Kapitel 44

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~ Reader Sicht

Am nächsten Morgen wache ich später als üblich auf, ich reibe mir verschlafen die Augen bevor mein Blick auf die Uhr fällt. //Verdammt..Verschlafen..Ich muss mich beeilen!//

Zügig laufe ich ins Bad und richte meine inzwischen wieder (D/HF) Haare.

Anschließend ziehe ich mir saubere Kleidung an, das Frühstück lasse ich ausfallen, stattdessen greife ich direkt nach dem Schlüssel vom Laden und laufe los. //Und das am zweiten Tag...//

Auf dem Weg begegne ich noch einigen Frauen, die sich gerade auf den Weg zu den Reisfeldern machen. Alle begrüßen mich freundlich und lächeln mir zu, eine der Damen kommt jedoch zielstrebig auf mich zu. >>(D/N), da wartet jemand vor dem Laden!<< Ich nicke ihr zu und laufe los.

Als ich in die Straße einbiege und den Laden sehe, sehe ich auch die Person, die davor wartet. Es scheint ein junger Mann zu sein, ein paar seiner roten Haaren kommen am Rand der aufgesetzten Kapuze heraus. Völlig außer Atem bleibe ich neben ihm stehen und stütze meine Hände auf meinen Knien ab. >>Entschuldigen Sie bitte vielmals, ich werde sofort den Laden aufschließen.<< Ich richte mich wieder auf und greife nach dem Schlüssel, der junge Mann dreht sich zu mir. Unsere Blicke treffen sich, durch das Sonnenlicht kneift er seine blauen Augen etwas zusammen. >>Sie sind gestern erst hergezogen, nicht wahr? Ich lebe auch erst seit kurzem hier.<< Sage ich freundlich, um etwas die Stimmung zu lockern. Ich schließe den Laden auf und öffne die Tür. //Er ist nicht sehr gesprächig.// Er betritt den Laden und beginnt sich umzusehen, ich bereite derweil den Backofen für die Backwaren vor. >>Ich heiße (D/N) und Sie?<< Frage ich ihn als sein Blick kurz auf mir hängen bleibt. Schnell wendet er sich wieder ab und fasst sich verlegen mit einer Hand an den Nacken. Ich gehe langsam auf ihn zu. >>Hey, wenn ich was komischen im Gesicht habe, dann sagen Sie es einfach.<< Kichere ich ihm zu. Er seufzt und endlich spricht er mit mir. >>Ich heiße Touya und ja, ich bin gestern hergezogen.<< Seine Stimme klingt ruhig und warm, sofort steigt in mir das Bedürfnis auf, mehr von ihm zu hören. >>Freut mich Touya, wollen wir zum Du übergehen? Wir werden uns ja in Zukunft wohl öfter sehen.<<

~ Dabis/Touyas Sicht

Wieder lacht sie mir so herzlich entgegen, ich nicke ihr zu und gehe anschließend weiter die Regale entlang. //Ich wusste nicht, dass sie auch hier lebt.// Ich packe einige Lebensmittel in einen kleinen Korb und gehe zu ihr in den Kassenbereich. >>Hast du alles gefunden, was du brauchst?<< Kommt es weiterhin freundlich von ihr. Ich nicke erneut und blicke noch kurz zum Ofen, in dem inzwischen Brote liegen. >>Ich kann dir später gern eines vorbei bringen. Ich muss heute nur bis Mittags im Laden bleiben.<< Sie packt meine Einkäufe in eine Papiertüte und überreicht sie mir, ich nicke erneut. //Ich weiß nicht, wie ich mit ihr reden soll. Aber sie erinnert sich doch sowieso an nichts.// Ich bezahle meine Einkäufe und greife nach der Tüte, sie legt ihre Hand auf meine und beginnt wieder zu sprechen. >>Ich weiß wie es ist, neu zu sein. Aber ich hoffe sehr, dass du dich schnell einleben wirst. Ich bringe dir später noch eines der Brote vorbei.<< Sie schaut mir tief in die Augen ihr Lächeln wirkt etwas ansteckend, ich muss schmunzeln. //Sie ist noch immer die ganz Alte.// Ich fasse mir verlegen in den Nacken. >>Danke. Komm dann in den Garten.<<

Sie nickt und ich verlasse den Laden, um mich wieder auf den Weg nach Hause zu machen. //Sie hat sich kein Stück verändert... Was habe ich ihr Lachen vermisst.// Ich spüre, wie in mir ein Kribbeln aufsteigt und sich letztlich kleine Tränen in meinen Augen bilden. Schnell wische ich sie mir mit dem Handrücken weg, an das Gefühl der heilen Haut in meinem Gesicht habe ich mich noch immer nicht gewöhnt.

In den letzten Monaten war ich untergetaucht, ich habe nach jemandem gesucht, der meine Narben heilen lassen kann und habe ihn vor kurzem gefunden. Ich habe meine Haare wieder umgefärbt und zumindest meinen Vornamen wieder angenommen. Mein Ziel war es, (D/N) wiederzufinden und eventuell eine Freundschaft aufzubauen. Das ich sie jedoch so schnell wieder finde, hätte ich nicht gedacht. //Sie hat wieder (D/HF) Haare und das gleiche Lächeln, wie damals im Wald, als wir noch Kinder waren.//

Es dauert einige Zeit bis ich zu Hause ankomme, das Grundstück liegt recht abgelegen. Ich räume meine Einkäufe in die Speisekammer und gehe anschließend raus in den Garten. Dieser ist recht verwildert, weshalb ich mich direkt an die Arbeit machen will. In einem Schuppen am Ende des Grundstückes sind die nötigen Geräte verstaut.

~ kleiner Timeskip, einige Stunden später, Readers Sicht

>>(D/N), hilf mir bitte noch die neue Ware einzuräumen, danach kannst du gehen.<< Höre ich Herrn Hinamori sagen, der plötzlich hinter mir an Kasse auftauchte. Ich nicke ihm freudig zu, bevor ich jedoch beginne, werfe ich noch einmal einen prüfenden Blick unter den Tisch der Kasse. Dort liegt nämlich die Tüte mit dem Brot, welches ich für Touya bei Seite gelegt habe.

>>Herr Hinamori, darf ich Sie etwas fragen?<< Stoße ich fast schon schüchtern aus als ich die ersten Kisten nehme. >>Sicher, du kannst mich alles fragen.<< Seine Stimme klingt warm, dennoch rau und kratzig. Ich räuspere mich kurz und beginne dann, während ich die Ware in die Regale räume, zu sprechen. >>Heute Morgen, da war der junge Mann hier, der gestern hergezogen ist. Ich wollte ihm noch Brot vorbei bringen, aber weiß gar nicht wo er wohnt. Können Sie mir den Weg erklären?<< Auf dem faltigen Gesicht bildet sich ein Lächeln. >>Sicher doch. Du gehst einfach die Straße bei dir immer weiter gerade aus. Es dauert eine Weile, sein Haus liegt sehr abgelegen. Halte deine Augen offen, das Grundstück ist sehr verwildert. Eigentlich wollte ich das Haus abreißen lassen, aber dann kam er auf mich zu und bat mich, es ihm zu vermieten. Er würde es renovieren, sagte er. Ich hoffe, er fühlt sich wohl bei uns im Dorf.<< Ich stimme ihm bei seinem letzten Satz zu. >>Ja, das hoffe ich auch. Ich bin nun fertig, darf ich gehen?<< Herr Hinamori nickt mir zu, ich laufe zur Kasse und greife nach der Tüte mit dem Brot. Bevor ich aufgeregt aus dem Laden stürme, vernehme ich erneut die warme Stimme des alten Mannes. >>(D/N), du hast morgen frei. Meine Tochter kommt heute noch her und wird sich morgen um den Laden kümmern.<< Ich drehe mich im laufen kurz um und nicke ihm dankend zu. Anschließend laufe ich los und umklammere fest das Brot, jedoch ohne es kaputt zu machen. //Ich freue mich, endlich jemand in meinem Alter der hier lebt. Vielleicht freunden wir uns ja an!//

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1127 Worte

~ Ocean Eyes ~ Dabi/Bnha x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt