Alles was wir brauchen

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„Ich habe mit den 3 Insignien geredet. Takamagahara wird uns nicht beistehen. Der himmlische Frieden ist ihnen wichtiger als eine flüchtige Gottheit, von der man seit zwei Jahren nichts gehört hat und sich wahrscheinlich außerhalb Japans aufhält, dingfest zu machen. Und selbst Bishamon wagt es nicht ein zweites Mal. Auch wenn sie mehr als jeder andere Gott deinen Vater tot sehen will. Es tut mir leid, dass ich keine bessere Nachrichten für dich hab." Yukine senkte den Kopf. "Ich habe versagt."

„Mach dir keine Gedanken. Bei Kofuku und Tenjin hatte ich auch kein Glück. Ich befürchte, wir stehen alleine da. Wir haben wohl zu viel von unseren Freunden verlangt. Und ging es nicht um Hiyori..."

„Wir werden ihn dennoch besiegen und sie befreien. Das schwör ich bei meinen Namen." Tränen der Enttäuschung und Wut standen in den Augen der Shinki.

Yato schlang die Arme um Yukines Mitte und zog ihn zu sich. „Natürlich werden wir das. Schließlich war ich mal ein Kriegsgott und du bist die mächtigste Hafuri, die es je gegeben hat. Also mach dir bitte keine Sorgen. Alles was wir brauchen, ist ein guter Plan.

„Bitte versprich mir, dass du mich nicht wieder alleine zurücklässt und auf die Idee kommst, dich deinem Vater ausliefern. Der Himmel weiß, was sie mit einer gottlosen Hafuri anstellen würden. Denn einem andern Gott zu dienen, das könnte ich nicht." Yukines Stimme zitterte. „Ich stehe an deiner Seite und gehöre nur dir."

„Und ich gehöre ganz dir, Yuki." Götter, wie konnte jemand so perfekter sein? Er vergrub das Gesicht in seiner Schulter und lächelte, als er spürte, wie Yukine die Arme auch um ihn legte.

Für eine Weile standen sie beide eng umschlungen da, als wollten sie sich nie wieder loslassen. Yato hallten die Worte seiner Hafuri in den Ohren. Was würden die Götter mit ihr machen, wenn er in die gierigen Finger seines Vaters geraten würde. Der Himmel wäre gnadenlos. Eine so mächtige Hafuri ohne Gott wäre ein viel zu große Gefahr für den himmlischen Frieden. Vielleicht würde Bishamon Yuki Unterschlupf gewähren, so wie sie es für Iwami getan hat. Doch wenn der Himmel Yukines Kopf fordern würde, würde die Kriegsgöttin alles aufs Spiel setzen, selbst das Leben ihrer eigenen Hafuri und ihrer vielen Shinkis, um ihn zu retten? Wohl eher nicht. Sie hatte einst Takamagahara verraten, nur um ihre Shinkis nicht in Gefahr zu bringen. Sie schuldete ihm und Yuki viel, doch letztendlich wäre sie machtlos gegen die himmlischen Heere. Der Himmel hatte bereits eindrucksvoll bewiesen, was er mit vermeintlichen Verrätern macht. Sie waren alle nur mit viel Glück und viel Mut ihrer Freude mit dem Leben davon gekommen. Und für viele Götter waren Shinkis nicht mehr, als ersetzbare Werkzeuge. Sicher würde der junge Ebisu helfen.

Yato löste sich langsam von ihm. „Sollte mir etwas passieren, musst du zu Ebisu gehen, versprich es."

Yukine nickte verhalten.

„Weißt du Yuki, du darfst Bishamon nicht böse sein. Es ist ihr Tod, den mein Vater mehr wünscht als alles andere. Denn die mächtige Kriegsgöttin ist das, was zwischen ihm und seiner Rache an Takamagahara steht. Wenn es noch etwas gibt, das er mehr begehrt, dann dass ich mich ihm unterwerfe und als sein Kriegswerkzeug Menschen und Götter vernichte, denn dafür hatte er mich einst geschaffen. Ich vermute, er will dich an meiner Seite, denn zusammen wären wir eine verheerende Waffe. Wahrscheinlich hätte selbst Bishamon uns nicht viel entgegenzusetzen. Takamagahara wiegt sich nach all der Zeit in Sicherheit, doch Vater würde seine Rache niemals aufgeben."

„Ich habe eine Idee, Yato. Dein Vater ist eine dubiose Gottheit, dem Menschen als Gefäß dienen. Wir können ihn nicht töten, das weißt du. Seine Seele würde sich noch schneller den nächsten Menschenkörper suchen, als sein jetziges Herz den letzten Schlag getan hätte. Deshalb werden wir ihn und die Nora verbannen und in eine dieser steinernen Kisten – diese Seelengefängnisse einsperren. So wie Amaterasu es damals mit mir gemacht hatte, als wir wegen Hochverrats angeklagt waren." Bei dem Gedanken an die unerträgliche Dunkelheit und Enge wurde ihm übel. Der Himmel hatte Yukine bestraft, weil er an der Seite seines Gottes sich gegen Takamagahara gestellt hatte um Bishamon zu retten. Yatos Freunde hatten die Leben ihrer Shiniki bei einem schrecklichen Ritual aufs Spiel gesetzt um ihn daraus zu befreien. So hatten sie beide einschließlich Bishamon letztendlich gerettet. „Ich weiß, das ist grausam, aber der einzige Weg. Amaterasu soll dann entscheiden, was mit ihm geschieht. Es darf nicht noch einmal zu einem Götterkrieg kommen. Wir müssen clever vorgehen und den Himmel in unseren Plan einweihen, dann werden sie uns gewähren lassen. Denn zwischenzeitlich dürfte dem letzten Gott klar sein, wer der wahre Meister der Künste ist und wie er zu den Göttern und den Menschen steht. Und wir müssen vorsichtig sein. Er kennt deine Schwächen, aber wir kennen auch seine."

Noragami - Der Himmel muss wartenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt