Kapitel 14

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Normalerweise war Rob niemand, der auf Besuch scharf war.
Logisch, am liebsten würde er sich von allem und jedem fehrnhalten der etwas mit sozialer Interaktion zutun hatte, aber diesmal nicht.

Ungeduldig lief er im Zimmer auf und ab, wartete nur darauf, dass er die Türklingel hörte und in den Eingangsbereich rennen konnte.

Den Dienern hatte er nichts gesagt, sonst hätten diese seinen Eltern bescheid gegeben und dann wäre die große Fragerei losgegangen.

Alles was seine Eltern wollten, war, dass er endlich Anschluss fand. Klar, welche Mutter oder welcher Vater wünschte sich das nicht für das eigene Kind?
Problem war bloß, dass es das einzige war, das seine Eltern interessierte.

Also könnte er es genauso gut sein lassen ihnen etwas zu erzählen.

Rob lief zum Balkon, zurück, durch sein Zimmer, zu den wenigen Fenstern und setzte sich auf sein Bett, schreckte wieder hoch, als draußen ein Auto vorbeifuhr.

Das warten würde ihn wohl umbringen.

Ein weiterer Blick zur Uhr.
Simon hatte geschrieben, er habe noch eine Schicht in einer Hafenkneipe und sei gegen 14 Uhr da.

Jetzt war es 14:03 Uhr.

Rob selbst war ein überpünktlicher Mensch, also musste er sich zügeln die Geduld nicht zu verlieren.

Endlich läutete die Türklingel, die bekannte Melodie von Beethovens "Für Elise" erklang, weil seine Mutter die Klassische Musik liebte.

Es musste Simon sein.

Endlich konnte er die Treppe herunterstürmen, wie er es lange nicht getan hatte.
Durch den langen Flur, die hohe Treppe herunter bis zu Eingangshalle, deren Marmorboden sauber geputzt glänzte.

Einer der Diener war gerade dabei die weiße Tür zu öffnen, und Rob ermahnte sich selbst, langsamer zu laufen.

Die Tür wurde geöffnet und Rob konnte Simon erkennen, in den teuren Sachen, die er ihm gegeben hatte.

Simon hatte Rob noch nicht entdeckt, sah nur etwas verdottert den Diener vor sich an, der die Tür zu diesem gigantischen Anwesen geöffnet hatte.
Er hatte gedacht, Rob würde ihm öffnen, aber warum sollte er, wenn es Diener gab?

»Guten Tag, mein Herr?« sprach der Diener höflich und Simon wurde noch nervöser.

Was sollte er sagen? Was sollte er tun?
Wo war Rob?

»Ähm...h-hallo...« begann der verkleidete Einbrecher und faltete die Hände hinter dem Rücken.
Normalerweise war er nicht so zurückhaltend, aber diese Situation verunsicherte ihn.

Rob beobachtete das ganze gerührt.

Wie Simon so dastand, verloren, schüchtern, als wäre er an der Türschwelle zu einer anderen Welt, in die er nicht gehörte.
Er sah unglaublich süß aus, ihn in diesen ungewohnten Klamotten zu sehen, die Haare sogar ansatzweise gemacht.
Doch es war nicht der Simon in den er sich verliebt hatte, das war nicht der Junge, der bei ihm eingebrochen und ihn verunsichert hatte.
Das war nicht der selbe, der sein Herz gestohlen hatte.

»Kann ich ihnen helfen, Sir?« fragte der Diener wieder, aber bevor Simon antworten konnte, beantwortete Rob die Frage.

»Er ist mein Gast, Herr Frederikson.«

Erstaunt drehte sich der Diener zu Rob und auch Simon entdeckte seinen Gastgeber, Freund, und heimlichen Schwarm jetzt.

Kurz schien die Zeit still zu stehen, denn Rob wirkte plötzlich viel erwachsener und selbstsicherer, als sonst.
Er wohnte hier, Simon war sein Gast.
Sie mussten sich nicht verstecken.

Thief-The Cat Burglar || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt