White Walls

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„Naja wie es einer Schwangeren eben geht mal so." grinste sie mich an und ich schmiss mich zu ihr auf die Couch.
„Ach Große.. Ich bin so stolz auf dich." meine Arme schlangen sich fast automatisch um sie und ich sog ihren lieblichen Duft ein. Diesen hatte ich schon seit heute Morgen vermisst als ich zum Training los bin. Also, nicht nur sie, sondern auch ihren Mitfahrer, aber am meisten natürlich sie.
„Sag mal, mein Großer, bin ich jetzt dein Teddy oder was ist hier los?" Ich freute mich eigentlich nur uungemein dass sie so nah bei mir war. Denn momentan hatte ich immer wieder die Angst, dass ich wieder in so einem Traum gefangen sein könnte und von der einen auf die andere Sekunde alles wieder verschwindet. Meine Freundin, mein Kind, Leon und wer auch immer noch hätte gehen sollen, Mein Leben war so grau als sie alle weg waren bei diesem Unfall. Alleine wenn ich schon dran dachte, spürte ich meine Trauer hochkommen, und das schien Sarah auch zu merken.

„Woran denkst du?" fragte sie mich mit ihren Kulleraugen und ich atmete hörbar aus.
„An nichts.. Es ist nur, was wäre, wenn ich gar nicht im Koma gelegen hätte und der Autounfall echt gewesen wäre? Was hätte ich dann getan ohne dich, ohne unser Kind?" man hörte einen Schwung von Unzufriedenheit mitschwingen als ich über diesen Gedanken sprach, und auch Sarah überlegte. Man sah ihr an, dass sie nicht so recht wusste, was sie jetzt antworten sollte, denn sie brauchte nie so lang um mir eine gute Antwort zu geben normalerweise.
„Ehrlich gesagt, habe ich auf diese Frage keine Antwort. Tut mir leid, Fiete. Das einzige was ich dir versichern kann, ist dass das alles hier grade echt ist, und wir beide hier auf der Couch sitzen, uns über dieses Thema unterhalten und uns der kleine Wurm hier zuhört und sich schon auf uns freut."
Ich begann automatisch zu grinsen. Klar hatte sie recht, wir waren im hier und jetzt, mit dem kleinen Würmchen und uns, auf unsere Couch in unseren Haus.

Ich hatte alles was ich brauchte, und ich war Kerngesund, hatte einen guten Job der mir Spaß machte und konnte viel machen. Wir lebten ihn einem schönen Haus, in einer netten Gegend und hatten überall freunde, die uns im Notfall helfen würden.

„Fiete?" Sarah schnippste vor meinem Gesicht herum und schien schon länger was von mir zu wollen, ihrem blick nach zu urteilen.
„Ich hab Hunger." erwiderte sie auf meinen fragenden blick hin und ich nickte.
„Worauf?"
„Ich möchte was vom McDonalds." schmollte sie und ich fing an zu lachen. Dann stand ich auf, und beobachtete amüsiert den Blick den ich nun von Sarah bekam.
„Was denn? Meine Freundin möchte was zu Essen, also bring ich ihr jetzt was zu Essen, aber nur wenn sie schonmal alles gemütlich macht und hier auf mich wartet." stellte ich ihr die Bedingung und sie nickte einverstanden, bevor sie aufstand und schon anfing Kissen und Decken von oben zu holen.

Ich stieg für meinen Teil schonmal ins Auto und steuerte sofort in die Richtung des nächsten McDonalds. An einer Kreuzung angekommen, bekam ich auf einmal fürchterliche Kopfschmerzen. Das musste ich unbedingt mal untersuchen lassen, das macht mich langsam nämlich echt fertig. Als ich im DriveIN angekommen bin, bestellte ich Sarah ihr Essen und mir etwas, aber nicht zu viel. Ich ging zum Glück nicht hinein, dort war so viel los, ich hätte wahrscheinlich Unmengen an Fotos machen müssen, bevor ich überhaupt mit Bestellen dran gewesen wär. Also bezahlte ich schnell am ersten Schalter, konnte mein Essen sofort mitnehmen und befand mich nun wieder auf dem Weg Nachhause. Ich nahm diesmal einen anderen Weg, ohne Kopfschmerzen und andere Zwischenfälle.

Zuhause angekommen freute ich mich auf einen schönen Abend mit meiner Freundin. Ich stieg also Grinsend aus, schloss das Auto ab und die Haustür auf und ging zu Sarah ins Wohnzimmer. Dort fand ich sie zwischen drei Decken und mehreren Kissen wieder, was mich zum lachen brachte. Sie fiel über ihr Essen her, genauso wie ich über das kleine Essen herfiel und machte einen Film an als ich alles weggeräumt hatte.

Wir hatten uns grade eingekuschelt, da klingelte es.
„Ich mach schon. Wer auch immer das ist, wird jetzt was hören können." grummelte ich genervt und musste Sarah von mir runterschicken, um zur Tür zu kommen. Diese machte ich auf, und ich hatte gar keine Chance irgendwas dagegen zu tun, denn Leon, Manuel, Thomas, Joshua, Jerome und Jonas standen jetzt im Flur mit Ballons, Geschenken und anderen möglichen Sachen.

„Private Babyfeier!"

Nun ist es UNSER LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt