Kapitel 8 || Du lebst!

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Pov. Manu

Langsam liefen Maurice und ich nebeneindander her. Das Tausalz, das im Winter überall auf den Gehwegen verstreut wurde,  knirschte leise unter unseren Stiefeln. Ich hatte beschlossen, mir aus meiner Wohnung ein paar Sachen zu holen, da ich ja scheinbar für eine Weile bei meinem Freund leben würde und Maurice hatte darauf bestanden, mich zu begleiten.

Gerade erzählte der Blondschopf, dessen Kopf in einer dicken Wintermütze steckte, angeregt eine Geschichte über irgendetwas, dass sein kleiner Bruder mal angestellt hatte. Lächelnd betrachtete ich ihn von der Seite, wärend er lachend und wild gestikulierend beschrieb, wie sein Bruder eine Packung Schleim über den Kopf seiner Schwester kippte. Sein warmer Atem stieg in kleinen Nebelschwaden nach oben, bis diese sich in der kristallklaren Winterluft auflösten. Nun drehte er mir sein Gesicht zu und schenkte mir sein typisches Maudado-Grinsen. Ich spürte, wie meine Wangen sich röteten, was meinen Gegenüber kichern ließ. 

An meiner Wohnungstür angekommen, suchte ich nach dem richtigen Schlüssel wärend Maurice sich seine Mütze vom Kopf zog, was seine vestrubbelten Haare zum Vorschein brachte. Gemeinsam betraten wir die Wohnung, die schrecklich unordentlich war. Ich hatte gestern das Schlafzimmerfenster offen gelassen, als ich mich zur Brücke aufgemacht hatte, sodass es nun eiskalt in der Wohnung war. Sofort zog sich meine Begleitung die schwarze Mütze wieder über den Kopf. Ich lächelte ihm entschuldigend zu und machte mich dann daran, mir die nötigsten Sachen zusammenzusuchen und sie in eine blaue Reisetasche zu stopfen. Als ich mein Handy fand, dass ich gestern in der Wohnung zurückgelassen hatte, stockte ich. Ich hatte unzählige verpasste Anrufe und neue Nachrichten. Auf Twitter, auf Whatsapp, auf Instagram. Alle waren sie von Zombey und Paluten.

Manu, was zur Hölle ist los?!

Das ist nicht dein Ernst, oder?!

MANU?!

Das ist nicht lustig!

Das kannst du nicht machen, Manu!

Ich brauche dich doch!

Fuck Manu, bitte sag mir, dass du das nicht Ernst meinst!

MANU NEIN!

Manu bitte, rede mit mir!!

Sofort kamen extreme Schuldgefühle in mir auf. Ich hatte ganz vergessen, den beiden zu sagen, was gestern passiert war. Ich entschied mich dazu, sofort mit ihnen auf dem TS zu reden, sobald wir zurück bei Maurice waren. Also packte ich schnell meine Sachen weiter und machte mich dann gemeinsam mit dem frierenden Blondhaarigen, der im Vorraum auf mich gewartet hatte, auf den Rückweg.

Zurück in Maudados Wohnug schmiss ich meine Tasche auf die Couch und wendete mich Maurice zu. "Könnte ich vielleicht an deinem PC mit den Jungs auf dem TS reden?" Mein Freund, der sich gerade die Stiefel auszog, drehte sich zu mir um und nickte. "Natürlich! Oh man, die beiden müssen sterben vor Sorge.." Ich zuckte nur verlegen mit den Schultern.

Sicher, dass sie nicht einfach nur froh sind, dich los zu sein?

Ich verdrängte den Gedanken und folgte Maurice in sein Aufnahmezimmer, in dem er gerade seinen PC entsperrte. Als Desktophintergrund hatte der Youtuber ein Fanart, das ein Twitterartist für ihn angefertigt hatte, auf dem er mit Katzenohren und seinem blauen Schneckchen zu sehen war. Ich schmunzelte, das süße Bild passte wirklich sehr gut zu dem liebenswürdigen Blondschopf.

Nachdem ich eine Weile mit nervös klopfenden Herzen vor dem PC gesessen hatte, entschied ich mich dazu, endlich in den TS zu joinen, auf dem Zombey und Paluten nun schon seit 10 Minuten auf mich, oder eher auf Maudado, warteten. Ich hatte furchtbar Angst, dass sie sauer auf mich waren, aber ich riss mich zusammen und klickte auf den Channel.

"Maurice?"

Palle hörte sich schrecklich an, so als hätte er die ganze Nacht kein Auge zu gemacht.

"Was ist mit Manu? I-Ist er..."

Auch Zombey hörte sich nicht ansatzweise besser an.

"H-Hey Leute..", flüsterte ich nervös. Von Zombey hörte man ein erleichtertes Aufatmen und aus Palles Leitung klang ein ebenso erleichtertes Schluchzen. "E-Es tut mir so leid.." Ich sprach leise und meine Augen füllten sich mit Tränen.

"D-Du lebst!", rief Paluten aus und unter sein Schluchzen mischte sich ein befreites Lachen.

"Wir dachten, du wärst tot! Was ist passiert? Warum bist du bei Maurice?", Zombey klang unfassbar aufgewühlt.

"Maurice ist zu der Brücke gekommen, bevor ich.. Er hat mich mit zu sich nach Hause genommen. B-Bitte seid nicht sauer auf mich!" Bei der letzten Hälfte des Satzes brach meine Stimme und ich musste mich zusammenreißsen, um nicht anzufangen, zu weinen.

"Oh Gott, natürlich sind wir nicht sauer auf dich, Manu! ich glaube, ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass wir einfach nur so verdammt froh sind, dass du noch am Leben bist!", rief Zombey aus und lachte erleichtert. Palle stimmte ihm bekräftigend zu. Ich hatte das Gefühl, dass mir ein gesamtes Gebirge vom Herzen viel und die einzige Antwort, zu der ich fähig war, war ein gestottertes "D-Danke...".

Stundenlang unterhielt ich mich mit den beiden. Irgendwann kam auch Maurice ins Zimmer und schloss sich unserem Gespräch an. In dem Moment wurde mir mal wieder bewusst, wie viel mir die drei doch bedeuteten.


Heyy Kapitel 8! :D Diesmal bin ich nicht wirklich zufrieden uff uff uff ;-; Aber naja, vielleicht hat es euch ja trotzdem gefallen. Danke für's Lesen! Kritikpunkte könnt ihr liebendgerne in die Kommentare packen! Ansonsten wünsche ich euch wie immer einen wunderschönen Tag! Tschauuu :)



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