Kapitel 45

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~ Readers Sicht

Es dauert tatsächlich sehr lange, bis ich endlich an Touyas Haus ankomme. Durch die vielen Pflanzen, welche wild durcheinander wachsen, ist es wirklich schwer zu finden. //Fast wäre ich dran vorbei gelaufen...// Geht es mir durch den Kopf, während ich die kleine Veranda betrete. Ich klopfe an die Tür und sofort fällt es mir wieder ein. //Ich sollte doch in den Garten kommen!//

Noch immer das Brot vor meiner Brust umklammernd, drehe ich mich um und versuche einen Weg hinter das Haus zu finden: Ein kleiner Trampelpfad führt durch das hohe Gras. Während ich ihn entlang laufe, rufe ich Touyas Namen, um mich bemerkbar zu machen.

>>Touya? - Touya?<< Ich bekomme keine Antwort und werde schon etwas misstrauisch, als sich vor mir plötzlich der Garten zeigt. Eine größere Fläche hohes Gras, umringt von verschiedenen Gewächsen. Im hinteren Bereich, sehe ich Touya, wie er sich gerade sein Oberteil auszieht und sich anscheinend den Schweiß damit aus dem Gesicht wischt. Ich spüre wie sich die Röte auf meine Wangen legt und schaue verlegen zur Seite.

//Er sieht wirklich gut aus...// Muss ich mir letztlich eingestehen, doch schüttele den Gedanken schnell wieder weg. >>Touya, ich bin es (D/N), aus dem Laden.<< Rufe ich laut, er hört mich und dreht sich zu mir. Als sich unsere Blicke treffen, kann ich nicht anders als zu lächeln. Ich gehe weiter den Trampelpfad entlang, der mich zur Terrasse hinter dem Haus führt. Touya kommt derweil ebenfalls in meine Richtung gelaufen.

>>Du bist tatsächlich gekommen.<< Stößt er kühl aus. >>Aber klar doch, hier, ich habe dir doch noch ein Brot versprochen!<< Ich reiche ihm die Papiertüte mit dem Brot, Touya nimmt sie mir ab und geht ins Haus. Nach einem kurzen Moment kommt er mit zwei Glasflaschen Wasser wieder zurück, eine überreicht er mir. >>Du hattest einen langen Weg, setz dich und trink was.<< Dankend nehme ich die Flasche und setze mich auf eine Holzbank, welche auf der Terrasse unter einem Sonnenschirm steht. Ich lehne mich zurück und lasse meinen Blick über den Garten schweifen. //Hier ist es irgendwie noch ruhiger, als bei mir zu Hause.//

Touya setzt sich neben mich, er hat noch immer kein Oberteil angezogen, bei der Hitze verständlich, doch ihn so neben mir zu haben, lässt mir erneut die Röte ins Gesicht steigen.

~ Dabis/Touyas Sicht

(D/N) hält die Flasche fest mit beiden Händen und hat ganz rote Wangen. //Ob das von der Hitze kommt?// Ich tippe ihr auf die Schulter und hole sie so anscheinend aus ihren Gedanken. Sie sieht mich mit großen Augen an und als würde sie sich verlieren, beginnt sie plötzlich zu schmunzeln. >>Du solltest etwas trinken, (D/N)!<< Weise ich sie erneut an, sie schüttelt etwas ihren Kopf und nickt dann. Ihr Blick fällt auf die Flasche, nach kurzen zögern öffnet sie diese und beginnt zu trinken. >>Wie kommt es, das jemand so junges wie du nicht in der Stadt lebt?<< Ich versuche ein Gespräch anzufangen, habe ich doch schon immer so gern ihre Stimme gehört. >>Das könnte ich dich doch genauso fragen!<< Sie schmunzelt mich an und fährt dann fort. >>Ich habe ziemlich viel erlebt im letzten Jahr. Ich brauchte einen Neuanfang, außerdem war mir in der Stadt schon immer zu viel los. Was ist bei dir der Grund?<<

Touya: >>Ähnlich, ich habe jemanden verloren, der mir sehr wichtig war. Auch für mich ist das hier ein Neuanfang.<< Meine Stimme beginnt zu zittern.

(D/N): >>Das tut mir sehr leid. Ich weiß, wir kennen uns nicht, aber lass uns gegenseitig unterstützen bei unserem Neuanfang<< Unsere Blicke treffen sich erneut, ein warmes lächeln zeichnet sich auf ihren Lippen ab.

Touya: >>Du vertraust wohl wirklich schnell, was?<< Ich muss schmunzeln, sehr wohl wissend, dass es eben genau so ist.

(D/N): >>Ich möchte einfach an das Gute in jedem glauben.<< Kichert sie mir zu, auch ich muss nun unweigerlich lächeln. >>Ah, du kannst ja doch lächeln!<< Ich sehe sie etwas verwirrt an und sofort wendet sie ihren Blick wieder von mir ab. >>Entschuldige.<<

Touya: >>Schon in Ordnung. Ich mache es tatsächlich zu selten.<< Nun müssen wir beide wieder etwas schmunzeln.

(D/N): >>Kann ich dir im Garten helfen?<<

Touya: >>Ahm..Klar, ich wollte mir als nächstes die Wasserleitung vom Garten ansehen.<<

(D/N): >>In Ordnung, was kann ich tun?<<

Touya: >>Bleib dort am Wasserhahn stehen und sag mir, wenn das Wasser kommt. Ich gehe zum Haupthahn hinter dem Schuppen.<<

Nach einem kurzen Nicken ihrerseits gehen wir entschlossen auf unsere Posten.

~ Readers Sicht

Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe, ihm meine Hilfe anzubieten. Aber das habe ich in den letzten Wochen bei jedem aus dem Dorf getan.

So stehe ich nun vor dem Wasserhahn im Garten, er sieht alt und sehr verrostet aus. Doch lange kann ich ihn nicht bestaunen, ich höre von Touya ein lautes >>Und?<< und sofort schießt der Wasserhahn vom Rohr ab. Das Wasser hat den alten Hahn einfach weggepustet und spritzt nun weiter aus dem Rohr, es platscht in großen Schwellen auf mich. >>Aaaah Touya!<< Schreie ich während ich irgendwie versuche dem Wasser zu entkommen. Als ich eine trockene Stelle gefunden habe, stehe ich klitschnass mitten im Garten, Touya kommt hinter dem Schuppen vor und muss sich anscheinend ein Lachen verkneifen. Unsere Blicke treffen sich und Touya verfällt in lautes Gelächter. //Na warte!// Ich beginne, meine Elementenquirk auf das Wasser wirken zu lassen und leite es so auf Touya, der nun ebenfalls vor dem Wasser flieht und bereits von Kopf bis Fuß nass ist. >>Da vergeht dir das Lachen, was?<< Diesmal bin ich es die lacht, doch ich habe die Rechnung wohl ohne ihn gemacht. Denn plötzlich steht er neben mir und grinst mich an.

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945 Worte

~ Ocean Eyes ~ Dabi/Bnha x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt