Kapitel 25

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 Ich gehe weiter an den Wohnheimen vorbei, plötzlich zieht mich etwas an meinem Kragen im Nacken nach hinten und ich knalle an die Wand. Ich fasse mit meiner Hand an den Hinterkopf und stoße ein klägliches >>Au...<< aus.

>>Jetzt bist du wohl nicht mehr so taff, huh?<< höre ich eine genervte Stimme vor mir. Ich blicke die Person an, es war schon fast zu erwarten, es ist Bakugou. Er steht dicht vor mir und hält eine Hand neben meinem Kopf an die Mauer, die andere Hand hat er in seiner Hosentasche. In seinem Gesicht ist ein Siegesgrinsen. //Wie ist der denn drauf?// Meine Miene verfinstert sich. Ich brumme seinen Namen und gebe ihm dann eine Ohrfeige. >>Hat dir deine Mami nicht beigebracht, dass man Mädchen nicht weh tut?<< Er nimmt seine Hand neben mir weg und steckt sie ebenfalls in die Hosentasche, er blickt in die Richtung, aus der wir beide gerade kamen. >>I-Ich wollte dich nicht verletzten.<< Seine Stimme klingt plötzlich ganz ruhig, keine Spur mehr von Aggressivität, Schreien oder Brüllen.

Ich stelle mich ordentlich hin und richte meine Sachen, bevor ich ihm antworte. >>Entschuldigung angenommen. Magst du mir jetzt verraten, warum du mich den ganzen Tag beobachtet hast?<< Ich könnte wetten, auf seinem Gesicht zeichnet sich ein leichter Rotschimmer ab. >>Ich kann angucken wen ich will!<< Und sofort hat er wieder diesen typischen Gesichtsausdruck und brüllt mich an. Er stapft los in Richtung Wohnheim.

//Was war das denn jetzt? Sich erst als den ganz Großen aufspielen, dann klein bei geben und dann wieder wütend davon stapfen? Was ist nur mit diesem Kerl los?//
Mein Handy vibriert und ich werde aus meinen Gedanken gerissen.

Chat Shigaraki

Shigaraki
Du weißt genau, dass du nicht zurück kannst. Melde dich bitte in Zukunft zwei mal am Tag, morgens und abends.

(D/N)
Wenn ich daran denke....

Mir war schon klar gewesen, dass ich die Schule jetzt nicht einfach ohne weiteres wieder verlassen kann, aber ein Fünkchen Hoffnung hatte ich dennoch. //Er fehlt mir hier....// Das mit mir und Dabi ist noch immer nichts Halbes und nichts Ganzes, ich weiß nicht was das zwischen uns ist. Aber ihn nicht sehen zu können macht mich fast wahnsinnig. 

Beim Wohnheim angekommen, stürmt bereits Kirishima auf mich zu. >>(D/DN), wo warst du denn so lange? Hast du Lust mit uns zusammen zu kochen?<< Seine gute Laune scheint nie zu schwinden, ich nicke ihm zu. >>Ich gehe mich noch kurz umziehen.<<

In meinem Zimmer angekommen, überlege ich, was ich anziehen könnte. Ich beschließe, Dabis Hoodie mit einem einfachen schwarzen kurzen Rock zu kombinieren und gehe anschließend wieder runter. Der Blick der Mädchen bleibt auf mir haften und das Tuscheln beginnt. Sie fragen sich, von wem wohl mein übergroßer Hoodie sei. Ich versuche sie zu ignorieren und gehe zu den Jungs in die Küche.

>>Ah, da bist du ja!<< Höre ich von Kirishima, welcher anschließend seinen Kopf in einen Schrank steckt. Ich sehe mich um. //Kirishima...Shoto...Midoriya...Na das kann ja lustig werden...//

>>Was wollt ihr denn kochen? Und wie kann ich helfen?<< Ich habe eigentlich keine Lust auf das Ganze, aber ich muss mit meinen Mitschülern wohl oder übel Freundschaft schließen.

Shoto ergreift das Wort. >>Wir machen Omelett. Du kannst die Frühlingszwiebeln schneiden.<< Ich nicke ihm nur entgegen und gehe zum Waschbecken, um meine Hände zu waschen. Zwischenzeitlich hat Kirishima seinen Kopf wieder aus dem Schrank gezogen und hat zwei Pfannen auf den Herd gestellt.

Als ich mich wieder umdrehe, steht Bakugou neben mir. Er schaut mir tief in die Augen und hält mir ein Brett und ein Messer hin. >>Jetzt nimm schon.<< Da ist wieder seine genervte Art. Ich nehme die Sachen dankend entgegen und gehe zum Tisch, um dort dann die Frühlingszwiebeln zu schneiden. Bakugou setzt sich mir gegenüber und schneidet noch anderes Gemüse für einen Salat. Sein Blick wandert immer wieder zu mir, doch es dauert nicht lang, da ist er bereits fertig. //Und ich habe gefühlt noch gar nicht angefangen...// Denke ich mir während er aufsteht. Ich versuche mich zu beeilen und da passiert, was passieren musste, wenn ich mit einem Messer herum hantiere: Ich schneide mir in die Hand.
>>Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?<< Brüllt mir Bakugou entgegen, der plötzlich wieder vor mir steht, und hält mir direkt ein Tuch auf den Schnitt, während meine Hand in seiner liegt. >>Kann man dich nicht mal fünf Minuten aus den Augen lassen?<< Plötzlich ist seine Stimme ganz ruhig, er flüstert fast.

Shoto kommt mit einem Erste-Hilfe-Kasten angelaufen und will bereits anfangen, mich zu verarzten, da reißt ihm Bakugou die Sachen aus der Hand. >>Ich mach das, zieh ab!<< Shoto nimmt die geschnittenen Lauchzwiebeln und geht wieder zu den anderen.

>>Ich habe dich nicht drum gebeten, trotzdem danke.<< Stoße ich aus, während Bakugou mir die Hand verbindet. Als er fertig ist, beginnt er zu sprechen. >>Tut mir wirklich leid, wegen vorhin. Tut dir dein Kopf noch weh?<< Ich bin ziemlich erstaunt, wie ruhig er reden kann. >>N-Nein, geht schon wieder. << Mein Blick senkt sich schüchtern auf den Boden neben uns, eine leichte Röte bildet sich auf meinen Wangen. >>Kann ich das irgendwie wieder gut machen?<< Auch der Blonde hält nun seinen Blick gesenkt. Ich schüttele meinen Kopf und gehe an ihm vorbei. >>Alles gut, Bakugou. Hab´s schon fast wieder vergessen.<< Ich kichere, zwinkere ihm zu und strecke die Zunge raus. Irgendwie muss man die Situation ja wieder lockern.

>>Das essen ist fertig! Los! Kommt alle her!<< Kirishimas gute Laune durchflutet den Raum und alle stürmen zu den Tischen. Shoto und Midoriya verteilen an jeden eine Portion des Omeletts. Als der Teller vor mir steht, muss ich wieder an Dabi denken. //Er hat mir auch immer Omelett gemacht...// Meine Gedanken klingen fast schmollend, dennoch beginne ich zu essen. //Es schmeckt mir nicht....Ich will Dabis Omelett haben...// Ich zwinge mir noch ein paar Bissen hinunter und bringe anschließend mein Geschirr in die Küche.

Bevor ich wieder in mein Zimmer gehe, wünsche ich allen noch eine Gute Nacht.

Auf dem Weg nach oben steigen mir die Tränen in die Augen. Ich spüre den Hunger wieder aufkommen, doch essen will ich nichts mehr. Ich will nur noch in mein Zimmer und meine Ruhe haben.

Im Zimmer angekommen, fällt mein Blick auf mein Handy. //Vielleicht hat er ja geantwortet?...// Ich setze mich auf mein Bett und öffne Dabis Chat, tatsächlich hat er sich endlich gemeldet.

Dabi

Ich konnte mich leider nicht früher melden. Der Doc will, dass ich ihm mit den Nomus helfe. Wir planen da was...

//Sie planen da „was“? Schon gut, Dabi...Schon gut...// Ich gehe ins Badezimmer und nehme eine heiße Dusche. Als ich wieder heraus komme, bemerke ich erneut eine Nachricht.

Chat Dabi

Dabi

Du weißt schon, dass ich sehen kann, wenn du eine Nachricht liest? Ist alles in Ordnung bei dir?

(D/N)

Muss ja. Ich lebe jedenfalls noch.

Dabi

Das klingt nicht überzeugend. Ist irgendetwas vorgefallen?

(D/N)

Nichts besonderes.

Dabi

Du solltest schlafen gehen, es ist schon spät.

(D/N)

Ja, gute Nacht.

Dabi

Gute Nacht.

Ich lege das Handy bei Seite. //Hätte er sich Sorgen gemacht, wenn ich von dem Schnitt in der Hand erzählt hätte? Wäre er vielleicht eifersüchtig geworden, hätte ich von Bakugou erzählt?//

Ich beschließe duschen zu gehen und ziehe mir anschließend meinen Pyjama an, ein einfaches Shirt und eine kurze Shorts. Bevor ich mich hinlege, klopft es an meiner Zimmertür.

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1232 Worte

~ Ocean Eyes ~ Dabi/Bnha x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt