„Ihr seid eine Schande für den Namen Lannister! Du, deine Schwester, dein Bruder! Deine Schwester vor allem! Und ich dulde nicht, dass ihr noch einen Augenblick weiter hier meinen Ruf in Gefahr bringt und...!"
Jaime schloss die Augen und wünschte sich an einem anderen Ort zu sein.
Bei Cersei zu sein, in dem Schlafzimmer, in dass er sie gebracht hatte, kaum dass Melisandre ihm, nachdem ihr Vater sie angefaucht hatte hatte, dass eine solche Höllenkreatur der sexuellen Perversion niemals seine reine, unschuldige Tochter berühren solle, versichert hatte, dass es Cersei gut ging.
Sie hatte nur zu lange in der Sonne gestanden, sich ein wenig zu sehr angestrengt und zu wenig gegessen oder getrunken... an einem so heißen Tag und...„In ihrem Zustand!", murmelte Jaime leise, den Kopf gesenkt, als könnte er seinen tobenden Vater dadurch aussperren.
Ihr Zustand... dass Cersei, wider all seiner Befürchtungen was mit ihr nicht stimmen könnte, nachdem er sie in der Nacht auf dem Badezimmerfußboden gefunden hatte, weil ihr zu übel gewesen war, als dass sie wieder hätte aufstehen können...
„Schwanger! Nach allem, was ich getan habe, um zu verhindern, dass ihr... dass UNSER ALLER Ruf Schaden nimmt, ist deine Schwester mit dem letzten Rest Verstand, der ihr geblieben niederträchtig genug, um...!"
„Das ist sie nicht!", murmelte Jaime leise, den Blick noch immer gesenkt und mehr als Dankbar, dass Cersei in ihrem Bett lag und schlief, sich ausruhte von ihrem kurzen Schwächeanfall und den Schmerzen, die ihr sicher furchtbare Sorgen bereitet hatten.„Drei Monate...!", murmelte er leise vor sich hin.
Mehr als drei Monate, fast vier, wie Melisandre ihm leise erklärt hatte, auch wenn Cersei es natürlich noch nicht annährend so lange wusste.
Doch drei Monate waren drei Monate und auch wenn sowohl sein Vater als auch sein jüngerer Bruder immer gerne darauf anspielten, dass er kein großer Gelehrter war, war er doch nicht dumm genug, um nicht wissen zu können, was diese drei Monate bedeuteten.
Doch was er nicht wusste war, was er empfinden sollte.
Ob er sich freuen sollte oder er besorgt sein sollte oder ob er vielmehr...„Jaime Lannister! Du wirst mir zuhören, wenn ich mir dir spreche! Vor allem wenn es darum geht wie sehr du in der einfachen Aufgabe versagt hast darauf aufzupassen, dass deine Schwester zumindest in dieser Hinsicht nicht noch mehr leidet!"
„Vater, sie...!", setzte er an, wollte erklären, auch wenn er genau wusste, wie tief er sich und Cersei und sie alle mit der Wahrheit ins Unheil stürzen würde, doch sein Vater unterbrach ihn mit einer wütenden Faust, die den Tisch traf, dessen Holz under der Kraft, die auf es ausgeübt wurde, bedrohlich knackte.
„Genug! Du versagst in dem einfachsten Auftrag, den ich dir jemals gegeben hatte, der da lautete, du sollst auf deine Schwester aufpassen, sie von den Leuten fernhalten und auf jeden Fall verhindern, dass sie ihren Wahnsinn an irgendein Kind weitergibt! Was war an diesem Auftrag so schwer zu verstehen, dass du es offensichtlich nicht begriffen haben kannst?"„Vater, ich...!", setzte Jaime an, senkte dann aber den Blick und schüttelte den Kopf.
Seinem Vater zu sagen, was geschehen war, nicht nur in den letzten Monaten, sondern in den letzten Jahren, sein ganzes Leben lang, von diesem Tag an, als er und Cersei 13 Jahre alt gewesen waren und darüber hinaus, war nichts als purer Selbstmord.
Und es blieb Selbstmord, auch wenn er sich inzwischen schuldig fühlte, sich fragte, ob er es damals hätte wissen sollen, was mit ihr geschah... geschehen war... geschehen würde...
Als sie 8 gewesen war und jede Nacht geblutet hatte und er sich eingeredet hatte es sei normal gewesen, weil Frauen bluteten, nur, dass er nicht bedacht hatte, dass sie keine Frau gewesen war, sondern ein kleines Mädchen, das ihn mit schreckgeweiteten Augen angeblickt hatte.
Als sie 13 gewesen war und er sie gebeten hatte, sie angefleht hatte ihm zu sagen, dass er der Erste war, weil irgendetwas in ihm geglaubt hatte zu erkennen, dass es ihr nicht gut ging, dass etwas mit ihr nicht stimmte und er...
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Westeros Valley
FanfictionWie jedes Jahr fährt Inspector Ned Stark in den Sommerferien mit seiner Pfadfindergruppe campen und macht sich keinerlei Sorgen. Schließlich ist Westeros Valley eine friedliche Kleinstadt, viel passiert ohnehin nicht und das alljährliche Pfirsichbl...