Pov. Maudado
Ich hatte meine Arme fest um seinen bebenden Körper geschlungen. Sein Gesicht war in meinem dicken Wintermantel vergraben und durchnässte ihn mit seinen warmen Tränen.
Schon seit ca. 30 Minuten saßen Manu und ich so auf der Brücke. Mein Hintern war schon halb abgefroren, aber das war mir egal. Das einzig Wichtige war der wimmernde Mensch in meinen Armen, der so zertrümmert zu sein schien. Immer weiter redete ich beruhigend auf ihn ein und strich ihm sanft über den Kopf. Langsam stoppte sein Schluchzen und nach einer Weile lag er völlig ruhig in meinem Arm.
Vorsichtig erhob ich mich und zog Manu ebenfalls auf die Beine. "Komm", sagte ich mit ruhiger Stimme, "wir sollten jetzt besser nach Hause gehen, sonst wirst du noch krank." Mein Gegenüber nickte nur schwach. Seine Beine zitterten, so als hätte er keinerlei Kraft mehr in seinen Gliedmaßen. Sanft nahm ich seinen Arm und legte ihn mir um die Schulter, sodass sich der Braunhaarige auf mich stützen konnte. Dankbar warf er mir ein leichtes Lächeln zu, was ich nur zu gerne erwiderte.
Langsam liefen wir durch die verschneiten Straßen, Manu immer noch auf mich stützend. Keiner von uns beiden sagte auf dem gesamten Weg zu meiner Wohnung auch nur ein Wort. Beide waren wir tief in unsere Gedanken versunken. Mit vor Kälte zittrigen Händen nestelte ich meinen Wohnungsschlüssel aus meiner Jackentasche und schloss die Haustür der Nummer 28 auf. Wir nahmen den Aufzug nach oben, nach Treppensteigen war uns beiden nicht zumute.
In meiner relativ kleinen Wohnung war es wohlig warm, da ich die Heizung hochgedreht hatte und ich spürte, wie die Wärme sofort in meinen Körper zurückkehrte. Ich dirigierte Manu zu meiner Couch im Wohnzimmer, auf der er sich erschöpft niederließ. Aus der Kommode holte ich eine kuschelig warme Decke und legte sie meinem durchgefrorenen Freund um die Schultern. "Danke..", nuschelte dieser und kuschelte sich in die Decke. Ich lächelte ihm zu und huschte dann in die Küche, wo ich Wasser aufsetzte, um wenig später mit zwei Tassen Tee ins Wohnzimmer zurückzukehren. Mit einem Seufzen ließ ich mich neben Manu auf der Couch nieder und reichte ihm seine Tasse, die er dankbar entgegennahm.
Viele wussten nicht, dass Manu und ich in der selben Stadt wohnten. Wie denn auch, wir hatten es nie wirklich erwähnt. Wir hatten uns schon öfter getroffen. Ob beim Zocken oder beim Kaffeetrinken, es war immer lustig mit ihm gewesen. Umso mehr hatte es mich schockiert, dass der stets so heitere Manuel an so schrecklichen Depressionen litt. Und trotz dessen, dass er mir in seiner Nachricht gesagt hatte, ich solle es nicht tun, gab ich mir die Schuld an seinem fast geschehenen Selbstmord, oder zumindest teilweise. Ich war sein bester Freund, seit Jahren! Ich hätte es bemerken müssen! Ich hätte ihm helfen müssen! Aber ich hatte es nicht einmal in Betracht gezogen, dass er an Depressionen leiden könnte. Hätte ich es früher gemerkt, dann wäre es nie so weit gekommen. Doch jetzt wusste ich es und ich würde alles in meiner Macht stehende tun, um meinem Freund aus diesem Loch zu helfen!
Uuuund Kapitel 4 ist done! :D Ich hoffe natürlich wie immer, dass es euch gefallen hat! Konstruktive Kritik ist immer herzlich willkommen! Ansonsten wünsche ich euch noch einen wunderschönen Tag! Tschauuu :)
Ps.: Wie immer ein kleiner Reminder, falls du selbst oder auch ein Bekannter von dir an Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden sollte/st, dann such dir oder deinem Bekannten bitte Hilfe! Du kannst dich an Freunde, Verwandte, die Telefonseelsorge oder auch an mich wenden! Es gibt IMMER eine bessere Lösung als Selbstmord!
Nummer der Telefonseelsorge: 08001110111 | 08001110222
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Suicide boy || Germanletsdado fanfiction
FanfictionIn seinen Videos ist Manuel immer fröhlich und stets zum Scherzen aufgelegt, doch was die Leute nicht sehen sind die Depressionen, die den Youtuber schon seit Jahren zerfressen. Irgendwann hält er es nicht mehr aus und beschließt, seinem Leid ein E...