Glasthron

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Glas zerbricht; Glasthron schwindet dahin; das Reich ist fort, um zu sein reich an tausend Scherblein des Thrones der nun bitteren Scharfkantigkeit.

Dahingeschwommen; dahingerafft die Farbenpracht des Blutes an den kantigen aus feinen Sand gefertigten Scherblein.

Zu spüren die Macht des Untergangs,
Nicht können akzeptier', dass man lebet die Freiheit der Unfreiheit auf dem Papier'.

Zerbroch' es nun lieg' vor dir, das Leblein auf dem göttlichen Papier.
Zersprung' in taus'lein aus Scherb', als sich fühlet die Freiheit an dir.

Zerstöret der alte Thron aus Glasperlensein mag zwar sein, dennoch erblicket man sich, als man hauchet einen neuen, um weiterhin die Gewohnheit zu akzeptier'.

Freiheit der Neulichkeit leset man, als brennet das Papier'.

Ein Glasthron zerspringet;
Hoffnungslosigkeit der Hoffnung sich fänget.

Fester Sand entsprungen, um zu loben die Pracht farbvoller Lügerei.

Lügen sich wollen erheben;
Wir alle sollen danach streben;
Nicht wir wollen umsetzen das Beben;
Tausend Scherblein liegen;
Erstummen die Pein;
Sich womöglich fühlen frei auf dem Glasthron;
Ganz allein'.

End'.

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