Langsam schlich Simon über die Mauer vor Robs Haus.
Dieser Sonntagabend war dunkler als die zuvor; zum ersten Mal kam es ihm wirklich fast verboten vor in dieses Haus einzubrechen.Er schob diesen unsinnigen Gedanken beiseite und kletterte weiter.
Er war hier bei Rob, der war doch eigentlich darauf vorbereitet, dass Simon unangemeldet vorbeikam, und dann war es doch auch eigentlich kein Einbruch mehr, oder?
Simon sah den Ast und sprang darauf, landete mit einem weiteren gekonnten Sprung auf dem Balkon.
Vorsichtig trat er ins Zimmer und sah sich um, er konnte niemanden entdecken.
»Ich hab dich vermisst...« tauchte plötzlich eine tiefe und vorsichtige Stimme hinter ihm auf.
Schnell drehte er sich um und sah etwas erschrocken zu Rob, lächelte dann.»Hey...« gab Simon zurück, ignorierte seinen hohen Herzschlag.
»Du...warst lange nicht hier.« meinte er lächelnd, was Simon den Blick verlegen abwenden ließ.
»Ja...ich hatte zutun.«
Sie schwiegen kurz, warfen sich scheue Blicke zu, ehe Rob dann vorsichtig zu seinem Bett lief.
»Und...warum bist du hier?« fragte er mit unsicherem Lächeln, setzte sich dann.Simon grinste leicht und faltete die Hände.
»Gut, dass du fragst.« begann er,
»Ich würde dich gerne entführen.«Rob stockte und sah ihn schockiert an.
Kurz herrschte angespannte Stille, ehe der Lockenkopf seine Stimme wiederfand.
»E-Entführen? D-Du bist doch...Dieb...Einbrecher...was- wieso? Ich...«
Ihm fehlten die Worte, seine Gedanken überschlugen sich, sodass kein klares Wort rauskam.Simon grinste breiter und hob beschwichtigend die Hände.
»Erstens, ich bin Fassadenkletterer. Zweitens, nicht dieses Entführen. Ich will dir meine Welt zeigen...die Nacht.«Hoffnungsvoll sah er ihm entgegen, Rob wand vor Aufregung den Blick ab.
Dr. Donakow hatte ihm gesagt, er sollte neues ausprobieren, seine Komfortzone verlassen.
Seine Komfortzone war sein Zimmer, allein der restliche Teil des Hauses war ihm nicht geheuer, und dann auch noch Los Angeles? Bei Nacht?Der Gedanke war ihm sichtlich unangenehm, versetzte ihn sogar total in Panik, trotz dem, was sein Psychologe ihm empfohlen hatte.
Simon bemerkte das und kniete sich vor ihn, Rob war so in Gedanken, dass er das nicht mitbekam.
»Rob...« sprach er mit sanfter und mitfühlender Stimme, nahm vorsichtig Robs Hand.
Dieser sah nun auf und zuckte kurz, schaute dann aber in die blauen Augen seines Gegenübers.Kurz fesselte ihn der Anblick, die Stille wurde durch ein gefühlvolles Schweigen ersetzt.
»Vertraust du mir?«
Wie in Trance nickte Rob.Dieser Junge bot ihm Sicherheit, das aufregende Gefühl in seiner Brust wuchs, dabei kannte er ihn kaum.
Eigentlich gar nicht.Und trotzdem mochte er ihn jetzt schon mehr als die meisten anderen Menschen in seinem Leben.
Simon zog ihn vorsichtig auf die Füße und ging dann zum Kleiderschrank von Rob.
»Was...machst du da?« fragte er neugierig.
War draußen nicht in der anderen Richtung?»Draußen ist es dunkel und du siehst aus wie ein Glühwürmchen im Hochzeitskleid, also zieh dir was dunkles an.«
Rob hob erstaunt die Augenbrauen, nickte dann unsicher und folgte ihm in den Raum.
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Thief-The Cat Burglar || CrispyWill [Beendet]
FanfictionEr springt von Dach zu Dach, rennt von Haus zu Haus und knackt Tür für Tür. Simon ist Einbrecher. Irgendwann landet er in dem Zimmer von Rob. Dem Sohn einer reichen Familie. Allerdings sind beide nicht so ganz begeistert davon, Aber beide können au...