»Mein Bruder und seine Frau, Jade, feiern des Öfteren solche Gartenpartys. Es ist irgendwie ihr Ding. Wir werden einfach etwas essen, uns kurz unter die Leute mischen und dann können wir auch schon wieder verschwinden, okay?«, erklärte Alex mir auf dem Heimweg zurück zu seinem Anwesen.
»Alles klar«
Ich war noch nie zuvor auf einer Gartenparty gewesen. Generell wurde ich noch nie zu einer schicken Party eingeladen, dafür waren meine Freunde und ich alle noch nicht verheiratet, alt oder reich genug, damit wir überhaupt Zeit für so etwas hatten. Alex meinte zwar, dass es eine einfache Party werden würde und ich mir keinen Stress machen muss, aber das tat ich. Was wäre, wenn ich mich blamiere? Manieren besaß ich, zumindest mal mehr als Charly manchmal besaß, und ein nettes Lächeln, wenn es auch gekünstelt war, aufzubringen, war nicht allzu schwer.
Wie sollte ich mich überhaupt vorstellen?
Hallo, ich bin Julie Jensen.
Das war leichter gesagt als getan. Was wäre, wenn sie mich fragen, in welcher Beziehung ich zu Alex stehe oder woher ich ihn kannte? Nervös spielte ich mit dem Saum meines Oberteils. Ich konnte schlecht jemanden erzählen, wie wir uns wirklich kennengelernt hatten. Alex war bisher immer ehrlich zu mir gewesen, insgesamt war er ein ziemlich ehrlicher Mann, deswegen ich ihn einfach schnurstracks heraus fragte: »Als wen willst du mich eigentlich vorstellen?«
Diese Frage schien ihm ebenfalls ein Problem zu sein.
»Ich meine, du kannst mich als deine ‚Sie-Wohnt-Bei-Mir-Für-Ein-Jahr-Kollegin' vorstellen, was jedoch nicht besonders gut rüberkommen wird. Denkst du nicht?«, meinte ich.
Alex blickte mich kurz an und dann wieder auf die Straße. Er sagte immer noch nichts dazu, bis...
»Wie wäre es, wenn ich dich einfach als eine Freundin vorstelle?«
Zuversichtlich warf er mir einen weiteren Blick zu.
»Okay«, murmelte ich, da ich mir nicht mehr erhoffte hatte. Mich als eine Freundin vorzustellen war leichter. Eine passende Geschichte für unser erste Begegnung zu finden war genauso leicht.
Alex fuhr die Auffahrt hoch zu seinem Anwesen, welches ich nachdenklich betrachtet. Sollte ich es nun mein Zuhause nennen? In gewisser Hinsicht war es dies, obwohl es nicht so anfühlte. Womöglich würde es sich mit der Zeit ändern, vielleicht auch nie. Ich wusste es nicht.
Gemeinsam stiegen wir aus dem Wagen, als er vor der Haustür hielt. Eigentlich wollte ich eigenhändig meine Sachen ins Haus tragen, da es wirklich nicht viel war, aber Alex kam mir zuvor und nahm alle Tüten, was er mit einem ‚Lass mich das machen' kommentierte.
Ich folgte ihm in Richtung Haustür, wo er plötzlich auf der Ferse Kehr machte, sodass ich beinah in ihn hineinlief. »Möchtest du gleich mit in den Pool? Die Sonne steht ziemlich perfekt.«, fragte er mich.
Die Zeit schien für einen Mili-Moment stehen zu bleiben. Den gigantischen Pool hatte ich gestern bereits von dem Balkon aus gesehen und hatte mich gesehnt die Spätsommer Sonne zu genießen, während ich ein paar Runden schwamm.
Ich willigte ein und dann verschwand wir in gegensätzliche Richtung. Die Treppe hoch ging ich direkt ins Ankleidezimmer. Inzwischen waren meine anderen Kartons mit Klamotten angekommen und schon zu meinen Koffern gestellt. Ich blickte mich um. Alex würde Platz für mich schaffen müssen, wenn meine Sachen hier ebenfalls einen Platz finden sollten, aber das konnte unmöglich zu einem Problem werden. Das Ankleidezimmer war so groß wie mein Wohnzimmer in meinem Apartment!
Ich kramte in einer der Kartons herum, wo ich wusste, dass ich dort meine wenigen Bikinis hineingelegt hatte, bis ich schließlich einen schlichten Blau-Schwarzen fand. Strahlend schnappte ich ihn mir und ging zum Badezimmer über, wo ich mich einsperrte, um jegliche peinliche Situation zu vermeiden, denn obwohl er mich gleich in diesem Bikini sehen würde, fühlte sich Ausziehen so viel intimer an.
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Winning Chances
عاطفية[ZURZEIT UNTER BEARBEITUNG] Charly Jensen ist spielsüchtig. Ihre Schuld in einem Casino sind so hoch, dass sie ihre Schwester um Hilfe bitten muss. Sie soll sich mit Alex Crawford, dem Besitzer, treffen und eine Lösung vereinbaren. Doch für Julie k...