwas am Tisch und Unterheilten uns einfach.
Über nichts Spannendes einfach über das was uns gerade einfiel und zum vorherigen Thema passte.
Irgendwann entschlossen wir uns jedoch dazu den Tisch abzuräumen und wieder hoch in sein Zimmer zu gehen.
Wieder etwas schläfrig lies ich mich auf sein Bett fallen und kuschelte mich in seine Decke ein.
Sie war so warm und so weich und roch so unfassbar schön nach ihm.
Manchmal dachte ich daran, dass ich am liebsten ein Duftkerze oder einen Raumduft von ihm hätte.
Aber wie sollte ich bitte diesen wohligen Duft einfangen?
Müde seufzte ich und schloss die Augen, um Daichis Bettdecke noch weiter zu inhalieren, als ich eine leichte Bewegung der Matratze war nahm.
Der festen Überzeugung, dass mich als nächstes eine warme und wohlige Umarmung erwartet, stellte ich mich voll und ganz darauf ein.
Jedoch kam es etwas anders als erwartet.
Statt dem wohlverdienten Kuscheln, kriegte ich ein Kissen gegen den Kopf.
Die weichen Daunen taten zwar nicht wirklich weh aber dennoch reichte mir es schon, dass ich mich erschrocken hatte, um "AU!" zu quicken.
Im Anschluss richtete ich mich ruckartig auf und starte ihn mit großen Augen an.
"Hallo? Wofür habe ich denn das verdient!?" fragte ich empört.
Anstelle einer normalen menschlichen Antwort, kloppte er mir das Kissen ein zweites mal ins Gesicht, mit der Aussage "Du sollst nicht weiter schlafen! Wir haben noch was vor!"
Was für mich jedoch nicht genug war um die einseitige Kissenschlacht zu rechtfertigen.
Aber ich regelte das dann einfach nach der Art wie er es tat.
Ich griff hinter mich und schnappte das zweite Kissen aus seinem Bett und schlug mehrmals auf ihn ein.
Angestrengt grummelte ich "Ich-Schlafe-gar nicht-also-" jedoch konnte ich meinen Satz nicht beenden, da ich gepackt wurde und auf die Matratze gedrückt wurde.
Meine einzige Waffe/das Kissen fiel mir dabei aus der Hand.
Und ehe ich mich versah griffen Daichis Hände unter mein Shirt und begannen meine Seiten zu kitzeln.
Er wusste genau wo er kitzeln musste, um mich außer Gefecht zu setzen, denn ohne mich zurückhalten zu können, lachte ich lauthals los.
"Sei nicht so frech" lachte er, während er ununterbrochen weiter machte.
Ich schaffte es nicht ein Wort herauszubringen unter meinen lauten Geräuschen, die einen Walross im Stimmenbruch ähnelte.
Wie ein Fisch auf dem Trockenen windete ich mich auf der Matratze.
Ich hatte schon ziemliche Bauchschmerzen und die Luft wurde auch langsam knapp.
Mit den letzten Kräften krächze ich etwas was man als ein Stopp deuten konnte.
Es erfüllte sogar seinen gewollten Zweck, denn der Junge über mir stoppte wirklich.
Seine Hände blieben dennoch weiter unter meinem Shirt.
Erleichtert atmete ich aus und lies den letzten Kicherer ausklingen.
"Lebst du noch?" erschreckte mich Daichi, der auf einmal seinen Kopf über meinen beugte.
Mit einem weiterem lauten aufatmen lächelte ich "Wie es aussieht schon aber nur ganz knapp."
"Zum Glück....wenn du tot wärst hätte ich das gar nicht mehr machen können" lächelte er zurück.
Schon im nächsten Moment war er meinem Gesicht wieder so nah gekommen, dass sich unserer Lippen berührten.
Keinen Augenblick länger hätte ich warten können darauf das er mich wieder so sanft küsste.
Klar war da kein Zweifel dran, dass ich diese wilden Küsse mochte, die in gewissen Situationen endstanden, jedoch liebte ich noch mehr diese sanften und zärtlichen.
In letzter Zeit hatte ich diese Art vermisst.
Wie gerade gesagt bewegte er seine Lippen liebevoll auf meine und ich erwiderte genauso.
Zwischendrin klingelte ein Handy öfters. Ob es meines oder seines war? Darauf hatte ich nicht wirklich geachtet.
Aber der Junge über mir Anscheinen schon, da er sich langsam von mir löste und sich nach hinten zu seinem Telefon beugte.
"Oh.....Shit.....um halb 3 schon....das ist ja....kacke" kam es in regelmäßigen Abständen von ihm zu mir herüber.
Und noch bevor ich nach dem Grund fragen konnte, sah ich wie er aufstand um augenscheinlich ein Telefonat zu führen.
Seufzend drehte ich mich auf den Bauch und wendete meinen Blick aus dem Fenster.
"nächstes mal mache ich sein Handy aus..." grummelte ich dabei.
"Ja.....Ja-a-....MAN JA!" hörte man aus dem Flur.
Ich seufze darauf nur noch einmal und stemmte mein Gesicht auf meine Hände.
Meine Gedanken schweiften dann soweit ab, das ich das was ich heute Morgen schon einmal gesehen hatte fast übersah, als ich so aus dem Fenster starrte.
Jedoch bemerkte ich es zaghaft.
Schnell sprang ich auf und lief zum Fenster.
Mein Gesicht klebte förmlich an der Scheibe und fixierte das äußere.
"Was hast du denn entdeckt?" kam Daichis Stimme vom Türrahmen.
Stotternd und fast Sprachlos drehte ich mich zu ihm um und zeiget aus dem Fenster.
"Sch-sch-sch-schn-schn-SCHNEE!" Meine Augen waren riesig, wie bei einem Kleinkind.
Daichi lachte darauf nur.
"Ach (V/N) hast du noch nie Schnee gesehen?"
Um ehrlich zu sein hatte ich es schonmal, da war ich aber noch ein Zwerg und falls danach noch mal konnte ich mich nicht daran erinnern.
Da es hier sehr selten Schnee gab, schockierte mich die Tatsache umso mehr, dass es genau jetzt welchen gab.
Von der einfahrt, die Straße hinunter, eingeschlossen die Hausdächer ist alles mit weißem Puderzucker bedeckt.
So etwas schönes hatte ich noch nie gesehen.beziehungsweise ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich jemals so fasziniert von dem Anblick von Schnee war.
Weiter begeistert schaute ich zwischen dem Fenster und Daichi hin und her, so als ob ich irgendetwas von ihm erwartete.
"Du siehst aus wie ein Kind" grinste er, während er sich lässig gegen den Türrahmen lehnte.
Nach weiteren 5 blickwechseln zuckte Daichi komischerweise zusammen.
"Achso und......du müsstest in 10 Minuten fertig sein.........zum rausgehen" erwähnte er so ganz neben bei.
Neben bei! Wie stellte er sich denn bitte vor das ich das innerhalb von 10 Minuten fertig sein sollte.
Jetzt ganz abgelenkt von dem Winterwunderland draußen, sprintete ich, ohne zu Fragen wohin es gehen sollte, ins Badezimmer.
Erst machte ich dort alles nötige um mich unter Menschen zu zeigen und lief zurück in Daichis Zimmer, wo er schon angezogen auf seinem Bett lag und auf sein Handy starrte.
"Sitz da nicht so rum! Sag mir lieber wo wir hin gehen damit ich weis was ich anziehen soll!" jammerte ich beim ausschütten meines Rucksackes.
Während ich weiter durch meinen Klamottenstapel wühlte, legten sich zwei Hände von hinten um meine Taille und zogen mir in Windeseile den Pullover aus.
Er hatte sowas von ein Händchen dafür Leute auszuziehen...keine frage...
"Wie wärs hiermit" flüsterte mir der braunhaarige, während er einerseits auf einen schlichten schwarzen Pullover zeigte und mir auf den Nacken küsste.
Mein mit Gänsehaut überzogener Kopf nickte, worauf er mich los lies und sich wieder aufs Bett setzte.
Wie konnte er nur immer so cool bei sowas bleiben....
Ich war kurz in einer Schockstarre aus der ich mich aber lösen konnte.
In null Komma nix hatte ich mir den Pullover übergezogen und dazu eine genauso schwarze Leggings, was ich mit einem dicken Schal, einer Jacke und dicken Socken abrundete.
"Und fertig?" Fragte mich Daichi, als er sah das ich mich die ganze zeit nur im Spiegel betrachtete.
Darauf drehte ich mich um "Jap. Können los"
"Du siehst süß aus" lächelte er und nahm meine Hand.
"Danke" grinste ich zurück.
Hand in Hand gingen wir die Treppe hinunter, zogen unsere Schuhe an und gingen aus dem Haus.
Das weiße glänzen des Schnees erfasste gleich meine ganze Aufmerksamkeit und zog mich in seinen Bann.
Es war noch viel schöner so als aus dem Fenster.
Selbst die eisige kälte, die meinem Atem Form verschaffte und meinen Köper zum zittern brachte, störte mich keines Wegs.
Ohne zu zögern lies ich Daichis Hand baumeln und stapfte los, auf die verschneite Straße.
Erst schaute ich auf den Boden und dann in den Himmel, der hell blau war.
Ohne zu wissen woher gerade all diese Glücksgefühle kamen, die meinen Körper durchströmten und mir das Gefühl gaben am liebsten einfach laut zu Singen und zu tanzen, streckte ich die Arme aus und rief.
"SCHNEE! ES HAT GESCHNEIT DAICHI!"
Ich wusste nicht genau warum ich es sagte aber wahrscheinlich lag es daran, dass es das erste war, das mir einfiel um meiner Euphorie Form zu verleihen.
"Habe ich schon erwähnt das du süß bist" lachte der braunhaarige, der mir die ganze Zeit lächelnd zugeschaut hatte.
Ich grinste zurück.
Wir lächelten uns einfach nur an, bis Daichi dann den Kopf schüttelte.
"Man du lenkst mich ab wir kommen noch zu spät" lachte er leise.
Ich streckte ihm meine Hand entgegen und lächelte "Na dann komm"
Das lies er sich nicht zwei mal sagen und lief auf mich zu.
Ich lief auch einfach kichernd los nur war er schneller, so dass er mich, sobald er in Reichweite war, an der Hüfte packte und mich an ihn heran zog.
Unsere Gesichter waren wieder gefährlich nahe aneinander.
"Ich dachte wir müssen los" flüsterte ich deshalb frech.
"Dafür haben wir noch genügend zeit" flüsterte er zurück und küsste mich.
Ich erwiderte.
Ich hatte das Gefühl seid letzter Nacht ist er noch verschmuster geworden....naja eigentlich war er ja kein Tier das seinem Besitzer anhänglich geworden war aber dennoch hatte ich so ein wenig das Gefühl, als bestände da eine Ähnlichkeit.
Obwohl vielleicht war ich es auch....egal!
Nachdem wir uns noch eine ganze Weile weiter geküsst hatten, lösten wir uns und stapften lächelnd durch den Schnee, der knirschend unter unseren Füßen zusammen sackte.
Den ganzen Weg über (ich wusste immer noch nicht wohin) schwiegen wir einfach nur Glücklich vor uns hin.
Ab und zu guckte er in meine und ich in seine braunen Augen, bis wir dann vor einem mir sehr bekannt vorkommenden Café ankamen.
Wir stoppten vor der Tür ab.
Ich schaute erst fröhlich Daichi an und dann durch das Fenster.
Er war echt der süßeste Freund auf Erden...
Während ich genauer herein spähte, wurde ich aber auf einen Tisch in der Ecke aufmerksam, von dem mir zugewunken wurde.
Bei genauerem hinsehen erkannte ich auch wer da saß.
"Haben wir eventuell ein Treffen?" fragte ich spitz aber sarkastisch, mir hochgezogener Augenbraue.
"Joa~ kann schon sein~.....gut oder schlecht?" antwortete er verunsichert.
"Gut natürlich!" lachte ich zurück und zog ihn mit ins Café, wo uns direkt eine wärme umströmte.
"Na endlich" "Auch mal geschafft" riefen uns die fröhlichen Gesichter aus der Ecke zu.
An dem großen Ecktisch erwarteten uns nämlich schon Suga, Noya und Tanaka, die sich alle sehr freuten uns zu sehen. (wir auch sie)
Nur fehlte mir da ein gewisser jemand, ein gewisser jemand mit dem ich in einem Haus wohne...
Erstmal ohne mir weitere Gedanken machen zu können, sorgten die anderen dafür, dass Daichi und ich uns auf die lehre Bank hinter dem Tisch quetschten.
Als wir dann aber saßen begrüßten wir erstmal alle.
Im Anschluss bestellte jeder was er wollte und wir verfielen in scheinbar nicht endenden Gespräche.
immer wieder mussten wir lachen oder Noya und Tanaka wurden so laut, dass die Bedienung uns schon anmaßend anschaute.
Es fühlte sich einfach alles perfekt an.
Dieses Gefühl von Geborgenheit war so neu für mich aber gleichzeitig auch so Familiär.
Mir wurde erst jetzt mal wieder bewusst wie ich diese Menschen brauchte. Und wie wichtig die richtigen Menschen waren, um glücklich zu sein.
Sie brachten mich immer zum lachen und waren für mich da.
Ich wüsste nicht wie ich ohne sie leben könnte.
Zwischen all den Gesprächen waren Daichi und ich außerdem auch viel mit uns beschäftigt....
Normalerweise waren wir gar nicht so, dass wir in aller Öffentlichkeit rumknutschten oder turtelten aber heute...naja heute erlaubten wir uns es mal.
Wir versuchten es zwar unauffällig zu lassen aber daraus wurde nichts, da Noyas Adleraugen nichts ungesehen ließen.
"Ah ah ah...ich glaube da hatte jemand letzte Nacht sex" haute der kleine Libero mit keinerlei Scharmgefühl raus.
Daichi und ich schreckten gleichzeitig auf und starrten in die Runde.
Wie rot mein Gesicht war kann man sich ja vorstellen...
"Man Noya was soll das denn" grummelte Daichi, schwer ein lächeln zu unterdrücken.
"Ihr braucht es nicht zu leugnen wir haben es alle gesehen.....dieses leuchten sieht man nicht täglich" kam es überzeugend zurück.
"Das geht dich nun wirklich nichts an" murmelte auch ich, was nur nichts brachte.
"Ich wette Daichi hat Gestern richtig reingehauen, so breit lächeln habe ich Asahi chan noch nie gesehen" grinste Tanaka fies zu mir.
"Ob sie es wohl noch bis ins Zimmer geschafft haben?" wendete sich Noya nun zu seinem besten Freund.
Suga hielt sich lachend Stumm raus.
"Bestimmt nicht" lachte Tanaka zurück.
"Können wir mal bitte das Thema wechseln? Das geht euch nun wirklich nichts an" lachte Daichi mahnend.
Worauf wir alle begannen zu lachen.
Als wir das hinter uns gebracht hatten und Daichis und meine Privatangelegenheiten nicht mehr Hauptthema waren, konnte ich erstmals auf meine anfängliche Frage eingehen.
"Wo ist eigentlich mein Brüderchen?"
Noya verschränkte seine Arme und legte wieder diesen gewissen Blick auf.
"Ihr seid nicht die einzigen die letzte Nacht-" an der der stelle unterbrach ich ihn ganz höfflich
"Stopp stopp stopp stopp! Ich will nun wirklich nicht wissen was mein Bruder so treibt....ich kann es mir denken"
Darauf begannen wir wieder zu lachen.

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