Kapitel 14 || Liebe ist grausam

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Pov. Manu

Es war jetzt schon fast 2 Monate her, dass ich zurück in meine Wohnung gezogen war. Ich hatte es nicht mehr ausgehalten. Zu sehen, wie er Viola immer näher kam, hatte mich innerlich zerfressen, jedoch half der Abstand zu Maurice in keiner Weise. Der Gedanke, dass er vielleicht gerade in diesem Moment seine Lippen auf Violas presste, machte mich komplett fertig und ich versuchte alles, um ihn aus meinem Kopf zu spülen. Dabei war mir der Alkohol eine große Hilfe. Eigentlich hatte ich Alkohol in jeder Art und Weise immer verabscheut und einen Hass auf die Menschen gehabt, die sich regelmäßig betranken, doch ich sah keine andere Möglichkeit, meine Gefühle zu betäuben. Und so kippte ich täglich Flasche um Flasche in mich hinein, bis ich mich kaum noch aufrecht halten konnte.

Zum mittlerweile dritten Mal ertönte das laute Schellen der Klingel, dass durch meinen starken Alkoholkonsum in meinen Ohren nachdröhnte und drückende Kopfschmerzen verursachte, die sich so anfühlten, als ob sich jemand mit einem Presslufthammer an meiner Schädeldecke zu schaffen machte. Schmerzerfüllt stöhnend griff ich mir an den Kopf, der an der Schlafzimmerwand lehnte. Ich hatte mich mit einer Flasche Whiskey in der einen, und meinem Handy in der anderen Hand auf dem hölzernen Pakettboden niedergelassen. Angestrengt kniff ich die Augen zusammen, um die Nachricht zu entziffern, die auf meinem Handybildschirm, dessen unerträgliche Helligkeit in meinen Augen brannte, aufgeploppt war;

Hey Manu.. Ich bin gerade auf dem Weg zu dir. Dachte, wir könnten uns ja mal wieder treffen :)

Die Nachricht war von Maudado und daher war er es wahrscheinlich auch, der gerade zum vierten Mal an meiner Haustür klingelte. Die letzten zwei Monate hatte er immer wieder versucht, sich mit mir zu treffen, doch ich wollte ihn nicht sehen, unter gar keinen Umständen. Also hatte ich mir so lange irgendwelche Ausreden ausgedacht, bis er mich schließlich gar nicht mehr fragte, sondern einfach plötzlich vor meiner Tür stand. Ich machte ihm nie auf.

Geht heute nicht. Hab nen Termin und bin deshalb nicht zu Hause.

Seufzend schickte ich dem Blonden die Antwort, die er mittlerweile schon zu gut kannte und nahm dann einen weiteren großen Schluck aus der schon fast komplett geleerten Flasche. Ich schluckte schwer und fuhr mir mit meinen Händen über mein blasses Gesicht. Ich wusste, dass ich furchtbar aussah; meine Haare waren fettig, da ich seit Tagen nicht mehr geduscht hatte, meine Klamotten waren mit Essens- und Weinflecken übersät und unter meinen Augen befanden sich riesige, dunkle Augenringe. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine komplette Nacht durchgeschlafen hatte.

Unter großer Anstrengung erhob ich mich vom Schlafzimmerboden und schwankte leise Richtung Eingangstür. Vorsichtig spähte ich durch den Türspion. Da stand er; mit verwuscheltem Haar, von dem ihm ein paar Strähnen ins Gesicht hingen und besorgtem Gesichtsausdruck. Mein Herz krampfte sich bei seinem Anblick schmerzhaft zusammen; ich wollte ihn einfach nur küssen, ihn lieben dürfen. Ich wollte Arm in Arm mit ihm einschlafen, wollte ihm die Haarsträhnen aus den Augen streichen, die so süß in sein Gesicht hingen. Ich wollte ein peinliches erstes Treffen mit seiner Familie haben und ihn von da an immer auf diese dämlichen Familienfeste begleiten, die niemand leiden kann, doch ich konnte nichts von diesen Dingen tun und das zu wissen, machte mich wahnsinnig. Ich hatte es mir nicht ausgesucht, mich in ihn zu verlieben. Gott, hätte ich die Wahl gehabt, dann wäre es nie geschehen. Doch ich hatte keine Wahl. Niemand hat eine Wahl bei der Liebe. Einige Menschen hatten eben einfach nur Glück und ihre Liebe wurde erwidert. Diese Menschen sahen die Liebe von ihrer schönsten Seite, doch die Leute, deren Liebe nicht erwidert wurde, bekamen die andere Seite zu Gesicht. Die Seite, die dir das Herz zeriss und es zerbrochen und blutend in deinem Inneren zurückließ. Die Seite, die dich nächtelang wachhielt und dich so lange weinen ließ, bis deine Augen keine Tränen mehr hergaben und die dich so lange in den Wahnsinn trieb, bis du glaubst, es nicht mehr aushalten zu können.

Heiße Tränen rannen über meine Wangen und ich musste mich anstrengen, um nicht laut aufzuschluchzen. Lautlos lehnte ich mich gegen die Haustür und rutschte an ihr hinunter. Fest krallte ich mich in meine Haare, in der Hoffnung, den unerträglichen Schmerz in meinem Inneren auf diese Weise übertönen zu können. Meine Zähne bohrten sich in meine Lippe, bis diese zu bluten begann und der Rest meines Gesichts verzog sich zu einer schmerzerfüllten Grimasse. Ich hörte, wie sich Maudado auf der anderen Seite der Tür langsam in Bewegung setzte und seine leisen Schritte entfernten sich. Zu gerne hätte ich die Tür aufgerissen, wäre ihm hinterhergerannt und hätte mich ihm um den Hals geworfen, doch stattdessen blieb ich sitzen, warf den Kopf in den Nacken und schrie meinen Schmerz gen Himmel.


Heyho ich bin aus dem Urlaub zurück und kann euch mit weiteren Kapiteln füttern! Woah, da ist man mal eine Woche weg und schon hat man plötzlich 241 Reads :O Danke danke danke!!! ('つヮ⊂) Das bedeutet mir wirklich extrem viel! Jetzt wünsche ich euch noch ein traumhaften Tag!!! Tschauuu :3 <3


Suicide boy || Germanletsdado fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt