8~ Bürgerkrieg

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So fand alles seinen gewohnten Ablauf. Meine Mutter fragte hin und wieder nach Damon, doch ich konnte ihr nur immer wieder das gleiche sagen: dass ich ihn nicht mehr gesehen hatte. Was auch stimmt. Seitdem ich weg bin, habe ich ihn weder in Stadt noch im Grill oder sonstwo gesehen. Seine Klamotten habe ich behalten. Heute, zum Beispiel, trage ich seinen Pulli. Ich habe mich nicht getraut noch einmal zum Salvatore-Anwesen zu gehen, aus Angst, nicht erwünscht zu sein. Und weil ich absolut kein Bock habe Elena oder Stefan zu begegnen.

Zur Zeit sind Sommerferien. Dass dieser dämliche Körpertausch stattgefunden hatte ist nun vier Wochen her und ich habe mich verändert. Ich muss mir eingestehen, dass mich diese Welt des Übernatürlichen nicht mehr los lässt. Und eventuell vermisse ich auch ein klein wenig Damon. Gestern habe ich mir ein Buch über den Bürgerkrieg der Stadt ausgeliehen und in diesem lese ich nun ein wenig.

Es ist schon relativ spät. Ich liege auf meinem Bett, als einplötzlicher Windstoß mich hoch fahren lässt. Mein Fenster ist offen, also würde es vermutlich eine stürmische Nacht werden. Kurz stehe ich an meinem Fenster und es fröstelt mich. Im Sommer. Ich schließe mein Fenster und will zurück in mein Bett, da steht auf einmal jemand vor mir. Erschrocken schreie ich kurz auf. „Schöner Pulli. Steht dir.", Damon. Wie häufig ich mir in den letzten Wochen vorgestellt hatte, dass er bei mir auftaucht und jetzt wo er wirklich hier ist bin ich doch sehr überrascht.

„Ist alles gut, Schatz?", höre ich meine Mutter von unten rufen. Ich öffne meine Türe und rufe: „Ja, alles gut, hab mich nur vor einer Spinne erschreckt." „Na dann". Ich schließe die Türe. „Hallo Damon. Was gibt es?" „Darf man nicht mal einer guten Freundin "hallo" sagen?", sagt Damon, doch ich weiß das ist nicht alles. „Setz dich", ich klettere auf mein Bett. Damon setzt sich und entdeckt das Buch: „Der Bürgerkrieg in Mystik Falls? So was ließt du?" „Seit ich weiß, dass es Vampire gibt ist solche Literatur für mich interessant. Damon ich kaufe dir nicht ab, dass Du nur zum 'Hallo' sagen gekommen bist. Das hättest Du vor zwei Wochen schon machen können." „Das ist es ja. Seit Du weg bist ist irgendetwas anders. Mir ist klar geworden, dass es außer Elena auch noch eine Welt gibt und sich nicht immer alles um Stefan und mich dreht." Ich nicke: „Mir ist das doch nicht anders gegangen. Mein Weltbild wurde auch erschüttert. Durch Hexen und Vampire und den ganzen Kram. Das braucht Zeit.". So kenne ich Damon gar nicht. So niedergeschlagen.

„Zieh die Jacke aus. Und die Schuhe am besten auch", Damon tut wie geheißen. Ich winke ihn zu mir und er lässt sich darauf ein, hilflos zu sein. Ich bedeute ihm unter die Decke zu kommen. Ich bette seinen Kopf auf meinen Schoß und während ich beginne aus dem 'Bürgerkrieg in Mystik Falls' vorzulesen streiche ich ihm durch die Haare. Immer wieder gibt Damon Kommentare ab, dass die Dinge ganz anders waren oder erzählt seine Erlebnisse aus der Zeit. Irgendwann werde ich müde. Sanft lege ich Damons Kopf ab, stehe auf und mache das Licht aus, doch als ich zurück ins Bett klettere, ist da kein Damon mehr. Und diese Tatsache erschüttert mich mehr als ich dachte. Immerhin hatten wir diese wenigen Stunden zusammen. Und ich habe das Gefühl, dass Damon diese Seite nicht gerne zeigt. Sie zeigt, dass er verwundbar ist. Sie zeigt, dass er menschlich ist. Und in seinen Augen ist Menschlichkeit meistens Schwäche. Nochmals stehe ich auf um das Fenster wieder zu schließen, das Damon für seine Flucht geöffnet hat. Seufzend lege ich mich in mein Bett. Ich schlafe ein und träume gut.

*616 Wörter

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Nicht Elena - Damon Salvatore FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt