Kapitel 9

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Mein Gesicht glüht rot auf, als ich mich an den Tisch setze. Während ich das Omelett esse, falle ich in ein Gedankenlabyrinth.

//Warum habe ich mich an ihn gelehnt? Verdammt, was mache ich hier eigentlich? Ich bin doch nicht hier, um Freundschaften zu schließen und doch bin ich so emotional wie selten nicht mehr. Verdammt... Dabi muss auch denken ich bin ein kleines Kind. Fange einfach an zu heulen, kann nicht mal sagen, was ich essen möchte.. Shit... Vor zwei Tagen sah mein Leben noch ganz anders aus. Schlafen wann ich wollte, ein Zimmer für mich allein, ruhige Zeiten, nur ich und mein Zimmer.. Aber ich habe einen Plan! Ich will für Ordnung sorgen, das System der Superhelden stürzen. Alleine schaffe ich das nicht. Warum musste ich denn aber genau auf ihn treffen? Mein Leben ist das reinste Chaos geworden, seit ich ihm begegnet bin... //

So kreisen meine Gedanken noch eine Weile weiter. Bevor ich mein Geschirr in die Küche bringe, setze ich mir die Maske aus seinem Shirt wieder auf. Auf dem Flur stolpere ich fast über Dabi der gerade aus dem Bad kommt. Tapsend weiche ich ihm aus und blicke auf den Boden, während ich weiter gehe.

~ Dabis Sicht

Sie schaut verlegen auf den Boden, doch ich kann erkennen, dass sie unter der Maske lächelt. Es gibt mir ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es ihr anscheinend besser geht.

Sie geht weiter, um das Geschirr weg zu bringen. //Sie hat es tatsächlich gegessen.. Es hätte doch auch vergiftet sein können. Wie denkt sie über mich, dass sie mir einfach so vertraut? // Ich blicke ihr noch kurz hinterher, bevor ich in mein Zimmer gehe, um unsere Jacken zu holen.

Dort angekommen fällt mein Blick auf das Handy, welches (D/N) von Toga bekommen hat. //Eine neue Nachricht...von „Beste Freundin“...// Ich hadere kurz, doch öffne die Nachricht und lese sie durch:

Hallo beste Freundin!
Hat Dabi schon seine schlechte Laune an dir ausgelassen? Ich hab dir ja gesagt, er kann unausstehlich werden!

Ich komme morgen zurück, melde dich, wenn du mich brauchst!

Liebe Grüße

Deine beste Freundin!

>>Tzz.. << stoße ich genervt aus. Ich lege das Handy wieder zurück auf den Tisch und gehe anschließend runter zu (D/N). Sie sitzt an der Bar und starrt den Tresen an. Sie bemerkt mich, als ich unsere Jacken über einen Stuhl lege.>>Willst du noch weg?<< fragt sie schüchtern, leicht stotternd. Ich gehe ein paar Schritte auf sie zu und antworte ihr >>Ja, mit dir zusammen.<< Ich habe mich bemühen müssen, nicht wieder genervt zu klingen. Erwartungsvoll blicke ich sie an. Sie nickt mir zu und steht auf. Ich helfe ihr dabei ihre Jacke anzuziehen.

~ Readers Sicht

Dabi hält mir die Tür auf, wir gehen raus und ich bemerke, die Sonne steht bereits hoch am Himmel. //Schon Mittag?...Wo wir wohl hingehen?// Wir stehen noch kurz vorm Gebäude und blicken hoch zu den Dächern. Ich spüre plötzlich eine Hand an meiner Schulter, es ist Dabis. Er zeigt in die Richtung in die er gehen will und wir starten. Genau wie damals, bei unserem aller ersten Treffen, laufe ich hinter ihm. Er läuft diesmal jedoch etwas langsamer, sodass ich gut mithalten kann. Ich beobachte aufmerksam die Umgebung, um mir die Wege rund um das Hauptquartier einzuprägen.

Es dauert nicht lang, da beginnt die Umgebung bekannt auszusehen. //Das Cafe...Der Supermarkt..// >>Wo gehen wir hin? Wir sind im 4. Bezirk!<< frage ich Dabi. Er antwortet mir nicht. Wir laufen noch ein paar Straßen weiter und bleiben dann vor einem Mehrfamilienhaus stehen. Aber nicht vor irgendeinem Haus. Nein, vor MEINEM Haus. >>Was machen wir hier, Dabi?<< flüstere ich ihm zu, während meine Augen fast panisch das Haus ansehen. >>Ich dachte, du möchtest ein paar Sachen holen. Anscheinend bleibst du ja eine Weile bei uns.<< Seine Stimme ist ganz ruhig, ich zittere etwas. >>Ich warte hier, geh hoch und pack ein paar Sachen zusammen.<< fügt er noch hinzu. Ich nicke und gehe über die Straße, vor der Tür angekommen hole ich unter einem Stein meine Ersatzschlüssel hervor. Ich öffne die Tür und fahre mit dem Fahrstuhl in das sechste Stockwerk. Mein Zimmer ist am Ende des Ganges, ich blicke trostlos an den Wänden entlang.

Der Schlüssel steckt in der Tür, ich drehe ihn um, die Tür öffnet sich. //Da sind wir also wieder.. Warum fühle ich mich so unwohl?//

Ich versuche weniger darüber nachzudenken, nehme mir eine Tasche und packe ein paar Sachen zusammen. Was man eben so braucht: Kleidung, Duschzeug und was mir wichtig war, Filter und Ersatzteile für meine Gasmaske.

Schnell ist die Tasche gefüllt mit allerlei Zeug. Meine Augen suchen das Zimmer ab, da sehe ich mein Handy auf dem Tisch liegen. Wie ferngesteuert schalte ich es ein und bekomme einen Schock: 56 Anrufe und über 40 Nachrichten von Toshi. Ich beschließe, dass Handy mit einzustecken, die Nachrichten aber nicht zu lesen.

Beim hinaus gehen, schließe ich die Tür wieder ab und begebe mich wieder zum Fahrstuhl. Die Tür öffnet sich, direkt gegenüber ist die Haustür, durch welche ich Dabi auf der anderen Straßenseite sehe. Er hat sich einen schwarzen Mundschutz aufgesetzt. Ich verlasse das Haus, gerade als die Tür ins Schloss fällt, höre ich eine Stimme meinen Namen rufen. >>(D/N)!! (D/N)!!<< Ich werde fest umarmt, mir stockt leicht der Atem. >>Warum hast du dich nicht gemeldet? Ich hab dich so oft angerufen! Hab ich mir Sorgen gemacht! Ich dachte dir wäre etwas passiert!<< Ich erkenne die Stimme wieder, es ist Toshi. Er löst die Umarmung und sieht mich aufgelöst an, seine Hände verbleiben auf meinen Schultern. Erst jetzt bemerke ich, dass es der zweite Tag ist, an dem er nichts von mir gehört hat. Ich versuche ihn zu beruhigen und ihm irgendwas von einer neuen Arbeit aufzutischen. Hoffentlich glaubt er mir das.

~ Dabis Sicht

Mein Blick hing die ganze Zeit auf der Tür von ihrem Haus, bis sie endlich raus kam und plötzlich irgendein Typ auftauchte. Er umarmt sie und die beiden scheinen sich vertraut zu sein. //Vielleicht sind sie...ja..ein Paar?// Ich schüttele den Gedanken wieder aus meinem Kopf. Bevor ich es so richtig bemerke, laufe ich bereits los in ihre Richtung. (D/N) erzählt dem Typen etwas von einer neuen Arbeit, weshalb sie einige Zeit nicht da ist. Er scheint es ihr jedoch nicht zu glauben. Ihr Blick wird immer unbehaglicher. Bei ihr angekommen, lege ich einen Arm um ihre Schultern. Im gleichen Zuge entfernt dieser Typ sich einige Schritte von ihr. >>Ach so ist das.. Du hast jemanden kennen gelernt. Hättest du mir auch sagen könne, (D/N). Ich dachte wir wären Freunde!<< Brüllt er plötzlich los, (D/N) zuckt dabei zusammen. Ich drücke sie etwas mehr an mich. >>Wir müssen los.<< Gebe ich ihr und ihm zu verstehen. >>Ich wusste ja gar nicht, dass du auf solche Kerle stehst! Hast du mir immer nur etwas vor gemacht? Und ich mache mir Sorgen um dich, pah!<< Er dreht sich um und macht sich auf den Weg. (D/N) hat sich inzwischen zu mir gedreht und vergräbt ihr Gesicht an meiner Brust. //Verdammt..waren die doch zusammen? Warum macht mich das gerade so wütend? Und warum hat sie gerade solche Angst?// Ich lege ihr meine Hand an den Hinterkopf, woraufhin sie mir ins Gesicht sieht. >>Lass uns später drüber reden. Wir müssen los, gib mir deine Tasche, ich nehme sie für dich.<< Sie schweigt während sie mir lediglich entgegen nickt. Wir begeben uns auf den Rückweg, meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um diesem dämlichen Typen. //Was hatten die beiden für eine Beziehung? Warum fühlt sich das alles so komisch an..//

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1264 Worte.

~ Ocean Eyes ~ Dabi/Bnha x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt