Kapitel 48

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~ Readers Sicht

Ich sitze angespannt neben Touya, er selbst scheint jedoch die Ruhe in Person zu sein. //Warum muss ich wissen, wie er früher war?// Mein Blick senkt sich auf den Boden vor uns, Touya schaut noch immer in den Himmel.

>>(D/N), ich habe letzte Nacht noch sehr lange wach gelegen und darüber nachgedacht, ob und wie ich dir von mir erzählen soll. Denn du kennst mich nicht und ich will keine Geheimnisse vor dir haben.<< Touya atmet tief ein und aus, ich sehe ihm wieder ins Gesicht während er seinen Blick nun auf den Boden senkt. >>Touya, bitte hör auf. Du musst mir nicht erzählen, wie du früher warst.<< Fast schon schreckhaft hebt er seinen Kopf und sieht mir direkt in die Augen. >>Ich habe vor einem halben Jahr eine Chance bekommen, alles neu zu beginnen. Damals habe ich jemanden getroffen, der meine kompletten Erinnerungen umgeschrieben und einige auch gänzlich gelöscht hat. Das führte erst einmal zu Problemen, jedoch wollte ich, dass es genau so bleibt.<< Nun bin ich es, die einmal tief ein und wieder aus atmet. >>Ich habe ihn noch einmal wieder gesehen. Er bot mir an, meine Erinnerungen wiederherzustellen und ich lehnte ab! Ich habe nun Erinnerungen an eine halbwegs normale Kindheit und an eine interessante Zeit mit einigen tollen Menschen. Egal was ich wirklich erlebt habe, es wird schrecklich gewesen sein. Daran will ich mich nicht erinnern.<<

Meine Stimme beginnt zu zittern und mein Körper verkrampft sich ein wenig. Touya ist der erste Mensch, außerhalb der UA, dem ich von diesem Vorfall erzähle.

>>Worauf ich hinaus will ist, ein Neuanfang ist ein Neuanfang. Ich muss nicht wissen wie du früher warst. Lass mich erleben wie du bist und sein wirst! <<

~ Dabis/Touyas Sicht

Noch immer starren wir uns regelrecht an. //Nibori wollte ihre Erinnerungen wiederherstellen? Und sie lehnte ab?...// Ich drehe mich nun komplett zu (D/N) und nehme sie in den Arm, ihr angespannter Körper fällt schon fast auf mich. Sie schließt ihre Augen, ihr Atem beruhigt sich wieder etwas. >>Als ich herzog, habe ich nicht damit gerechnet, jemanden wie dich kennenzulernen.<< (D/N) hebt etwas ihren Kopf und sieht mich an. >> Ich würde gern, mehr Zeit mit dir verbringen.<< Füge ich meinen Worten noch hinzu. Ich spüre wie meine Wangen warm werden, auch (D/N) bekommt einen Rotschimmer auf den Wangen. Wir sehen uns tief in die Augen und für einen Moment scheint die Welt ganz still zu sein.

Jedoch nur, bis wir von einem Klingeln aus unseren Gedanken gerissen werden. Wir stehen auf und gehen zur Haustür, ich öffne diese und vor uns steht mein Vermieter, (D/N)s Chef, Herr Hinamori. >>Da bist du ja, (D/N)! Ich war gerade bei dir zu Hause und du warst nicht da. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass dir gestern auf dem Weg etwas passiert sein könnte.<< Völlig außer Atem steht der zerbrechliche Mann vor uns und stützt sich auf seinen Gehstock. >>Ich bot ihr an, hier zu bleiben.<< Entgegne ich in ruhigem Ton, während (D/N) mit besorgtem Blick näher zu Herrn Hinamori geht. >>Kommen Sie doch erst einmal rein, ich mache Ihnen einen Tee.<< Sie greift nach seiner Hand und leitet ihn durchs Haus bis auf die Terrasse. Ich setze mich mit ihm auf die Bank, während (D/N) wieder rein geht, um den Tee zu kochen.

>>Junger Mann, du solltest dir ein Telefon besorgen, dann hätte ich anrufen können.<< Seine kratzige Stimme durchbricht die Ruhe des Gartens. >>Das werde ich noch tun.<< Kommt es kleinlaut von mir. >>Sie ist ein wunderbares Mädchen, nicht wahr? Ich hätte mir fast denken können, dass sie noch hier ist.<< Auf seinem Gesicht bildet sich ein breites Lächeln und sein Blick fällt auf mich. >>Das ist sie...<< Flüstere ich ihm mit einem Lächeln entgegen.

Im nächsten Moment höre ich (D/N) durch das Haus tapsen, bis sie schließlich die Terrasse betritt. In der Hand hält sie ein Tablett mit einer Teekanne und Tassen, welches sie auf den kleinen Tisch vor uns stellt. Wie eine Bedienstete stellt sie jedem eine Tasse hin und füllt den Tee auf, schüchtern ist ihre Stimme zu vernehmen. >>Brauchen Sie noch etwas, Herr Hinamori?<< Der Alte schüttelt mit einem kleinen Schmunzeln den Kopf. >>Und du, Touya, brauchst du noch etwas?<< Auch ich schüttele meinen Kopf. >>Mach dir keine Umstände, (D/N). Danke für den Tee, setz dich.<< Ich rutsche auf der Bank etwas zur Seite, sodass wir alle drei genügend Platz haben.

Zwischen uns herrscht eine angenehme Ruhe, jeder trinkt seinen Tee. Der Wind weht durch das hohe Gras. Nach einiger Zeit beginnt der Alte zu sprechen. >>Vielen Dank für eure Zeit. Ich werde wieder gehen. Meine Tochter wollte mir mit dem Auto entgegen kommen.<< Noch während er spricht, steht er auf. (D/N) begleitet Herrn Hinamori noch zur Tür, während ich das Geschirr wieder in die Küche räume.

//Sie ist ein besonderes Mädchen...Das wusste ich schon als ich sie das erste Mal sah...Ich will bei ihr sein und meinem Leben einen besseren Sinn geben...All meine Gräueltaten können nicht ungeschehen gemacht werden...Ich hoffe, sie bleibt bei mir, auch wenn sie irgendwann von meinem alten Leben erfahren sollte.//

~ Readers Sicht

Ich schließe die Haustür und bleibe noch einen Moment stehen. //Ich sollte jetzt vielleicht wirklich nach Hause gehen...// Langsam tapse ich auf dem Holzboden in Richtung Küche, an den Anblick von Touya, wie er am Herd steht, könnte ich mich gewöhnen. Ich muss etwas kichern, was zur Folge hat, dass er mich bemerkt. >>Da bist du ja wieder! Ich mache uns Omelett, ich hoffe du magst das.<< Vernehme ich schüchtern seine Stimme. >>Ich liebe Omelett! Brauchst du Hilfe?<< Entgegne ich ihm Freudig und tänzle ihm etwas entgegen. Touya lächelt mich an und fasst meine Hände, um mich in eine Umarmung zu ziehen. >>Lass mich das machen, (D/N).<< In mir steigt ein kribbeln auf, sein Duft steigt mir in die Nase.

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983 Worte

~ Ocean Eyes ~ Dabi/Bnha x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt