𝕂𝕒𝕘𝕖ℍ𝕚𝕟𝕒 [ℍ𝕒𝕚𝕜𝕪𝕦]

1.8K 68 25
                                    

- POV Tobio Kageyama -

Der Pfiff ertönte. Das Spiel war vorbei. Wir haben... verloren. So ein Mist!

Schweigend räumten wir das Feld und stellten uns auf. Wir haben alle soviel trainiert und jetzt sowas. 

 Das Team hatte sich versammelt, gleich gings für uns nach Hause. »Hat jemand Hinata gesehen? Wir fahren gleich los«, fragte Sugawara in die Runde. Ich blickte mich um, die Knalltüte war wirklich nirgends zu sehen.

»Ich meine, dass er gesagt hat er müsse nochmal auf die Toilette«, sagte Tanaka. 

»Ich geh mal schauen«, sagte ich. Was machte dieser Idiot, denn so lange? Wenn der wieder kotzt hau ich ihm eine rein. 

Nach einer Weile fand ich schließlich das Jungs-Klo. »Hinata, du Idiot was machst du so lange hier drinnen? Die andern warten alle!« sagte ich verärgert. Dann war ein unterdrücktes Schluchzen zu hören. Huh? Heulte der jetzt, oder was?  

»Oi, Hinata. Bist du hier?« Sofort hörte das Schluchzen auf. Es passierte wieder nichts. Ich ging die Kabinentüren entlang bis ich eine verschlossene sah. Ohne groß zu überleben klopfte ich dagegen. Kurz darauf folgte ein erschrockenes Quicken. Denkt dieser Idiot wirklich ich würde ihn hier drin nicht finden?

»Ist ja schon gut. Gehst du von der Tür weg?« Seine Stimme war viel leiser als sonst und klang belegt. Ich trat einen Schritt zurück. 

Das schloss klickte und Hinata kam mit gesenktem Kopf heraus. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, allerdings sah ich wie er sich krampfhaft auf die Unterlippe biss. Was ist denn jetzt los? Seine Hände krallten sich in sein weißes Shirt. Vor einem Jahr hat er so ähnlich ausgesehen, als er mich unter Tränen angeschrien hatte.

 Ich blicke bei ihm einfach nicht mehr durch. Die letzten Wochen verhält er sich mir gegenüber sowieso komisch. Immer wenn ich in seine Nähe komme wird er nervös und verschwindet dann mit einer nicht sehr überzeugenden Ausrede in die entgegengesetzte Richtung. 

»Es tut mir...leid«, sagte er dann plötzlich und Tränen sammelten sich an seinem Kinn. Ich hatte bei nahe schon Angst das er sein Shirt zerreißt, so stark zog er nun daran.Ich verstand nicht worauf er hinaus wollte und deshalb starrte ich ihn einfach weiterhin an. 

»Es ist meine Schuld. Meine Beine hatten keine... kraft- mehr. So eine scheiße!«, schrie-schluchzte er und schaute mich aus verheulten Augen von unter an. Ich musste blinzeln.

»Du hörst mir jetzt mal zu! Wir sind ein Team und wir haben auch als Team verloren. Hör auf so zu tun als würde ALLES an dir liegen. Das tut es nämlich nicht!« Ich hatte ihn am Kragen gepackt und schrie ihn an. So was bescheuertes auch. Dieser Idiot... Wieder fingen die Tränen an zu rollen. »Du bist nicht alleine...« Wenn er mich so ansah konnte ich ihn nicht anschreien und wollte es auch nicht. Es tat mir sogar weh ihn so zu sehen.

Mein Griff lockerte sich und ich wusste selber nicht was ich mir dabei dachte, als ich meine Arme um ihn legte und ihn näher zu mir hin zog. So was soll ja angeblich helfen, wenn es jemanden nicht gut geht, hab' ich irgendwo mal gelesen. Eine Umarmung oder sowas.

Hinata versteifte sich kurz erwiderte sie dann aber doch. Und ich musste zugeben, dass es sich gut anfühlte ihn in meinen Armen zu habe. Er war so klein und weich und warm und...

Dieses Gefühl in meiner Magengegend wurde stärker je länger wir so da standen. Er hatte sich mittlerweile wieder beruhigt.

»Kageyama... du kannst mich jetzt loslassen«, murmelte er irgendwo auf Schulterhöhe. Meine Wangen wurden heiß. »Äh ja klar«, sagte ich schnell, ließ ihn los und wand mich schnell ab. Der kleine rieb sich die Augen. 

»Äh... dann lass uns schnell gehen. Die anderen warten bestimmt schon auf uns«, schnell ging ich vor. Ist ja peinlich... Hinata folgte mir schweigend. 

»Du, Kageyama?« - »Hm?«

»Sag mal, war das deine erste Umarmung oder was? Die war so als ob ich von einem Robo umarmt werde.«

Ich glaub's nicht, der macht sich über mich lustig. Und selber gerade noch in der tiefsten Heulattacke. Ohne mich zu ihm umzudrehen legte ich meine Hand auf seinen Kopf und drückte zu.

»AUA Kageyama, das tut weh und davon bekomm' ich eine Glatze!« Ich ließ ihn wieder los. Er nervt wieder. 

Wir stießen wieder zu den anderen. »Wo wart ihr denn? Ist Hinata ins Klo gefallen, oder was?«

Tanaka kam auf uns zu. »Hey Hinata, alles klar?«

»Ja geht schon alles wieder.« Jetzt wo der kleine wieder Lächelt wird es wohl nicht so schlimm sein. Also ging ich einfach zu meiner Tasche und folgte den anderen zum Bus, dort standen schon Ukai, Takeda und unsere Managerinnen. 

Ich war wirklich etwas kaputt von den beiden Spielen. Im Bus setzte ich mich weiter hinter ans Fenster. Ich holte mein Milch-Trinkpäckchen raus und nahm ein paar Schlucke. Die Teammitglieder kamen nach und nach auch rein und der Flummi setzte sich neben mich. Ohne ihn weiter zu beachten trank ich mein Trinkpäckchen aus und sah weiter aus dem Fenster.

~*~

Mittlerweile schlief der halbe Bus und draußen war es nun stockdunkel. Hinata hatte sich an meine Schulter gelehnt und döste vor sich hin, während er meine Jacke voll sabberte. Stören tat mich das aber gar nicht, also lehnte ich meinen Kopf auf seinen und schloss selber die Augen. 

Da war wieder dieses Gefühl, wie vorhin auf der Toilette und ich musste krampfhaft den Drang unterdrücken ihn wieder zu umarmen. 

~ POV Sugawara ~

»Psst, Suga«, hörte ich Daichis Stimme neben mir. Fragend schaute ich ihn an. Er zeigte nur über seine Schulter nach hinter. Ich schaute zwischen den Sitzen durch und im spärlichen Nachtlicht des Busses konnte ich Hinata und Kageyama erkennen. Beide schliefen tief und fest aneinander gelehnt. 

Die beiden sind zu süß! »Kageyama hat gerade gelächelt«, flüsterte Daichi, um die anderen nicht zu wecken. Jetzt musste auch ich lächeln. »Wann die beiden es wohl merken werden? Hm?« flüsterte ich genauso leise zurück. Daichi zuckte nur mit den Schultern. 

[980 Wörter]

Bild oben gehört nicht mir! © Rechte für die Charaktere gehen an Haruichi Furudate



𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥 - 𝔹𝕦𝕔𝕙 | 𝕄𝕦𝕝𝕥𝕚𝕗𝕒𝕟𝕕𝕠𝕞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt