Kapitel 8

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~ Dabis Sicht

Die ersten Sonnenstrahlen erhellen das Zimmer als ich meine Augen öffne. Ich setze mich auf und strecke mich. //Wie unbequem..// Denke ich während mein Blick zu ihr rüber schweift. //Woher hat sie die Kleidung?// Ich stehe auf und gehe zu ihr rüber, sie liegt auf der Seite, mit dem Gesicht zur Wand. Mein Blick wandert ihren gesamten Körper entlang. In ihrem Gesicht sehe ich eine weiße Maske. Noch während ich mich frage, warum sie mein Shirt nicht mehr umgebunden hat, wandert mein Blick auf den Tisch. Ich sehe Stofffetzen und das Kästchen, in dem Toga ihre Nähsachen aufbewahrt. //So ist das also..// Ich muss etwas grinsen, zwinge mich jedoch ein neutrales Gesicht aufzusetzen, als ich bemerke, dass (D/N) aufsteht und sich neben mich gesellt. >>Morgen.<< Stoße ich genervt aus. //Verdammt, ich wollte nicht gemein klingen.// Sie dreht sich in Richtung Fenster und.. Entschuldigt sich? >>Tut mir leid, ich wollte dein Shirt nicht kaputt machen, Ich dachte so wäre es bequemer.<< Ihre Stimme klingt, als würde sie gleich anfangen zu weinen. //Verdammt, die heult doch jetzt nicht los oder? Es stört mich doch keineswegs, dass die sich eine Maske aus meinem Shirt genäht hat. Ich habe es doch eh zerrissen und kann es nicht mehr tragen.// Ich versuche etwas zu sagen und klinge wieder gereizter, als ich es wollte. >>Egal. Komm mit.<< Ich stapfe zur Tür und will sie gerade öffnen, als mir Toga entgegen springt. >>Hallo ihr Süßen! Toll, ihr seid wach! Ich wollte mich nur verabschieden.<< Sie springt weiter zu (D/N) und die zwei umarmen sich. Nach Togas Worten bin ich nun tatsächlich genervt.

~ Readers Sicht

Togas Umarmung ist herzlich, ich werde etwas rot. >>Ich muss leider auf eine Mission. Hier hast du mein altes Handy. Meine Nummer ist unter „Beste Freundin“ gespeichert! Wenn Dabi dir zu Nahe kommt, dann rufst du mich einfach an und ich komme sofort zurück!<< Ihre Stimme klingt freudig, wie von einem Kleinkind. Ich nicke ihr beherzt zu und sie macht sich auf den Weg. Als sie an Dabi vorbei geht, bekommt er einen Todesblick von ihr ab. //Wusste gar nicht, dass Toga so was kann. Sonst grinst sie doch immer nur. // Dabi stößt ein genervtes >>Tzz..<< aus und verlässt das Zimmer. Er bemerkt schnell, dass ich nicht nachkomme und ruft meinen Namen. Wieder klingt er unglaublich genervt. Meine Füße tapsen auf dem Holzboden und ich gehe ihm nach. //War es falsch sein Shirt zu zerschneiden? Ist es, weil ich in seinem Bett schlief? Aber er hat es mir doch freiwillig überlassen. Hab ich mich vom ersten Eindruck blenden lassen und er ist doch ein ziemlicher Fiesling?..// Dabi bleibt vor der Küche stehen und ich renne in ihn hinein. >>Träum doch nicht so vor dich hin... Willst du was essen?<< kommt es trocken von ihm. Ich nicke und frage mich, wie man selbst bei solch einer einfachen Frage so genervt sein kann. //Vielleicht ein Morgenmuffel? Oder bin doch ich das Problem?// Mein Gesicht bekommt eine Rotfärbung, welche Dabi amüsiert aufnimmt. Er betritt die Küche und nimmt sich die Schüssel Sobanudeln vom Vorabend. Ich stehe im Türrahmen und beobachte jede seiner Bewegungen. Nach dem er die Nudeln aufgewärmt hat, wandert sein Blick zu mir. Er schaut mir direkt in die Augen und beginnt zu reden. >>Was willst du essen?<< Wie hypnotisiert schaue ich ihm lediglich in die Augen und schließe die Finger meiner Hände in einander. Ich hatte fast vergessen, dass ich zum Essen meine Maske abnehmen muss und gerate innerlich in Panik. >>Du musst schon mit mir reden, verdammt nochmal...<< Dabi schreit mich an, seine Stimme klingt wütend und ich erschrecke mich. Unsere Blicke treffen sich, in meinen Augen bilden sich Tränen. Ich drehe mich um und renne hoch in sein Zimmer. Ich schließe die Tür hinter mir und sacke auf dem Boden zusammen. //Verdammt, (D/N). Warum heulst du denn jetzt? Warum ist er so gemein? Warum schreit er mich an? Ich hab doch gar nichts getan. Verdammt...Verdammt..Verdammt...// Die Stimme in meinem Kopf beginnt zu schreien, ich halte mir meine Hände vor den Mund, um weiter schweigend da zu sitzen.

//Was hab ich mir nur gedacht? Wie konnte ich nur annehmen, er wäre nett? Er ist ein Schurke! Er hat Menschen getötet! Und er könnte mich töten! Ich muss aufpassen was ich mache... Warum verliere ich mich jedes Mal in seinen Augen? Warum.. Warum...Warum?// Ich gehe auf Dabis Bett zu und setze mich darauf. Meinen Kopf lege ich auf meinen Knien ab, welche ich mit meinen Armen umschlinge. Ich verliere mich in meinen Gedanken.

~ Dabis Sicht

Mir wird erst bewusst, wie ich gerade mit ihr redete, als sie die Tür meines Zimmers zuknallte. Ich erinnerte mich an unser erstes Treffen, wie sie schüchtern und unbeholfen barfuß in dieser dunklen Gasse stand und mich ansprach. //Scheiße...Sie ist ein Sensibelchen und ich rede so mit ihr?// Ich schlage meine Hand in mein Gesicht. Seit sie da ist, fühle ich mich seltsam. Besonders seit ich weiß, dass sie SIE ist. Ich hatte oft an (D/N) denken müssen, dass Mädchen, das sich ohne mit der Wimper zu zucken, heim begleiten lässt. //Was macht ein Mädchen wie sie, in einer Welt wie dieser? Sie geht sofort vom Guten in einem Menschen aus. Ihr ganzes Auftreten gleicht einem kleinen Engel.//

Ich beginne ein Omelett zuzubereiten. //Hoffentlich will sie mich gerade überhaupt sehen...// denke ich, während ich die Speise auf einem Teller anrichte. Vor der Tür des Zimmers bleibe ich kurz stehen, ich höre sie schluchzen. //Und jetzt reiß dich gefälligst zusammen und rede vernünftig mit ihr..// Bei diesem Gedanke öffne ich die Tür und sehe sie auf dem Bett sitzen. Ihr Kopf liegt auf ihren Knien, die Arme fest um die Beine geschlossen, ihre Haare fallen wie ein Vorhang an ihr herunter.

>>(D/N), tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien und auch nicht so genervt sein... Ich habe dir Omelett gemacht.<< Ich stelle den Teller auf den Tisch und sehe sie wieder an. Sie schweigt, würdigt mich keines Blickes. //Warum ist sie jetzt so? Warum macht es mich wütend, ignoriert zu werden?... Halt..Stopp...Nicht wütend werden..Sie macht gerade so viel durch...Da ist das brave Mädchen von nebenan über Nacht eine Schurkin geworden..Ihr Leben steht Kopf und ich werde wütend, aufgrund fehlender Beachtung ihrerseits? Während sie gerade dabei ist, zusammen zu brechen?//

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, (D/N) stellt sich vor mich und sieht an mir herunter. >>Was habe ich falsch gemacht?<< platzt es nach einem kurzen Moment aus ihr heraus. Ich sehe die Tränen in ihren Augen. >>Warum bist du so gemein? Und warum bin ich so aufgewühlt?<< Sie wischt sich mit einer Hand die Tränen weg. //Scheiße, was hab ich da angerichtet? Ich hätte sie nicht herbringen sollen..aber woher sollte ich wissen, dass sie hinter dieser Gasmaske steckte? Da wäre niemand drauf gekommen!// Ich lege eine Hand auf ihre Schulter, sie zuckt, bleibt jedoch stehen. >>Du hast nichts falsch gemacht. Du machst gerade wohl einen ziemlichen Lebenswandel durch. Hätte ich das gewusst, hätte ich dich nicht hergebracht.<< Sage ich in ruhiger, bedrückter Stimme. Sie lässt ihren Kopf an meine Brust fallen, ich spüre wie meinen Wangen warm werden und ich rot werde. Meine Arme legen sich wie ferngesteuert um sie herum. //Was machst du denn da? Gerade noch den Bösen spielen und jetzt wirst du zum Softboy?// Sie löst sich aus der Umarmung und wischt sich noch einmal die Tränen aus dem Gesicht. >>Geht schon wieder, danke.<< Entgegnet sie mir, als ihr Blick auf den Tisch wandert. >>Ich gehe duschen, dann kannst du in Ruhe essen.<< Ich verlasse das Zimmer. Noch während ich die Tür schließe, höre ich, wie das Besteck auf dem Teller klappert. //Was macht sie nur mit mir?..//

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1291 Worte

~ Ocean Eyes ~ Dabi/Bnha x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt