Sie standen auf einem steinigen Weg, der direkt zu einem großen Haus führte. Das Erste was Yato wahrnahm, war das Rauschen der Wellen und den unverkennbaren Geruch von Salz den der Wind mit sich trug.
„Wir sind wohl auf einer Insel", vermutete er.
Auch wenn er sie nicht sehen konnte, er spürte die Anwesenheit zahlreicher Masken hinter den Hecken und Bäumen, die am Rande des Weges standen. Er warf seiner Hafuri einen warnenden Blick zu. Sie nickt kaum merklich.
Die Nora blieb vor der Veranda stehen. „Du kannst reingehen, Yabuko. Er bleibt hier, bei mir."
„Wehe, du fasst ihn auch nur mit den Fingern an. Glaub mir, du bereust es, wenn ich sie dir einzeln herausreiße!"
Die Nora verzog das Gesicht, als wollte sie dem Gott die Augen auskratzen.
„Weißt du eigentlich, wie hässlich du wirst, wenn du so zornig aus der Wäsche guckst?" Er ließ sie stehen und betrat das Haus.
Da stand er. Das Gesicht unter einer Kapuze verborgen. Zu seinen Füßen lag eine Maske. Ein weißer, gehörnter Tiger mit grotesk landen Fangzähnen. Sein Schwanz der eines Skorpiones.
„Du bist tatsächlich gekommen, mein Sohn."
„Hast du mir eine Wahl gelassen?"
„Sie bedeutet dir viel, diese Hiyori. Warum liegt dir so viel an den zerbrechlichen Menschen und vor allem, warum liegt dir so viel an diesen arroganten Göttern? Haben sie dir und der Shinki noch nicht genug angetan. Seit wann bist du so untertänig? Ist dir ein Platz im Himmel so viel wert?" Er zog seine Kapuze vom Kopf. Auf dem jugendlichen Gesicht prangten tiefe Narben. „Ja, sieh ruhig hin! Das ist was die Götter von Takamagahara einem antun. Du solltest an meiner Seite kämpfen und all dieses Unrecht beenden. Wir zusammen könnten die Götter stürzen und selbst Himmel und Erde regieren."
„Vergebung kann etwas Reinigendes haben. Du solltest es mal ausprobieren."
„Tss, Vergebung? Das ich nicht lache. Ich kann diesen selbstverliebten Göttern noch nicht mal vergeben, was sie dir angetan haben. Ausgeschlossen!"
„Ich meinte nicht den Göttern. Ich meinte dir selbst."
Die Augen seines Vaters wurden zu Schlitzen. „Was sagst du? Du nichtsnutziges Gör!"
„Lassen wir das, Vater! Wo ist Hiyori?"
Ein Paravent schwang zu Seite und da lag sie auf einer Bahre. Ein Art Kraftfeld umgab sie wie ein Kokon. Sie atmete flach aber regelmäßig. Yatos Brust krampfe sich zusammen. Das hier war seine Schuld. Er hatte sie im Stich gelassen. Er hätte es ahnen müssen...
„Was hast du ihr angetan?", brüllte er ohne den Blick von ihr zu nehmen. Er wollte zu ihr, doch sein Vater trat ihm in den Weg.
„Übergib mir deine Hafuri und die Kleine ist frei. Oder du unterwirfst dich mir endgültig und beide dürfen ziehen. Weigerst du dich, werdet ihr heute alle sterben." Der gehörnte Tiger baute sich vor ihm auf, fletsche die Zähe und hob drohend den Skorpionschwanz.
„In dir ist weder etwas Menschliches noch etwas Göttliches."
„Wie ist deine Entscheidung?"
„Ich werde dir weder Hiyori noch Yukine überlassen. Ich werde mich dir nie wieder unterwerfen. Und sterben wirst nur du." Grenzenlose Wut brodelte in Yato. In seinen Augen glühte blaues Feuer. Die Pupillen zu Schlitzen verengt.
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Noragami - Der Himmel muss warten
FanficAusgerechnet als Yukine sich endlich seiner wahren Gefühle für Yato bewusst wird, erfahren sie, dass die für tot gehaltene Hiyori lebt und sich die ganze Zeit in den Händen von Yatos Vater befand. Die beiden machen sich auf den Weg sie zu befreien...