Kapitel 11 || Du brauchst Hilfe

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Pov. Maudado

In Gedanken versunken ließ ich meinen Blick über die Stadt schweifen, die mit einer weißen Schneeschicht verziert war. Der eiskalte Wind strich durch meine Haare und ließ sie sanft durch die Luft wirbeln.

Langsam drehte ich meinen Kopf in Manus Richtung und starrte damit direkt in dessen grüne Augen. Der Braunhaarige, dessen Gesicht von der langsam untergehenden Sonne in ein warmes Licht getaucht wurde, lief knallrot an und wandte sofort den Blick von mir ab. Dennoch bemerkte ich die Tränen, die ihm vereinzelt die Wangen hinunterrannen und dann auf seine schwarze Jeanshose tropften. Sanft legte ich meine Hand auf Manus Schulter ab, was den Youtuber zusammenzucken ließ. Besorgt blickte ich ihn an. "Manu, was ist los?", fragte ich leise, doch mein Gegenüber gab mir keine Antwort. "Du hast diese Frage jetzt schon 2 Wochen lang nicht beantwortet! Manu, irgendwann müssen wir darüber reden.", versuchte ich es weiter. Ich spürte, wie der Brünette sich anspannte. "Wie soll ich dir helfen, wenn du mir nicht sagst, was los ist? Bitte sei vernünftig.." Manu seufzte. "Bitte lass es gut sein Maurice... Mir ging es die letzten 2 Wochen so gut, wie schon ewig nicht mehr. Mach das jetzt bitte nicht kaputt.." Ich schüttelte ungläubig den Kopf. "Und nur weil es dir ein paar Tage besser geht, bist du auf einmal geheilt, oder wie? Manu du weißt genauso gut wie ich, dass das völliger Schwachsinn ist. Depressionen verschwinden nicht einfach so. Sie sind eine Krankheit, die geheilt werden muss! Wie wäre es, wenn wir dir einen Therapeuten suchen? Ich bin mir sicher, dass-" Mitten im Satz wurde ich von Manu unterbrochen, der wütend aufgesprungen war. "Glaubst du ernsthaft, du musst mich hier über Depressionen aufklären?! Denkst du, ich weiß das nicht alles selbst?! Und das mit dem Therapeuten kannst du knicken! Ich brauche keinen komischen, alten Kauz, der sich mein Gelaber anhört! Was soll das denn bringen?! Ich will nicht reden! Ich will keine Lösung suchen! Und ich will erst recht nicht deine Hilfe, kapiert?!", schrie mich der Braunhaarige an, wärend ihm immer mehr Tränen aus den Augen quollen. "Manu bitte, du brauchst Hilfe und du weißt das..", redete ich weiterhin mit ruhiger Stimme auf ihn ein, doch Manu war auf 180 und schien sich nicht beruhigen zu wollen. "Na und?! Was geht dich das an?? Ist doch mein Problem! I-Ich.." Und so plötzlich, wie sein Wutanfall begonnen hatte, war er auch wieder vorbei. Schluchzend brach der Braunhaarige plötzlich zusammen, umklammerte seine Knie, zog sie eng an seinen Körper und durchnässte seine Jeans mit seinen Tränen. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn auf den hölzernen Balkonboden. Und schon schlang der schluchzende Manu seine Arme um mich, drückte sich fest an mich. Beruhigend streichelte ich über seinen Kopf. "Weißt du, es ist ok, wenn du noch nicht bereit bist, zu reden.. Tut mir leid, wenn ich dir zu sehr auf die Pelle gerückt bin, aber ich will einfach nur, dass es dir so bald wie möglich besser geht, vertsehst du?", flüsterte ich leise. "Sch-schon okay.. Du hast ja Recht.. I-Ich weiß, dass ich Hilfe brauche.. dass ich darüber reden muss, aber es ist nicht so einfach..", schniefte mein Freund, der sich langsam wieder fing. "Das ist völlig ok, Manu! Du brauchst Zeit, das verstehe ich.", murmelte ich, wärend ich Manu weiter sanft den Kopf tätschelte. "D-Da ist einfach andaurend dieser Schmerz in meiner Brust.. Andauernd! Er geht nicht weg.. nie! E-Es fühlt sich so an, als könnte ich nicht mehr richtig atmen, a-als könnte mein Herz nicht mehr richtig schlagen... I-Ich will schreien, will es einfach nur zum Aufhören bringen, doch es geht nicht.. All diese Gedanken, die ständig in meinem Kopf kreisen, die nie aufhören sich in mein Gehirn zu fressen.. Weißt du, wie das ist, wenn man in nichts mehr einen Sinn sieht? Wenn man nichts mehr fühlt.. rein gar nichts? Wenn du nur noch das Schlechte in allem siehst?" Er schluckte schwer. "Irgendwo ist mir bewusst, dass es Menschen gibt, denen ich wichtig bin, aber versuch mal, das zu glauben, wenn da eine Stimme in deinem Kopf ist, die dir den ganzen Tag lang das Gegenteil zuflüstert.. Ich kann es nicht erklären.. Ich denke nicht, dass man dieses Gefühl, diesen Schmerz beschreiben kann.."

Immer mehr sprudelte aus dem Brünette heraus und es schien so, als wäre es eine enorme Entlastung für ihn. Und ich? Ich hörte einfach nur zu. Mir war klar, dass er keine Antwort von mir wollte. Ich sollte einfach nur lauschen und das tat ich auch. Ich wusste, dass ich es nie verstehen würde, nie verstehen konnte, wie Manu sich fühlte. Ich konnte es nicht verstehen, da ich es nie gefühlt hatte, diesen Schmerz, der einen täglich von innen zerfrisst und den man nicht los wird. Doch auch wenn ich es nie verstehen würde, wusste ich, dass ich meinem Freund helfen konnte. Das war das, was ich tun konnte und das, was ich tun würde.


Meh. ;-; Das Wetter heute hat mich total fertig gemacht. Bin mit pochenden Kopfschmerzen aufgewacht, die mich durch den gesamten Tag begleitet haben.. Also bitte entschuldigt, falls dieses Kapitel totaler Schrott sein sollte. Ich werde es die nächsten Tage wahrscheinlich noch mal überarbeiten, oder vielleicht sogar komplett neu schreiben. :/ Ich wollte nur unbedingt heute noch ein neues Kapitel veröffentlichen >~< Naja ich hoffe, dass ihr trotzdem Spaß beim Lesen hattet! Konstruktive Kritik hab ich immer gern! Ansonsten wünsche ich euch jetzt noch einen wunderschönen Tag! Tschauuu! :D

Falls ihr selbst an Depressionen leiden solltet, dann versucht bitte, euch Hilfe zu suchen! Wendet euch an Familie, Freunde, die Telefonseelsorge oder auch an mich! Es gibt nichts Verwerfliches daran, sich Hilfe zu suchen und es wird euch niemand auch nur den geringsten Vorwurf machen!

Nummer der Telefonseelsorge: 08001110111 | 08001110222


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