Was wir begehren

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„Wovon redest du genau?"

„Deine Schwäche sind die Menschen und Götter, die dir an Herzen liegen, und der Wille sie um jeden Preis zu beschützen. Die Schwäche deines Vaters ist der Hass, der ihn verzehrt und die Gier nach dem, was er haben will. Nämlich dich. Geben wir ihm vermeintlich das, was er am meisten begehrt, um so in seine Nähe zu kommen."

Über Yatos Gesicht huschte ein Lächeln. Wie klug und unerschrocken Yukine doch war. „Und was ist es, dass du am meisten begehrst?"

Seine Wangen glühten augenblicklich rot auf und er senkte verschämt den Blick. „Du, Yato. Aber ich meine nicht nur als mein Gott und Gebieter, sondern auch als Mann – als mein Geliebter. Ich liebe dich und alles, was ich begehre, bist du."

Yatos Herz wollte ihm aus der Brust springen. Wie lange hatte er darauf gewartet. Er hatte es eigentlich schon aufgegeben, ein solches Geständnis zu hören. Auch wenn dies hier der ungünstigste Zeitpunkt war, schoss eine Welle des Verlangens durch seine Körper. „Ich liebe dich auch, Yuki. Schon so lange und so sehr..."

Weiter kam er nicht, den Yukines Lippen lagen auf seinen. Sein zuerst keuscher Kuss wurde intensiver und nahm ihm den Atem. Yato vergrub seine Finger in seinem blonden Haar und zog ihn eng an sich. Ihre Zungen berührten sich, erforschten neckend den Mund des anderen. Was vor kurzem noch unerreichbar erschien, war jetzt genau vor ihm und sein Herz pochte so gegen seine Rippen, das es schmerzte. Alles um ihn schien zu verblassen und es gab nichts mehr, außer ihnen beiden. Er ließ sich von seiner Shinki zum Sofa führen. Ohne sich zu lösen, setze er sich und Yukine kletterte etwas ungeschickt rittlings auf seinen Schoß. Das hier machte ihn so unfassbar glücklich. Die Gefühle, die ihn durchströmten, brachten seinen gesamten Körper zum Kribbeln. Er keuchte gegen Yukines Lippen. Sie saßen eng umschlungen und dennoch kam dem Gott die Distanz zwischen ihnen noch viel zu groß vor. Trotzdem löste er sich von Yukine, packe ihn an den Schultern und drückte ihn in die Sofakissen. Die Hafuri sah ihn mit großen Augen an und die Morgendämmerung schien aus ihnen zu glühen.

Der Glücksgott schnappte nach Luft. „Stopp! Bitte warte! Wir können hier nicht weitermachen. Nicht jetzt und nicht vor unserem ersten Date. Wir haben alle Zeit der Welt, aber jetzt müssen wir uns um unsere Mission kümmern."

Etwas Schmerzerfülltes lag für Sekunden in Yukines Antlitz. Doch dann kehrte ein Lächeln auf seine so wunderschön geröteten Wangen zurück und er nickte zur Antwort.

Yato richtete sich auf. „Wir werden das schaffen, oder?"

„Seit 1000 Jahren spielt dein Vater mit dir dieses abartige Spiel. Immer läufst du weg und immer gelingt es ihm dich einzufangen und dich zu zwingen seine schmutzige Arbeit für ihn zu machen. Nie wieder! Wir schaffen das. Ich hab es dir geschworen."

Noragami - Der Himmel muss wartenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt