Kapitel 18 - Klarheit?

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~ Readers Sicht

//Ich falle...Ich falle...ich.....// Die Sekunden des Falls ziehen sich wie Kaugummi. Ich denke an die Worte von Dabi. //'Wir kennen uns läng...´ Wir kennen uns länger? Länger als was? Länger als ich davon weiß? Länger...als ich mich erinnern kann?// Ich muss an Dabis Frage denken, nach dem ich allen meine Quirk erklärt hatte, ob ich denn auch Personen vergessen könnte, wenn ich es mir unur wünsche.

Ich reiße meine Augen auf und blicke in den Nachthimmel. >>Ich wünsche mir Flügel!<< Schreie ich plötzlich heraus. Meine Quirk lässt meinen Wunsch wahr werden, mein Kleid reißt am Rücken auf und graue Flügen wachsen mir binnen eines Augenblickes heraus. Es dauert nochmal einen Moment bis ich verstehe, wie die sie funktionieren. Gerade als es fast zu spät ist, fange ich mich und fliege in einem großem Schwung nach oben.

Ich blicke noch einmal über die Dächer der Stadt, ungläubig darüber, was gerade passiert ist, und lande anschließend auf dem Dach neben Dabi. Ehe ich mich versehe, umarmt er mich auch schon. >>Ich dachte, ich verliere dich..<< Flüstert er mir mit zittriger Stimme entgegen. Ich erwidere die Umarmung und drücke mich eng an ihn. So verharren wir einen Moment, bis wir uns wieder lösen.

>>Was ist..in der Schatulle? Dabi, sag es mir...<< Ich blicke ihm tief in seine blauen Augen. Er zögert, fasst sich verlegen an den Nacken. >>Fotos...<< Ich lege meinen Kopf schief, Dabi fährt mit seinem Satz fort. >>Da sind Fotos drin. Von einem Wald..und von...uns...<< Er atmet laut aus und blickt nun auf den Boden neben uns. Ich nehme die Schatulle in beide Hände und sehe sie an.

//Von uns? Er weiß tatsächlich mehr als ich.// Ich seufze, im nächsten Moment wünsche ich mir, dass die Flügel wieder verschwinden. Zurück bleiben nur die Löcher in meinem Kleid und die Narben an meinem Bein. >>Lass uns wieder runter gehen.<< Stoße ich aus und gehe bereits auf die Tür zum Treppenhaus zu. Dabi läuft mir hinterher.

Im Flur angekommen sehe ich, dass die Wohnungstür noch aufsteht, die alte Dame steht davor und ruft nach mir. Ich laufe zu ihr und lege meine Hand auf ihre Schulter. >>Ach, Fräulein, es geht dir gut! Ich dachte, ich hätte dich draußen vom Haus fallen sehen! Ist alles in Ordnung?<< Sie klingt aufrichtig bedrückt. Ich nicke ihr zu und begleite sie in ihre Wohnung. Dabi geht derweil in meine Wohnung.

~ Dabis Sicht

Ich warte in (D/N)s Wohnung darauf, dass sie von der alten Dame zurück kommt. Die letzten Minuten laufen wie ein Film vor meinem geistigen Auge. //Es wäre...fast zu spät gewesen...Verdammt....So viel Mist...nur damit sich sich endlich erinnert....Das ist es doch nicht wert...// Ich fasse mir an die Stirn. Ich habe sie schon einmal verloren, nun war es fast das zweite Mal so weit.

Ich ziehe meine Jacke aus und setze mich auf das Bett. Mein Blick wandert zur Tür, und da kommt sie auch schon wieder rein. In ihren Händen hält sie einen Topf. >>Mit freundlichen Grüßen der alten Dame, etwas Chili damit wir nicht verhungern.<< Sie lächelt als sie den Topf in die Küche bringt. Ich schließe die Tür und gehe ihr hinterher.

Da steht sie also, das Mädchen meiner Kindheit, das Mädchen meiner Zukunft?

Ich umarme (D/N) von hinten und lege meinen Kopf auf ihre Schulter. >>Ich hatte es schon irgendwie im Gefühl, du wolltest sagen, dass wir uns länger kennen, stimmt´s?<< Sie lächelt noch immer während sie spricht. Ich umarme sie fester, da ich weiß nicht was ich darauf antworten soll. //Sie macht aus mir einen absoluten Softboy, das war auch damals schon so.//

~ Readers Sicht

Dabi hält mich immer fester. //Ob er sich in seinen Gedanken verliert?// Ich drehe mich um, sodass ich ihm ins Gesicht sehen kann. Ich lege meine Hände an seine Wangen und beginne zu sprechen. >>Lass uns was essen und erzähl mir nebenbei etwas von damals.<< Seine Augen werden etwas größer und fokussieren meinen Blick. >>Willst du das wirklich?<< Ich nicke ihm entgegen und lasse ihn wieder los. Ich hole Schüsseln aus dem Schrank und fülle uns etwas von dem Chili der alten Dame auf. Danach gehen wir wieder in mein Zimmer und nehmen auf meinem Bett Platz.

Wir beginnen zu essen, ich sehe Dabi an, er zögert. //Vielleicht weiß er nicht, wie er anfangen soll?// Ich räuspere mich, sein Blick wendet sich auf den Boden. >>Wie hast du herausgefunden, dass wir uns kennen?<< Dabi rutscht näher an mich ran und stellt dabei seine Schüssel an die Seite. >>Wegen der...<< Er legt eine Hand an meinen Hals und küsst meine Narbe an der Wange. Ich werde rot und mein Gesicht beginnt zu glühen. >>Die hab ich dir nämlich verpasst.<< Er lächelt mich schräg an, während er wieder von mir ablässt. >>Und wie ist das passiert? Warst du damals etwa auch schon so ein Bad Boy?<< Ich muss kichern während ich das sage, auch Dabi lächelt etwas breiter als zuvor. >>Es war war zwar eine blöde Zeit damals, aber davon kann man noch nicht reden. Es war ein Tag, an dem mein Vater wieder einmal Mist gebaut hat. Und ich ließ es zu Unrecht an dir aus, ich stieß dich einen Hang hinunter.<< Dabi sstößt einen Seufzer aus und fährt fort. >>Ich wollte in dem Moment einfach deine Stimme hören, sie hätte mir denke ich unglaublich geholfen. Doch du hast nicht geredet...<< Dabi fasst sich mit einer Hand in die Haare und stützt den Ellenbogen auf seinem Bein ab. Ich beuge mich zu ihm vor und lege wieder eine Hand an seine Wange, sofort legt er seine Hand auf meine und schließt seine Augen. >>Ich weiß nicht, was wir damals hatten. Aber ich habe dich noch nie so mit den Worten hadern sehen, wie jetzt gerade.<< Er sieht mir in die Augen und verliert sich beinahe darin.

Ich setzte mich wieder zurück und greife nach der Schatulle. Das Papier wickelt sich wie von selbst ab und ich lese die Worte:

Ich bin dein altes Ich, aus einer Zeit, in der du dich noch erinnern konntest. Vertraue dir selbst und somit mir, öffne niemals diese Schatulle! Der Inhalt ist dir sehr wichtig, daher wirst du sie niemals verlieren, aber öffne sie nicht. Es würde dir dein Herz brechen!

Ich falte das Stück Papier zusammen und lege es in meine Hand, anschließend lege ich Dabis Hand darauf. >>Verbrenne es..<< flüstere ich. Daraufhin lässt er eine kleine Flamme entstehen, das Papier zerfällt sofort zu Asche. Ich puste sie in den Raum hinein, sie legt sich auf den Tisch und den Boden. >>Bist du dir Sicher, (D/N)?<< Ohne Dabi zu antworten, öffne ich die Schatulle. Darin sind kleine Polaroidbilder. Ich nehme die Bilder in die Hand, das Gefühl in meiner Brust schnürt mir die Luft zum Atmen ab. Dennoch sehe ich mir jedes Bild an. Beim letzten Bild angekommen, sehe ich einen jungen mit roten Haaren und mich selbst. Ich muss schmunzeln.

Plötzlich zieht sich ein stechender Schmerz durch meinen Kopf. Ich falle zur Seite um und alles was ich sehe ist Schwarz. Ich fühle meinen Körper, doch ich kann mich nicht bewegen. Und dann beginnen die Bilder wie ein Film in meinem Kopf zu laufen. Die Bilder unserer Vergangenheit.

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1206 Worte

~ Ocean Eyes ~ Dabi/Bnha x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt