13 » "...Verräter"

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Seine Worte ließ mich zusammenzucken.

Ich verstand die Welt nicht mehr. Vor wenigen Stunden hatten er und ich noch friedlich nebeneinander auf der Couch gelegen. Ich hatte Max als eine neuen Freund gewonnen und jetzt sah ich Alex aufschäumend wütend. Mir konnte die Lügen nicht von der Zunge gleiten, dass ich keine Angst vor seinem Ton hatte.

»Hast du ihn gesehen?«

Am liebsten würde ich ihm diese Frage nicht beantworten. Einzig und allein aus dem Grund, weil er wirklich glaubte, dass er seine Stimme heben durfte, wenn ich mich mit einem anderen Mann traf. Alex und ich hatten einen Deal, an denen wir uns beide hielten, aber ich war in vielerlei ein freier Mensch und wenn ich das in seiner Hinsicht nicht war, dann war dieser Deal kein Pakt, sondern eine Festnahme.

»Ja, habe ich«, entgegnete ich ihm, »Ich habe ihn durch reinen Zufall auf dem Campus getroffen. Er gibt Lesungen dort, falls du dich fragst, was er da zu suchen hat und hat mich noch auf ein Abendessen eingeladen, wozu ich berechtigt bin einzustimmen.«

Meine Fingernägel pressten sich in meine Handflächen. Ich war nie ein Mensch, der sich gerne mit anderen stritt, aber ich ließ mich nicht in meinen Rechten und meiner Meinung erniedrigen oder mir etwas vorschreiben lassen. Alex hatte kein Recht dazu und damit keinen Grund sich wie ein Arschloch aufzuführen.

Mit einem Mal machte er einen Schritt vor. Automatisch schritt ich dagegen zurück. Ich wollte ihn nicht näher an mich heranlassen, was ihn erst jetzt vor Augen scheinen ließ, was er anrichtete. Das hielt seine Wut jedoch nicht auf.

»Ich habe dir genausten gesagt, dass Max Dylan nicht die geeignetste Person für dich ist. Ich habe dich vor ihm gewarnt und du hast nicht auf mich gehört. Ich tue soviel, damit du dich in meiner Welt wohl fühlst und dann kannst du nicht mal auf einen gut gemeinten Tipp von mir hören?«

Verdammt, ich presste meinen Kiefer aufeinander. Meine Handflächen fang bestimmt noch an zu bluten, wenn ich mich nicht selbst vom Weinen abhalten kann. Ich fühlte mich wie ein kind, dass für seine Misstaten bestraft wird. Dabei war ich erwachsen und ließ mir gerade etwas von einem Mann vorschreiben, mit dem ich weder verheiratet oder geschweige denn in einer Beziehung war.

Ich konnte mich nicht umdrehen und einfach fortgehen, wenn Charly helfen wollte. Der Deal musste bleiben. Auch, wenn ich mich selbst nun durch solche Situationen drücken musste. Es war nicht fair von Charly, das war mir klar, aber sie würde es niemals schaffen die Schulden zu stemmen und jetzt, da sie an Geld kommt, konnte ich sie nicht wieder in ihren Schulden versinken lassen. Sie würde nur wieder anfangen in alle möglichen Casinos oder den dreckigen, kleinen Spielbars gehen, um sich von ihren Schulden freizukaufen.

Ich konnte das nicht riskieren, wenn ich wollte, dass sie jemals frei davon kommt.

Leider kam ich erst jetzt zu Realisation, dass ich viel zu gutherzig war.

»Max ist nicht der, der dir vielleicht vorspielt zu sein und im Gegensatz zu dir, weiß ich das genau. Ich habe dich gewarnt und du solltest besser auf mich hören. Wieso tust du das?«

»Herr Gott, Alex«, meine Stimme hörte überhaupt nicht an wie die strenge, strafende von Alex. Sie war leise, zitterig und das Schluchzen konnte ich kaum verbergen, »Warum tue ich was? Ich habe mich ein Mal mit ihm getroffen, weil er mir zufällig über den Weg gelaufen ist. Ich bin ihm nicht wie ein Hund hinterher gelaufen oder hab Spion auf ihn angesetzt. Hör auf Menschen direkt schlecht zu machen.«

»Ich mache ihn nicht schlecht. Ich weiß, dass er ein schlechter Mensch ist.«

»Wieso?«, hakte nun ich nach, »Was hat er denn so Schlimmes getan?«

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 10, 2018 ⏰

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