Kapitel 3

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 Kapitel 3

Ich stehe bereits angezogen vor meinem Spiegel und betrachte mein ´Kunstwerk´ an mir. Meinen Mantel habe ich mit einem recht weit geschnittenen einfachem Shirt kombiniert, die Kapuze auf meinem Kopf versteckt meine Haare und in die Taschen der Haremshose habe ich noch 2 Messer gesteckt.

Um meine Maske aufzusetzen, muss ich die Kapuze abnehmen. Die Maske wird mit zwei Schnallen am Hinterkopf geschlossen und sitzt eng an, sodass nirgend Gerüche oder Gase eindringen können. Ich setze mir die Kapuze wieder auf und betrachte erneut mein Spiegelbild. //Sieht gar nicht mal so übel aus..Dann lass uns mal los ziehen...//

Natürlich wäre es viel zu auffällig, einfach durch die Haustür zu stolzieren. Also begebe ich mich über mein Küchenfenster auf die Feuertreppe. Dieser folge ich bis auf das Dach.

Dort angekommen stelle ich mich auf eine Ecke des Flachdaches und gehe in die Hocke, meine Hände tief in den Manteltaschen vergraben. Durch meine Maske wird jeglicher Dreck in der Luft heraus gefiltert und all die Autos, die unter mir fahren, stören mich gerade nicht. //Funktioniert besser als gedacht, könnte sie öfter tragen, wäre sie nicht so auffällig..//

Ich sehe mich um, die Lichter der Stadt erhellen die Nacht, überall ist es bunt und laut, die Menschen laufen sorglos über die Straßen. Mein Blick verfliegt sich in der Ferne. Ich beobachte den Wind in den Bäumen am Horizont. Am Himmel sind kaum Wolken, die Sterne sind klar zu erkennen und auch der Mond erhellt den Nachthimmel bis in die letzte Ecke.

//Wirkt ja schon fast friedlich.. Soll denn tatsächlich heute nichts geschehen?...// Gerade als cih denke, heute würde nicht viel passieren, erscheint plötzlich einige Straßen entfernt am Horizont ein blauer Lichtschein. Ich fokussiere mich darauf und bemerke ein Flackern. //Feuer?..// Auch wenn es kaum zu erkennen ist, nicke ich mir selbst zu und springe über auf das nächste Dach. //Mir die Sprungkraft zu wünschen, war eine gute Idee...// Ich schmunzele, meine Hände noch immer in den Taschen vergraben, renne und springe ich was mein Körper hergibt über die Dächer der Stadt. Ich will doch zumindest wissen, was dort los ist.

Nach kurzer Zeit bin ich angekommen. Mein Blick fällt vom Dach in eine kleine Seitengasse, welche von der Hauptstraße nicht einsehbar ist. Es dauert einen Moment bis ich begreife, was sich dort unten abspielt, mein Atem stockt.

Ein Mann steht mit ausgestrecktem Arm vor einem Haufen brennender Menschen, blaues Feuer strahlt aus seiner Hand. Ich entscheide mich dazu, runter zu springen. Ich lande, zu meinem Erstaunen, sachte und setze mich erneut in die Hocke, mein Blick ist auf den Boden gerichtet. Eine kleine Staubwolke legt sich wieder nieder.

>>Was willst du denn hier, du hast nichts gesehen, klar?<< Sagt der Mann vor mir.

//Das ist... das ist doch....// Meine Augen werden unter der Maske groß als ich seine Stimme erkenne, ich stehe auf und sehe ihn direkt an.

>>Kann ich dir irgendwie Helfen?<< Bei diesem Satz lässt er seine Hand sinken und dreht sich zu mir, der Menschenhaufen brennt noch immer, das blaue Feuer erhellt uns die Sicht in der Gasse.

Ich sehe mir seine Gesichtszüge an und bleibe mit meinem Blick in seinen Augen.. //Das Meer... Ich wusste es doch..Das ist der Mann, der mich heim brachte!//

Ich entscheide mich dazu, still zu bleiben. Ich nehme meine rechte Hand aus der Manteltasche und schreibe die Schriftzeichen für „Mörder“ vor mich in die Luft.

Daraufhin beginnt er zu lachen, seine Augen sind fokussiert auf meine Maske, als er zu reden beginnt. >>Weißt du, ich suche fähige Leute, die uns bei unserer Mission helfen. Diese Schurken waren unfähig, bevor sie sich uns in den Weg stellen, habe ich sie aus dem Weg geschafft.<<

Ich schreibe mit meiner rechten Hand das Wort „Mission“ mit einem Fragezeichen in die Luft. //Das wird nun wohl meine Art zu kommunizieren.//, denke ich mir noch, bevor er fort fährt und auf meine Frage antwortet.

>>He.. Kennst du den Heldenmörder Stain? Seine Ideologie will ich weiter leben.<< Ich nicke ihm kurz aber sichtbar zu. //So ist das also... Stain... //

Wieder hebe ich meine Hand und schreibe „Name?“ in die Luft. >>Kannst du auch mal mit mir reden? Dein „in die Luft schreiben“ nervt ziemlich.<< In seiner Stimme liegt etwas düsteres. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, meine Hände sind wieder in den Manteltaschen vergraben. Meine Füße tapsen auf dem Boden, welcher langsam die Hitze des Feuers aufnimmt.

>>Was hast du vor?<< Fragt er mich etwas verwirrt, sein Blick noch immer auf meine Maske gerichtet. Ich nehme meine rechte Hand wieder aus der Tasche und halte sie mit der Handfläche in Richtung Boden. Sie zieht den ganzen Sand und Staub an. Als nächstes drehe ich meine Handfläche nach oben und lasse aus dem Dreck Worte formen. //Wenn er meinem Fingern nicht folgen kann, so doch hoffentlich einem Text in der Luft...//

Ich rede nicht. Ich schreibe. Du willst Helden töten?

So was wie Gerechtigkeit bringen?

Wir sind uns ähnlicher als ich dachte.

Verrate mir bitte deinen Namen.

Vielleicht sehen wir uns bald wieder.

Er liest aufmerksam die Worte und stößt ein >>Tzz..<< aus, welches mir signalisiert, dass er fertig ist. Ich lasse den Staub wieder auf den Boden rieseln und stecke meine Hand erneut in die Tasche. Er macht keine Anstalten zu antworten, also drehe ich mich um und gehe langsam los in Richtung Straße. Den brennenden Menschenhaufen habe ich schon fast vergessen, doch der Geruch zieht langsam in meine Maske und macht sich in meiner Nase breit.

>>Hey... Tritt uns doch bei.. Der Leque of Villains..<< Höre ich ihn sagen. Ich hebe eine Hand und Winke ihm zu. //Zu den Bösen? Zu den Schurken? Das System stürzen, wäre doch der beste Weg, um die Ordnung wiederherzustellen...//

>>Hey, ich rede mit dir, tzz..<< in seiner Stimme liegt wieder dieser düstere, bestimmte Ton. Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihm. Ich blicke ihm direkt in seine blauen Augen, während ich erneut das Wort „Name?“ in die Luft vor mich schreibe.

>>Tzz.. Du kannst mich Dabi nennen... Und wie ist deiner?<< Antwortet er kühl, während sein Blick versucht meine Maske zu durchbohren.

//Ich habe ja noch gar nicht über einen Namen nachgedacht, los (D/N), lass dir was einfallen...// Ich denke noch einen Moment nach, in dem sich Dabis und mein Blick nicht trennen. Auch wenn er meine Augen nicht sehen kann, scheint er nicht von ihnen ablassen zu wollen. Langsam bekomme ich wirklich das Gefühl, durchbohrt zu werden. Ich hebe meine Hand und schreibe „Negai“ in die Luft. Dabi nickt mir zu und ich drehe mich erneut um, ich springe auf und verschwinde im Nachthimmel. Von Dach zu Dach bahne ich mir meinen Weg nach Hause. //Hoffentlich kommt er nicht auf die Idee, mir zu folgen...//

Ich bleibe noch einige Zeit auf dem Dach und beobachte die Stadt, doch tatsächlich bleibt es ruhig. Auch kann ich nirgends Dabi ausfindig machen, was mich etwas beruhigt.

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Neue Version veröffentlicht am 29. April 2021


~ Ocean Eyes ~ Dabi/Bnha x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt