𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥 - 𝔹𝕦𝕔𝕙 | 𝕄𝕦𝕝𝕥𝕚𝕗𝕒𝕟𝕕𝕠𝕞

𝔼𝕣𝕦𝕣𝕚 - 𝕄𝕚𝕤𝕤𝕚𝕟𝕘 𝔸𝕣𝕞 [𝔸𝕥𝕥𝕒𝕔𝕜 𝕠𝕟 𝕋𝕚𝕥𝕒𝕟]

[Season 2 Spoiler]

»Tut mir leid wegen deines Arms.« Erwin lächelte etwas gequält.

»Was glaubst du, wie viele hundert Leute ich schon an die Titanen verfüttert habe?«, fragte der Blonde. »Dagegen ist mein Arm nichts. Aber in der Hölle, in die ich eines Tages unweigerlich wandere, werde in dafür bezahlen müssen.«

Wortlos hörte er ihm zu und nickte leicht, richtete seinen Blick auf die weiße Bettdecke. Wenn es nach ihm ginge, würde er Erwin nicht in die Hölle wandern lassen. Vielleicht lag es daran, dass er hauptsächlich gute Dinge mit ihm verband oder eher das Gute in diesen eisblauen Augen sah. Vielleicht lag es daran, dass er ihn liebte – schöne Erinnerungen mit ihm verband. Vielleicht aber auch nicht, was wusste er schon. Er war genauso unwissend wie alle anderen hier – in jeglicher Hinsicht.

Und Levi dem Blonden Witze über seinen nicht mehr vorhandenen Arm reißen hörte, machte ihn dies auf irgendeine Art und Weise wütend. Er hätte immerhin sterben können und Levi wäre nicht dabei gewesen, dabei hatten die sich doch ein versprechen gegeben. Der Schwarzhaarige seufzte müde und fuhr sich durch die seidigen Haare. Er war einfach zu kaputt, zu gestresst, einfach zu müde, zu unmotiviert. Levi wüsste nicht, was er ohne Erwin hätte machen sollen. Sicher war, dass es ihm wieder schlechter gehen würde, so wie nach seiner ersten Expedition. Aber da war ihm Erwins einfühlsame Seite das erste Mal offenbart worden.

Der Mann der ihn damals in den Dreck drücken ließ, scherrte sich um sein Wohlbefinden. Für ihn etwas völlig absurdes und dennoch saß er nun hier, an seinem Krankenbett und hielt seine linke, verbliebene Hand.

»Mach das nicht nochmal«, flüsterte er und verstärkte seinen Griff um die große Hand. Es klang eher nach einem Befehl als nach einer Bitte. Er hatte keine Lust sich noch mehr Sorgen um die Menschen zu machen, die ihm wichtig waren. Es reichte ja nicht, dass er nervös genug war, wenn sie die Mauern verließen, jetzt musste er sich auch noch Sorgen um die erfahrenen Soldaten machen. Auch, wenn er nicht wusste wie Erwin Smith weiter den Aufklärungstrupp anführen sollten, wusste er auf jeden Fall, dass der Blonde auch nicht so einfach ruhig auf seinem Arsch sitzen konnte. Er musste ja unbedingt... was weiß er schon machen.

Auf der einen Seite, war er froh, dass Erwin nun aus der Gefahrenzone war und nun seine verbliebene Zeit hinter den Mauen verbringen konnte, dort, wo er in Sicherheit war. Auf der anderen Seite würde es sicher komisch sein, ihn nicht mehr täglich zu sehen. Er mochte die Zeit, die sie miteinander verbrachten. Auch, wenn er das nicht so ohne weiteres zugeben würde.

Plötzlich wurde er von seinem Stuhl auf das Bett gezogen. Man merkte, dass er noch schwach war, seine Kraft hat etwas nachgelassen. Aber er hatte ja nur seinen Arm verloren. Die blauen Augen seines Gegenübers fesselten ihn wie so oft, bevor Erwin seine Lippen kurz auf Levis legte. »Keine Sorge... Levi. Wie man sieht, wird man mich nicht mehr so schnell los.« -Ja und das ist das Problem, du Sturkopf. Der Blonde strich mit seiner verbliebenen Hand über Levis Rücken, welcher genießerisch die Augen schloss und es zu ließ, dass die Hand weiter nach oben wanderte und durch seine Haare fuhr. Wohlig seufzte er.

Der Schwarzhaarige setzte sich nun richtig auf Erwins Schoß, legte seine Arme um den Hals des Blonden und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Es war für seinen Geschmack zu lange her, dass sie auf diese Weise Zeit miteinander verbrachten. Die anderen waren schon vor einer Weile gegangen, es würde sie also niemand sehen.

»Na na, Levi seit wann so anhänglich?« - »Seit dem du fast drauf gegangen wärst, du Idiot.«

Den restlichen Tag verbrachten sie mit auf dem Bett. Redeten über -für Levi - eher belangloses, tauschten Küsse aus, hatten fast Sex, was dann aber durch Erwins Schmerzen auf seiner Rechten Seite unterbrochen werden musste - die Stimmung war eh dahin, als der Blonde fast auf Levi gefallen wäre. Er war sich sicher, dass er das nicht überlebt hätte. Nach weiterem Schweigen durchbrach die tiefe Stimme Erwins die Stille.