Kapitel 13 || Zurück nach Hause

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Pov. Maudado

Wärend Viola und ich einander in den letzten 4 Wochen immer näher gekommen waren, schien es Manu immer schlechter zu gehen. Er wurde immer stiller, redete kaum mit mir. Meist verzog er sich in den Aufnahmeraum und schnitt bis tief in die Nacht seine Videos. Auch sein Lachen bekam ich immer seltener zu hören. Langsam begann ich mir extreme Sorgen um den Jungen zu machen.

Leise klopfte ich an die Tür des Aufnahmezimmers, in dem Manu nun schon seit fast 6 Stunden hockte. In meiner linken Hand hielt ich einen Teller mit Spagetthi und Tomatensoße, den ich Manu bringen wollte. Nach einer kurzen Zeit des Wartens, hörte ich langsame Schritte auf der anderen Seite der Tür, die dann von dem völlig übermüdeten Manuel geöffnet wurde. Unter seinen grünen Augen lagen dicke Augenringe, die schon fast schwarz waren. Ernsthaft besorgt musterte ich meinen Freund. "Manu... Willst du nicht mal eine Pause machen? Komm und setz dich zu mir an den Tisch und iss etwas, bitte.", flüsterte ich und deutete auf den dampfenden Teller in meiner Hand, der langsam schwer wurde. "Nein, ich hab keinen Hunger. Hab vorhin ein Brot gegessen.", antwortete mir der Youtuber mit erstickter Stimme. An seinen geröteten Augen erkannte ich, dass er geweint hatte. Das mit dem Brot war eine Lüge; ich wusste, dass er heute noch rein gar nichts zu sich genommen hatte. Sanft wollte ich meine Hand auf Manus Schulter legen, doch bei meiner Berührung zuckte der Brünette stark zusammen, so als hätte ich ihm einen Taser an die Schulter gedrückt. Erschrocken zog ich meine Hand zurück. "Manu, was zur Hölle ist nur los mit dir?", fragte ich und starrte meinen Freund entgeistert an. Doch dieser drehte sich einfach um. Bevor er mir jedoch die Tür vor der Nase zuknallen konnte, packte ich ihn am Handgelenk. "Manu jetzt rede doch bitte mit mir!",  versuchte ich es weiter und spürte, wie mir Tränen der Verzweiflung in die Augen stiegen. "Verdammt irgendetwas stimmt nicht mit dir! Seit einem Monat verhälst du dich komplett anders! Manu bitte sag mir, was los ist!" Mittlerweile war meine Stimme zu einem Schreien angeschwollen, doch mein Gegenüber zuckte mit keiner Wimper. Er starrte mich einfach nur mit einem undifinierbaren Blick an und zog seinen Arm dann unsanft aus meiner Umklammerung. "Lass gut sein, Maudado.", brummte er leise. Die Tatsache, dass er mich nicht bei meinem richtigen Vornamen ansprach, versetzte mir einen kleinen Stich, doch ich entschied mich dazu, es unkommentiert zu lassen. Ich drückte mich an Manu vorbei in's Aufnahmezimmer, stellte den Teller mit den Spaghetti auf seinem Tisch ab und drehte mich dann wieder dem Braunhaarigen zu. "Ich lass es nicht gut sein, Manu! Dir geht es wieder schlechter und das bedeutet, dass du mich jetzt mehr denn je brauchst, auch wenn es dich nervt, okay?!" Eindringlich starrte ich ihm in seine geröteten Augen und bemerkte, wie sein Blick weicher wurde, aber auch irgendwie... trauriger. Mein Gegenüber seufzte, fuhr sich durch die langen Haare und zwang sich dann zu einem Lächeln. "Na gut, du Nervensäge.. Ich ess die Nudeln, ja?" Ein triumphierendes Grinsen schlich sich auf meine Lippen; ihn zum Essen zu bringen, war schon mal ein guter Anfang. "Grins nicht so eklig!", grummelte Manu und drückte mir seine Hand auf's Gesicht. Kichernd befreite ich mich von seiner Hand, schnappte mir erneut den Teller, packte Manu mit meiner freien Hand am Arm und zog ihn hinter mir her zum Esstisch, wo ich den Teller auf der hölzernen Tischplatte abstellte und meinen Freund sanft auf einen der Stühle drückte. Hungrig begann dieser sofort, sein Essen hinunterzuschlingen.

Wir saßen noch eine ganze Weile gemeinsam am Tisch und unterhielten uns. Das war wahrscheinlich das einzige wirkliche Gespräch, das ich in diesem Monat mit Manu geführt hatte und es fühlte sich verdammt gut an, mal wieder ordentlich mit meinem Freund zu reden. Doch gerade, als wir laut über eine Story von Manu lachten, klopfte es an der Haustür. Ich wischte mir eine Lachträne aus dem Auge, stand auf und öffnete die Tür. Vor mir stand Viola, die mich freudig angrinste. "Hi Maurice! Ich wollte dir nur deinen Mantel wiederbringen! Du hast ihn gestern Abend bei mir liegengelassen!", erklärte sie mir schmunzelnd und wedelte mit dem grauen Wintermantel in ihrer rechten Hand. Dankend nahm ich ihn ihr ab.

Die Brünette und ich waren wirklich gute Freunde geworden. Sie war verdammt lustig und mit ihr war es nie langweilig. Nur leider schien Manu sie nicht leiden zu können, obwohl sich die Beiden ziemlich ähnlich waren.

Nachdem wir noch eine Weile geplaudert hatten, kehrte Viola schließlich wieder in ihre Wohnung zurück und ich lief zurück zu Manu. Die Freude in den müden Augen meines Freundes war verschwunden und hatte einer eisigen Kälte Platz gemacht. Verwirrt über seinen plötzlichen Stimmungswechsel, setzte ich mich langsam wieder hin. "Ist etwas, Manu?", fragte ich leise und sah den Youtuber verwirrt von der Seite an. Er drehte mir seinen Kopf zu und sagte dann mit tonloser Stimme: "Ich will zurück in meine Wohnung ziehen."

Hallöchen und danke für's Lesen von Kapitel 13! Leider wird das das letzte Kapitel für die nächsten Tage sein, da ich in den Urlaub nach Polen fahre und daher wahrscheinlich keine Zeit zum Schreiben finden werde. Außerdem werde ich meinen Laptop nicht mitnehmen und kann daher so oder so nicht schreiben (ノAヽ)  Also ja; wir lesen uns dann in ein paar Tagen wieder! Ich wünsche euch jetzt noch einen wunderschönen Tag und eine traumhafte Woche! Tschauuu! :D

Suicide boy || Germanletsdado fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt