Oh Scheiße!

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POV Lara

Ich war noch im Schlafanzug nach unten gegangen um die Post zuholen. Wieder oben angekommen sortierte ich aus. Werbung, Werbung, Rechnung,Werbung und ein Brief ohne Absender. Ich öffnete ihn und war geschockt.

Endlich habe ich dich gefunden! Glaubst du wirklich du kannst mir so leicht entkommen?! Jetzt werde ich dich holen kommen!

Keine Frage von dem der war.... meine Mutter!

Jetzt hatte ich ein richtiges Problem. Sofort bekam ich Angst und schaute aus dem Fenster. Alles normal. Ich kontrollierte ob die Tür richtig abgeschlossen war. Auch in Ordnung. Ich setzte mich auf mein Sofa und kauerte mich zusammen. Verdammt ich war nun 21 Jahre alt und ich hatte immer noch solche Angst vor ihr. Ich fühlte mich gerade genauso wie damals wenn sie mich an schrie und ich mich in meinem Zimmer versteckte. So hilflos und klein.

Wie konnte sie mich nur finden?! Diese Stadt ist riesig! Ich bekam richtig Angst und verbarrikadierte mich noch mehrere Tage in meiner Wohnung.

Nach vier Tagen ohne irgendwem ein Lebenszeichen von mir zugeben, mein Handy hatte ich extra ausgemacht damit sie mich nicht orten konnte, klopfte es an meiner Tür die Klingel hatte ich die letzten Tage immer ignoriert . Ich erschreckte mich zu Tode und bekam noch mehr Angst. Eine stimme rief hinter der Tür:,, Lara? Hier ist ju! Bist du da? Mach auf?" doch ich rief nur zurück:,, nein geh weg ich hab keine Zeit sorry!",, Lara bitte." doch ich blieb stumm. Und so hörte ich wie sich die Schritte entfernten. Ich konnte mit dieser Angst nicht weiter leben und schaute ob die alte Nummer meiner Mutter WhatsApp hatte. Ja. Ich schrieb sie gleich an.

Lara: was willst du?

Meine Mutter antwortete sofort.

Mama: Lara Baby?

Lara: Ich bin nicht dein Baby. Was willst du?

Mama: also hast du meinen brief bekommen. Ja?

Lara: ja habe ich und was verdammt nochmal willst du jetzt von mir?

Mama: na was will ich wohl? du sollst nach hause kommen!

Lara: ich bin zuhause und jetzt lass mich in ruhe! wenn ich noch so einen

brief bekomme gehe ich zur polizei!

Mama: warum denn das? ich will dir doch nichts böses,

wir können doch bestimmt darüber reden. wir sind doch jetzt

beide zwei erwachsene menschen.

Ich wollte sie eigentlich nie wieder sehen aber sie hatte recht. Ich war nun erwachsen und ich musste mir nichts mehr von ihr gefallen lassen. Vielleicht verstand sie ja dann das ich jetzt ein Leben führte zu dem sie nicht mehr dazu gehörte. Und wenn ich mich mit ihr an einem öffentlichen Platz treffen würde konnte sie mir ja auch nichts tun.

Lara: Wo bist du momentan?

Mama: ich wohne zurzeit in einem kleinen Hotel in Aachen.

Lara: okay, sagen wir in einer stunde im Cafe am markt

Mama: ja das klingt gut, ich werde da sein.

Und damit war der Chat beendet. Und nun sind wir in der Gegenwart. Auf keinen fall dürfen die Mädels was von dem Treffen wissen die würden mich sofort durch den Fleischwolf drehen. Wir hatten uns geschworen nie wieder Kontakt zu ihr aufzubauen. Und da ju sowieso garnichts von meiner Mutter weiß erzähle ich ihm auch nichts. Ich ziehe mich nur schnell an und gehe dann los zum Cafe. Ich bin ziemlich nervös. Ich habe sie schon so lange nicht mehr gesehen. Kurz vor dem Cafe bleibe ich stehen. Meine fressen bin ich nervös. Ich habe das Gefühl das ich lieber ganz schnell wieder gehen sollte. Ich habe noch circa 15 Minuten bis zur unserer Verabredung und ich qualme vor Aufregung eine nach der anderen weg. Doch dann ist es soweit und ich gehe hinein. Ich setze mich an einen Tisch etwas weiter hinten. Es muss ja nicht jeder mitbekommen worüber wir gleich reden. Also warte ich und keine fünf Minuten später sehe ich die braun-grau Haarige zur rein kommen. Sie kommt direkt auf mich zu und setzt sich zu mir. ,, Lara schätzchen, mein Gott hab ich dich vermisst." ,, reden wir nicht groß drum rum. Du hast das Kindergeld vermisst nicht mich. Aber tut mir leid ich habe eine abgeschlossene Ausbildung also kriegen wir keines mehr. Was willst du also von mir?", sagte ich mit leicht zugekniffenen Augen. An ihrem Gesichtsausdruck kann ich erkennen das ich genau ins schwarze getroffen habe. Ihre Miene verdunkelt sich augenblicklich. Das war die Frau die ich kannte, sie funkelt mir eiskalt entgegen.,, Du hast den Notfall scheiß also echt durchgezogen ja?" Ich nicke einfach selbstsicher, mit dem Bewusstsein das sie mir nichts mehr tun kann. Ihre Miene wird noch dunkler:,, und was glaubst du jetzt von was ich leben soll? HarzIV reicht nicht und arbeiten gehe ich ganz sicher nicht." Ihre Stimme wird immer bedrohlicher. Doch ich bleibe ruhig:,, keine ahnung, ist mir aber auch ziemlich egal. Du gehörst nicht zu dem Leben das ich mir hier aufgebaut habe also bist du mir egal." ergänzend zucke ich mit den schultern. Sie lehnt sich auf einmal zurück und wird auf einmal wieder gefährlich freundlich:,, ach dein neues Leben das du hier aufgebaut hast? Meinst du vielleicht das mit Mellissa und Anna-Maria? Und das mit deinem neuen Freund?" Nun bin ich ein wenig geschockt. Wie lange beobachtet sie mich schon? Ich schaue sie nur irritiert an und sie spricht weiter:,, ja dein neuer Freund, Julien Bam war das oder?" jetzt habe ich wieder Angst, warum weiß sie das alles. Das wird jetzt übel. Ich kann nur etwas stammeln:,, woher weißt du das?" ,, ich kann doch mein kleines Mädchen nicht einfach unbeobachtet lassen. Ich hab dich schon im Auge mein kleines", sagt sie mit einem dicken grinsen im Gesicht. ,, Da hast du ja einen guten Fang gemacht, Berühmt, hat Geld, sieht gut aus. Nicht schlecht, nicht schlecht. Aber soweit ich gesehen habe weiß die Öffentlichkeit nichts von dir. Warum macht ihr eure Beziehung denn nicht öffentlich?" Ich bin verwirrt das sie sich dafür interessiert:,, weil wir das nicht wollen. Ich will nicht in der Öffentlichkeit stehen und Julien will nicht so viel von seinem Privatleben preis geben, aber was interessiert dich das?",, Na dann würde ich mal sagen ich hab da eine tolle Idee. Also ich bin ganz deiner Meinung, so viel sollte man ja auch nicht immer im Internet preis geben und ich würde auch nicht immer auf der Straße angequatscht werden wollen. Zu meiner Idee... ich denke du solltest jetzt mit mir wieder nach hause kommen. Und dann machen wir uns es schön." was hat sie denn jetzt für eine Macke, ich gehe niemals zurück dahin:,, Ähhm... Nein, ich gehe nie mehr zurück, warum sollte ich auch?" Sie fängt an zu lächeln und beugt sich zu mir vor:,, Dann formuliere ich es mal anders, entweder du kommst jetzt mit mir oder da wird dann mal ein Hübsches Foto im Internet auftauchen. Weißt du, das ist so ein ganz schönes Foto von dir und Julien im Sonnenuntergang, romantisch küssend." sie zwinkert mir zu. Das darf um Gotteswillen bitte nicht wahr sein. Ich verfalle in eine absolute Schockstarre. Das darf nicht passieren. Waren wir so unvorsichtig? Was mache ich denn jetzt? Das kann ich Julien nicht antun. Sie darf es bloß nicht leaken. Ich werde von Mama aus meinen Gedanken gerissen:,, Also? Wollen wir los?" Ich fühle mich wieder genau so klein wie früher. Ich habe solche Angst, ich kann nur langsam nicken und stehe auf. Wir gehen gemeinsam raus und ich steige in ihr Auto. Jetzt habe ich ein riesiges Problem und keine Ahnung wie ich da raus komme.

Vom Unglück zum LebenstraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt