Rob knallte die Tür mit so viel Wucht zu, wie er es lange nicht getan hatte.
Wieso konnten ihn seine Eltern nicht einmal verstehen?
Immerhin hatten diese Menschen jemanden bezahlt er ihn großziehen sollte!
Da konnte man doch wenigstens ein bisschen Empathie empfinden.Aber nein, die ganze Autofahrt Heim wurde er vollgetextet mit Phrasen wie: »Kannst du dich nicht einmal benehmen?«, »Immer dasselbe mit dir.« oder »Was haben wir dir gesagt?«
Es war schrecklich, dass niemand nachvollziehen konnte wie er fühlte und warum er wie handelte.
Seine Angst war wie ein stummer Verfolger, die alles beobachtete und zuschlug, wenn es am wenigsten passte.
Wieso musste er sich immer erklären?Rob schloss die Tür ab, möglichst laut, damit auch jeder in diesem Anwesen hörte, dass er jetzt allein sein wollte.
Er lockerte die Krawatte und ließ sich an der Tür seines dunklen Zimmers runtersinken, nur um im nächsten Moment endlich den Tränen freien Lauf zu lassen.
Er würde niemals vor seinen Eltern weinen, dazu hasste er das Gefühl der Erniedrigung zu sehr.
Doch jetzt, in seinem Zimmer, konnte er weinen. Die Dunkelheit hüllte ihn in ein sicheres Tuch, in dem er sich gehen lassen konnte.
Eigentlich hatte er ja Angst in der Dunkelheit, aber selbst das störte ihn in diesem Moment nicht.Er ließ seinen Gefühlen freien Lauf, doch irgendetwas war anders.
Jetzt, im Dunkeln, wo seine leisen Schluchzer die Stille durchbrachen, fühlte er sich plötzlich ganz leer.
Die Wut war verschwunden; er wusste nicht mal wirklich, was ihn so aufregte.
Dem Gefühl wich ein anderes.Rob starrte mit verschwommenem Blick in die Leere, als würden seine Gefühle plötzlich keinen Sinn mehr machen.
Der Boden unter ihm fühlte sich ganz hart an, als wäre er das einzige, das ihm wirklich die Sicherheit gab, dass er existierte.
Er wusste nicht mal, wie spät es war, doch das war ihm ebenso egal.
Wieso musste er auch zu dieser blöden Feier gehen? Hätte er sich doch härter dagegen gewehrt...
Es war so peinlich, dass dieses Kind plötzlich wegen ihm zu weinen begonnen hatte.
Wie er jetzt wohl da stand?Ob Taylor ihn jetzt auch seltsam fand?
Rob erhob sich vom Boden und wischte sich über die Augen.
Darüber nachzugrübeln würde nichts bringen, jedenfalls jetzt nicht.Langsam ging er zum Bett, streifte sich das Jakett ab und betrachtete die leuchtenden Sterne an seiner Zimmerdecke.
Ein schönes, leuchtendes Durcheinander.
So wie es seit Jahren dort war.Ein Klopfen ließ ihn aufschrecken.
Robs Herz hämmerte vor Schreck in seiner Brust, als er verärgert zur Tür sah.
»Nein!« rief er grimmig.
Er wollte jetzt nicht mit seinen Eltern, Jenna oder sonst wem reden.
Es klopfte erneut, und es dauerte einen Moment, bis Rob realisierte, dass es von der Balkontür kam.
Jetzt hämmerte sein Herz nicht vor Schreck, sondern vor Aufregung und Freude.
Sofort eilte er zur Balkontür und blickte Simon, seinem Simon, entgegen.
Dessen rote Haare leuchteten im Schein des Mondes.
In keine Augen hätte er jetzt lieber geblickt als in diese.Simon grinste, fast verlegen, und erwiederte Robs Blick.
Seine braunen Augen wirkten im Mondlicht wie Honigtöpfe und strahlten.Robs Miene erhellte sich sofort, aber Simon konnte noch etwas sehen.
Seine Augen waren gerötet, sofort wich seiner Freude Besorgnis.
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Thief-The Cat Burglar || CrispyWill [Beendet]
FanfictionEr springt von Dach zu Dach, rennt von Haus zu Haus und knackt Tür für Tür. Simon ist Einbrecher. Irgendwann landet er in dem Zimmer von Rob. Dem Sohn einer reichen Familie. Allerdings sind beide nicht so ganz begeistert davon, Aber beide können au...