Kapitel 15 || Öffne die Tür

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Pov. Maudado

Und wieder war ich auf dem Weg zu Manus Wohnung. Das war jetzt schon das achte Mal diesen Monat. Ich wusste nicht, was mit ihm los war. Er verhielt sich wie ein Fremder; er antwortete nur noch selten auf meine Nachrichten, für jedes Treffen, das ich plante, dachte er sich irgendeine dumme Ausrede aus und vor und nach unseren gemeinsamen Aufnahmen plauderten wir nicht mehr, so wie wir es sonst immer getan hatten. Mir war bewusst, dass all dies bedeutete, dass es meinem braunhaarigen Freund wieder schlechter ging, vielleicht sogar so schlecht, wie noch nie zuvor, doch ich hatte keine Ahnung, wie ich ihm helfen sollte, wenn er mich so verkrampft auf Abstand hielt. 

Ich tat einen tiefen Atemzug, bevor ich schließlich leise an der weißen Tür klopfte, die in Manus geräumige Wohnung führte. Nichts. Ich fuhr mir durch die Haare und drückte dann meinen Finger auf die Klingel, was für ein deutlich hörbares Schellen auf der anderen Seite der Tür sorgte. Angestrengt lauschte ich in die Stille, die mir noch unerträglicher vorkam, als wenn mir jemand einen voll aufgedrehten Lautsprecher ans Ohr gedrückt hätte. Ich glaubte, leise und unsichere Schritte auf dem Pakettboden zu hören und hielt vor Anspannung die Luft an, zu groß war die Angst, dass mein Atmen das einzige Zeichen von Manus Anwesenheit übertönen könnte. Plötzlich verstummte das Geräusch der Schritte und schon bohrte sich erneut eine schreckliche Stille in mein Ohr. "Manu?", wisperte ich kaum vernehmbar. Meine Hände waren schwitzig und mein linker Fuß wippte unruhig auf und ab, so wie immer, wenn ich gestresst oder nervös war. Als Antwort ertönte ein Pingen, dass durch die anhaltende Stille unglaublich laut erschien; ich hatte eine Nachricht bekommen. Schon bevor ich mein Handy anschaltete, wusste ich, was in dieser Nachricht stand. Die zwei kurzen Sätze, die auf meinem Display aufploppten, bestätigten meinen Verdacht; Sorry Maurice, bin gerade nicht zu Hause. Hab nen Thermin. Ich stieß einen frustrierten Seufzer aus, aber nein, so leicht würde ich mich dieses Mal nicht abwimmeln lassen. Und so wandte ich mich entschlossen erneut Manu zu, bei dem ich ganz genau wusste, dass er in diesem Moment hinter der Eingangstür stand: "Manu, ich weiß, dass du da bist. Ich bin doch nicht blöd. Bitte rede mit mir! Ich weiß nicht, was vorgefallen ist, dass d-du mir nicht mehr v-vertraust, aber ich.." Mitten im Satz musste ich abbrechen. Die Tatsache, dass Manu mich wegstieß, sich mir gegenüber so kalt verhielt schnitt tief in mein Herz und trieb mir brennendes Wasser in die Augen. Lautlos tropften meine Tränen auf den Steinboden und bei diesem Anblick tauchte unvermeidlich das Bild von Manu in meinem Kopf auf, wie er mit einem blutüberströmten Arm in meiner Küche stand und ich dachte, dass er sich die Pulsader aufgeschlitzt hatte. In diesem Moment hatte ich gedacht, dass ich ihn verlieren würde, dass er einfach umkippen und an Blutverlust sterben würde. "Verdammt Manu, b-bitte! Bitte mach die T-Tür auf! Lass mir dir doch einfach helfen!" Ich wurde immer lauter, bis ich schließlich schrie, so laut, dass mein Echo durch das Treppenhaus schallte. "E-Es gibt nichts, rein gar nichts, dass du mir nicht sagen kannst! W-Wir schaffen das, Manu! I-Ich helfe dir da durch! Jetzt öffne doch bitte diese gottverdammte Tür!" Ich brach nun richtig in Tränen aus und meine Faust donnerte immer wieder gegen die hölzerne Haustür. Gerade, als meine Faust erneut auf das weiß gestrichene Holz hämmern wollte, erklang ein leises Klicken, die Tür schwang auf und ich starrte direkt in die matten Augen meines schrecklich fertig aussehenden Freundes.


Soo ich hab es auch mal wieder geschafft, ein Kapitel zu schreiben xD Ich hoffe, es hat euch gefallen! In ein paar Tagen fängt bei mir die Schule wieder an und damit werden dann wahrscheinlich nur noch seltener neue Kapitel kommen uff uff uff ;-; Naja, lässt sich wohl nicht ändern :( Über einen netten Kommentar würd ich mich freuen! :3 Ansonsten habt jetzt noch einen fabelhaften Tag! Tschauuu :D

Suicide boy || Germanletsdado fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt