Kapitel 5 || Reden

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Pov. Manu

Wir redeten stundenlang, Maurice und ich. Wir redeten über unsere Kindheit, über unsere ersten Tage in unserer ersten eigenen Wohnung, wie schwer es war, einzuschlafen, in dem Wissen, dass sich da niemand anderes in der Wohnung befand. Wir redeten über vieles. Ich war ihm dankbar, dass er mich nicht über meine Depressionen ausfragte. Ich wollte nicht darüber reden, zumindest noch nicht. Es tat gut, mich ganz normal mit ihm zu unterhalten, so als wäre das auf der Brücke gar nicht geschehen. Er behandelte mich nicht sonderlich anders, fasste mich nicht mit Samthandschuhen an und das war genau das, was ich in dem Moment brauchte.

Die Zeiger der kleinen Wanduhr schienen sich doppelt so schnell zu bewegen wie sonst. Die Zeit verging wie im Flug. Ich bemerkte, wie die Augenlieder meines Gegenüber immer wieder nach unten sanken und wie er gegen den Schlaf ankämpfte. Auch meine Augenlieder wurden immer schwerer und ich ließ ein herzhaftes Gähnen hören. "Wir sollten schlafen gehen", sagte ich und beobachtete Maurice schmunzelnd, wie er mal wieder die Augen schloss und leicht zur Seite kippte. Er antwortete mir nur mit einem zustimmendem Brummen. "Ich kann ja hier auf der Couch schlafen, oder?" Ich sah ihn fragend an. Mir entging nicht, wie der Blick meines Freundes unsicher zu der großen Glastür huschte, die auf den Balkon führte. Ich stieß einen entnervten Seufzer aus und verdrehte die Augen. "Ich werde mich schon nicht vom Balkon stürzen!", brummte ich, doch Maurice schien diese Aussage keineswegs zu überzeugen und schon spürte ich seinen bohrenden Blick auf mir. "Man, Maurice!" ich erhob mich von der Couch, verschränkte die Arme vor der Brust und sah meinen Freund, dessen Blick immer noch auf mir lag, genervt an. "Na gut..", sagte dieser nun endlich, "aber dann schlafe ich auch im Wohnzimmer!" Ich ließ einen weiteren Seufzer hören. "Kannst du bitte aufhören, so zu tun, als ob ich ein Baby wäre, das man keinen Augenblick aus den Augen lassen kann?!" Ich wurde etwas lauter, was meinen Gegenüber leicht zusammenzucken ließ. "Mir wäre es einfach lieber, in deiner Nähe zu sein, okay? Nicht nur weil ich denke, dass es für dich besser wäre, sondern auch weil ich jetzt nicht allein sein will.. Es war ein harter Tag.." Mit geröteten Wangen wandte er den Blick von mir ab. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich ihn aufgewühlt haben musste. Er hatte die ganze Zeit so ruhig gewirkt, dass ich komplett vergessen hatte, wie er sich wohl fühlen musste. Meine Miene wurde weicher. "Na gut, du Schnecke" Ich lächelte ihn an und er erwiderte dies mit einem erleichtertem Grinsen.

Etwas später lag ich mit einer dicken Winterdecke und einem weichen Kissen auf der Couch, wärend Maurice es sich mit einer Matratze auf dem Boden gemütlich gemacht hatte. Sein Atem ging gleichmäßig und ruhig, er war nur wenige Sekunden nach dem hinlegen eingeschlafen. Ich beobachtete den schlafenden Maudado noch eine Weile, ließ mich von seinem friedlichen Anblick beruhigen, bis ich schließlich selbst in einen traumlosen Schlaf glitt.


Haii vielen Dank für's Lesen von Kapitel 5! :D Und auch danke für die 4 Stimmen! Es ist nicht sonderlich viel, aber ich hab mich trotzdem riesig gefreut, weil ich nicht gedacht hätte, dass das hier jemals wirklich jemanden interessieren würde! >~< <3  Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag! Tschauuu! :)


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