Kapitel 12 - großer Fehler?

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Hermine schlug die Augen auf und sah direkt neben ihr einen noch schlafenden Professor Snape liegen. Direkt schossen ihr die Szenen des gestrigen abends durch den Kopf. Wie konnte sie sich ihm so an den Hals werfen. Wie konnte sie nur zulassen das sie sich so von ihren Gefühlen beherrschen ließ. Sie hatte Panik davor was passieren wird wenn er aufwachte und traute sich gar nicht sich zu regen. Er hatte immernoch seinen Arm um ihre Schultern gelegt und ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. So nahe konnte sie ihn noch nie wirklich betrachten. Er sah so friedlich und sanftmütig aus. Sie entschloss sich dazu ihre Panikattacke nach hinten zu verschieben und solange es noch möglich war seine Nähe zu genießen. Etwas enger schmiegte sie sich wieder an ihn und fühlte sich so geborgen und sicher wie schon lange nicht mehr. Aber was wenn er es für einen schrecklichen Fehler halten würde? Was wenn er sie wieder ablehnte und sie so kühl wie zuvor behandeln würde? Könnte sie jetzt wieder zu der rein professionellen Lehrer - Schüler Beziehung zurück kehren? Was wenn er sie nun nichtmehr ausbilden wollte? Ihre Angst schleichte sich in jeden Winkel ihres körpers und Verstandes.
Snape: hast du kalt weil du so zitterst?
Raunte Severus ihr plötzlich ins Ohr. Sie zuckte bei seiner heiseren Stimme zusammen.
Hermine: nein ganz und garnicht alles ok
Antwortete sie ihm mit schüchterner Stimme.
Ihr Blick glich einem scheuen Reh auf das Scheinwerfer zukommen.
Snape: du hast Angst vor meiner Reaktion nach dieser Nacht oder?
Hermine senkte den Blick um ihre roten Wangen zu verstecken. Ein stummes Nicken bestätigte ihn.
Severus legte seine Finger an ihr Kinn und drückte ihren Kopf leicht zu sich sodass sie ihn ansehen musste.
Snape: du brauchst keine Angst zu haben, aber wir müssen wirklich über das Geschehene reden und das am besten wenn du nicht nackt an mich gedrückt bist.
Erst da wurde ihr klar das sie ja beide gar nichts an hatten und sie gerade mit ihren nackten Brüsten halb auf seinem Oberkörper lag. Ihr Gesicht färbte sich schlagartig Purpur rot und schnell zog sie die Decke bis zum Hals.
Severus entfloh ein heißeres lachen
Snape: nicht das ich dein Körper an meinem nicht genießen würde aber das lenkt mich doch etwas ab.
Nun leuchtete sie gefühlt in einem strahlenden rot, bevor sie sich etwas von ihm weg drehte und sich aufsetzte. Severus sah ihren nackten Rücken und bekam sofort Lust ihre weiche Haut zu küssen. Den Verlust ihrer Wärme versetzte ihm ein ziehen im Magen. Er hatte noch viel nachgedacht bevor er eingeschlafen war und kam zu dem Entschluss das er ihr seine Gefühle nicht einfach so offenbaren konnte. Er würde sich zutiefst blamieren wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte und er war sich sicher das sie das nicht tun würde.
Unter Zwang wandte er den Blick von ihr ab um sich selbst anzuziehen. Als sie beide wieder voll bekleidet waren setzten sie sich, sichtlich nervös auf den Rand des Bettes.
Snape: ich habe heute Nacht noch viel nachgedacht und ich fand es wirklich schön, jedoch war es nicht richtig in Anbetracht der Tatsache das ich dein Lehrmeister bin.
Bei diesen Worten brach etwas in ihr auseinander. Der Schmerz der sie durchzog war schlimmer als jede folter die sie durchlebt hatte. Nur mit Mühe konnte sie ihre Tränen zurückhalten.
Snape: wir wissen beide das wir es wirklich genossen haben, aber das es deine Ausbildung nicht beeinträchtigen darf. Ich hätte mich niemals dazu hinreißen lassen dürfen und ich möchte mich hiermit bei dir entschuldigen. Ich hoffe wir können die gute Lehrer - schüler Beziehung aufrecht erhalten ohne sie von dieser Nacht beeinflussen zu lassen.
Hermine schluckte schwer bevor sie antwortete:" also schlagen sie vor, wir vergessen was passiert ist und gehen zu einer sachlichen und professionellen Beziehung zurück? "

Als er diese Worte hörte durchfuhr ihn ein Schmerz den er schon lange vergessen hatte. Sein Herz brannte in seiner Brust und er hatte das Gefühl zu ersticken. Ja genau das schlug er vor, dabei wollte er doch nichts mehr als nahe bei ihr sein. trotz seines höllischen Schmerzes nickte er bestätigend.
Ein schweigen legte sich über sie. Eine gefühlte Ewigkeit waren sie beide damit beschäftigt die Wand anzustarren und ihren Schmerz über das Gesagte zu unterdrücken.
Severus unterbrach schließlich die schwere Stille: "es würde mich allerdings freuen wenn du mich weiter Severus nennst. Ich glaube über das sie sind wir hin weg. "
Sie lächelte gezwungen und nickte. Dann stand er auf verabschiedete sich mit den Worten: "ich erwarte dich morgen wieder zur Einzelstunde, ich habe einen schwierigen und seltenen trank, über wochen vorbereitet und möchte ihn morgen mit dir fertigstellen. "
Er lächelte ihr nochmal zum Abschied zu und verschwand dann aus ihren Räumlichkeiten.
Als er weg war konnte sie ihre Tränen nichtmehr zurück halten, sie begann heftig zu weinen und zu schluchzen. Sie wusste das es das vernünftigste war, was sie tun konnten, aber die sicherheit ihn nie mehr so nahe und vertraut zu spüren brach ihr inneres in tausende Stücke.
Derweil stand der düstere Professor im Flur, um die Ecke, an die Wand gelehnt und drückte sich die Hand auf die Brust. Sein Atem ging schnell und unregelmäßig als wäre er gerade ein Marathon gerannt. Der Schmerz in seiner Brust erinnerte ihn an einen Kruziatus Fluch. Und er hatte gedacht nichts könnte den Schmerz von Lilis Verlust übertreffen, falsch gedacht.

Beiden schlossen sich den ganzen Tag in ihren Zimmern ein und versuchten sich irgendwie mit der Situation abzufinden.
Hermine spielte immer und immer wieder die Bilder der vorhergehenden Nacht in ihrem Kopf ab. Es war so magisch und erfüllend, doch ihre Erinnerungen an die schönste Nacht ihres Lebens wurde von der schmerzhaften Tatsache, dass es die letzte mit ihrem geliebten Professor war überschattet.

Am nächsten Tag trafen sich der Lehrmeister und die Schülerin in seinem Labor. Eigentlich würde sie sich auf diesen besonderen trank freuen und vor Neugierde platzen doch ihre Stimmung war im Keller. Nachdem sie keine Sekunde geschlafen Hatte und den gestrigen Tag hauptsächlich mit weinen verbracht hatte, sah sie katastrophal aus. Ihre Augen waren geschwollen, gerötet und hatten blaue Ringe. Auch er sah nicht besser aus. Die Schatten unter einen Augen ließen ihn älter und krank aussehen. Als sie das Labor betrat schauten sie sich nur flüchtig ins Gesicht bevor er den Rrank erklärte.
Hermine versuchte die Nacht aus ihren Gedanken zu verbannen und sich auf die Arbeit zu konzentrieren doch das gelang ihr nur bedingt. Sie war dabei einige Zutaten zu zerkleinern als sie mit den Gedanken abschweifte und wieder bei den sanften Küssen ihres Professors landete. Sie schmeckte noch immer den süßen Geschmack seiner Lippen auf ihren. Plötzlich durchfuhr sie ein Schmerz und blitzartig ließ sie das Messer fallen. Sie hatte sich in die Hand geschnitten und das nicht zu wenig. Das Blut floss ihr in Strömen aus der Handfläche und sie war wie gelähmt ,als sie die Menge an Blut sah.
Severus bemerkte das etwas nicht stimmte und schaute sie fragend an. Als er das viele Blut sah, dass sich in zwischen auf dem Tisch verteilte, reagierte er schnell. Mit einem Satz war er neben ihr, nahm ihre Hand und murmelte einige Heilsprüche. Seine Berührung ließ sie aus ihrer starre Erwachen und so realisierte sie erst jetzt wie tief der Schnitt eigentlich war. Die Wunde schloss sich, jedoch platze sie immer wieder auf und wollte einfach nicht aufhören zu bluten. Fragend schaute er auf Hermines Hand. Seine Heilzauber müssten so einen einfachen Schnitt eigentlich binnen Sekunden schließen, also warum ging die wunder immer wieder auf. Hermine sah ihn an und sprach mit verzogenem Gesicht: "nachträglicher Verhütungstrank "
DAnn senkte sie wieder ihren Blick auf sie große Blutlache unter ihr.

Severus schluckte als ihm die Bilder der gemeinsamen Nacht wieder in den Kopf schossen. An Verhütung hatte er garnicht gedacht und natürlich, der Trank verhinderte die schnelle Heilung. Eine der größten Nebenwirkungen bei nachträglichen Verhütungstränken aller art. Betreten nickte er, dann zauberte er eine gebogene dünne Nadel, an der ein Faden hing herbei.
Snape: dann eben auf Muggel art, wir müssen die Wunde verschließen das du ein Blutbildungstrank zu dir nehmen kannst.
Still nickte sie.
Er tippte die Zauberstab Spitze kurz auf ihre Hand und sprach einen betäubungszauber, dann nahm er die Nadel und setze gekonnt mehrere Stiche. Immernoch vollkommen abwesend schaute sie ihm bei den gezielten Bewegungen zu. Als die Wunde verschlossen war drückte er ihr eine Filiole mit dem Blutbildungstrank in die Hand. Stumm kippte sie den Inhalt in einem Zug herunter.
Ein Zauberstab Schwung von Severus und die Hand war verbunden.
Mit einem "Razeputz" war auch das Blut auf dem Tisch verschwunden.
Snape: Hermine, ich bringe dich jetzt in deine Räume und du legst dich hin. Der trank kann Schwindel verursachen.
Hermine: danke aber ich schaff es alleine.
Snape: na gut aber wenn irgendwas sein sollte, schick mir bitte einen Patronus.
Zum Abschied nickte sie ihm nochmal zu und ging in ihre Räumlichkeiten.

Severus stellte den trank noch fertig und braute einige Stunden vor sich hin. Als er gegen Abend fertig war wollte er in seine Räume zurückkehren, doch Hermine ließ ihm einfach keine Ruhe. Seine Beine trugen ihn ohne das er es bewusst wahrnahm vor ihre Tür.
Er klopfte 3 mal doch keine Antwort wieder klopfte er lauter doch immernoch keine Antwort. Ein ganz ungutes Gefühl durchfuhr ihn. Ohne darüber nachzudenken öffnete er die Tür mit dem Passwort. Warum hatte sie es nicht geändert, sie wusste doch das er es festgelegt hatte.
Ohne weiter darüber nachzudenken suchte er sie und rief wiederholt ihren Namen. Sollte er wirklich ins Schlafzimmer gehen, was wenn sie nur schlief? Doch sein Bauchgefühl trieb ihn dazu ohne weiter zu zögern das Schlafzimmer zu betreten. Das Bild was sich ihm da bot lies sein inneres gefrieren. Hermine lag blass wie eine weiße Wand, in einer dunkelroten Blutlache, im Bett. Aus ihrer Hand tropfte das Blut. Schnellen schrittens stand er neben ihrem Bett und legte ihr 2 Finger auf das Handgelenk. Ihre Haut war Eis kalt und sonst spürte er nichts... kein Puls. Er sah auch kein heben und senken ihrer Brust.
Die Panik machte sich breit und seine Gedanken überschlugen sich. "Nein, nein, nein ... das darf nicht wahr sein, sie kann doch nicht tot sein."

Doctorem magistrum - Sevmine Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt