Nun ist es UNSER Leben

Ghost

„Schatz bitte bleib liegen!" Sarah lief auf mich zu und drückte mich zurück in mein Bett. Ich hatte über die Nacht so schlimme Kopfschmerzen bekommen und Schwindelanfälle, dass ich gar keinen Schritt mehr Geradeauslaufen kann. Und deshalb befiehlt meine Freundin mir jetzt den ganzen Tag liegen zu bleiben.

„Sarah ich bin doch schon besser dran, jetzt lass mich doch wenigstens ins Bad gehen!" frustriert ging ich mir durch meine Haare und sah, wie meine Freundin sich sichtlich genervt umdrehte und ein unfreundliches „fein" von sich brachte.

Ich stand also auf und legte meine Hand kurz auf den Nachttisch, damit ich mein Gleichgewicht halten konnte, bevor ich meine Schritte ins Bad fortsetzte. Ich merkte jedoch auch, wie meine Knie sehr weich waren und mir das laufen schwer machten.

Ich brauchte dementsprechend auch etwas länger ins Badezimmer als normal, doch als ich endlich angekommen war, schnappte ich mir schnell meine Zahnbürste, machte Zahnpasta drauf und setzte mich auf den Badewannenrand um mir die Zähne zu putzen.

Ich fühlte mich wirklich total schlapp und hätte vielleicht wirklich auf das kleine Monster hören sollen, doch ich war einfach zu stur.

Nachdem ich mit dem Zähneputzen durch war, versuchte ich meinen Weg nach unten in die Küche fortzusetzen. Die Treppe war wirklich schwer, aber danach konnte ich mich konzentrieren.

„Fiete ich habe dir doch was gesagt." knurrte Sarah böse und scheuchte mich auf die Couch. Genervt setzte ich mich hin und wollte antworten.

„Weißt du was Fiete? Ich gehe zu Lisa. Ich hab echt keine Lust auf deine Laune und wenn du eh nicht das machst was ich dir versuche zu sagen damit es dir besser geht kann ich auch einfach mal einen Tag gehen." sie knallte den Waschlappen auf die Küchenzeile, schnappte sich ihre Schuhe und Schlüssel, zog einen Mantel an und verschwand urplötzlich aus der Tür.

Mich hinterließ sie fassungslos und wirklich sauer auf dem Sofa, doch im innersten war ich ziemlich verletzt. Klar, sie wollte mir nur helfen, aber kann man so ausflippen nur weil jemand die Treppen runtergelaufen ist?

Ich machte mir den Fernseher an um auf andere Gedanken zu kommen, doch nur 5 Minuten später klingelte schon mein Handy. Thomas rief an.

»Fiete bitte lass mich zu dir, deine Freundin steht hier und läd mit Lisa grade noch vier weitere ein!«

Ich musste anfangen zu lachen, wieso auch immer, doch als sich mein Kopf wieder meldete, hörte ich abrupt auf.

»Okay, komm einfach vorbei.« lächelte ich in mein Handy und Thomas bedankte sich tausendmal. Mit einem „Servus" legte er auf und ich konnte in etwas mehr als 10 Minuten mit ihm rechnen.

Währenddessen scrollte ich etwas auf Instagram herum, likte ein paar Bilder von Freunden und von einer Fanpage und schloss es dann wieder. Ich gab ehrlich zu, ich mochte Fanpages. Sie waren immer so lieb und die meisten Besitzer solch einer Page gaben sich immer so viel Mühe und hatten so ein Talent, dass ich teilweise sogar Posts teilte.

Nachdem ich endlich ein Spiel gefunden hatte was übertragen wurde von vor drei Wochen klingelte es auch schon an der Tür und ich stand vorsichtig auf um sie zu öffnen.

„Jooo Fiete was geeht.. Wie siehst du denn aus?"
Richtig. Wie sah ich aus? Zersauste Haare, Jogginghose und kein T-Shirt, keine Socken und bestimmt Augenringe.

„Psst.. nicht so laut." ich quetschte meine Augen zusammen und bat ihn hereinzukommen.
„Immer noch so schlimm?" linderte er seine Stimme und ich nickte vorsichtig.

„Möchtest du was trinken?" fragte ich ihn und er lief an mir vorbei.
„Lass mal Burschi, ich weiß wo es steht. Ich seh doch wie du läufst."
Er klopfte mir lieb auf die Schulter, schubste mich lieb in die Richtung Wohnzimmer und sagte mir mit seinem Blick, dass ich mich doch lieber hinsetzen sollte.

Genervt tat ich dies auch.

Ich war nicht genervt von Thomas, sondern von mir. Ich konnte einfach nicht verstehen, wieso mich ein Sonnenstich so fertig machte.