𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥 - 𝔹𝕦𝕔𝕙 | 𝕄𝕦𝕝𝕥𝕚𝕗𝕒𝕟𝕕𝕠𝕞

[𝟏. 𝐀𝐝𝐯𝐞𝐧𝐭] 𝐋𝐞𝐯𝐢 - 𝐒𝐧𝐨𝐰 [𝐀𝐭𝐭𝐚𝐜𝐤 𝐨𝐧 𝐓𝐢𝐭𝐚𝐧]

[Modern AU]

»Levi!«, rief ich und riss die Tür auf. Natürlich ohne anzuklopfen.
»Was...« Bevor der Schwarzhaarige auch nur von seinem Stuhl aufstehen konnte, hatte ich mir schon die zwei Wintermäntel geschnappt und kam auf ihn zu gelaufen.
»Arme hoch«, befahl ich ihm.

Auf seinen verwirrten Blick hin deutete ich aus dem Fenster. Das Licht leuchtete weiß durch das Glas und erhellte den Raum. »Es schneit und das schon die ganze Nacht. Na los komm schon... du hast doch eh nichts zu tun, oder?«, quengelte ich und er seufzte. Ich schenkte ihm ein glückliches Lächeln, er drehte den Kopf weg. Hah, gewonnen!  Dann spürte ich einen zwicken in meiner Wange. Der Schwarzhaarige kniff in meine Wange. »Lach' nicht so blöd.« Hah, doch gewonnen!
Ich wusste genau, dass er mir innerlich nichts abschlagen konnte, wenn es mich glücklich machte. 

»Ich kann mich aber selber anziehen.« Damit nahm er mir die Jacke ab und ich fing an mich ebenfalls anzuziehen. »Beeil dich«, quengelte ich weiter und musste krampfhaft ein fröhliches Hüpfen unterdrücken.
Es würde wohl albern aussehen, zu dem ich ziemlich dick eingepackt war. Mütze, Schal, Handschuhe, sogar zwei paar Handschuhe, denn ich war mir sicher Levi würde keine anziehen, um dann sagen zu können, dass ihm kalt sei und er wieder reingehen will.
Tja, diesmal nicht. Schneestiefel und eine dicke Winterjacke hatte ich ebenfalls bereits an.
Würde etwas davon fehlen, würde der Kleinere sagen, dass ich zu kalt angezogen sei und mich erkälten würde. 

Mit Mühe und Not kriegten wir die Tür auf. Da es bereits gestern Abend anfing zu schneien und das nicht den Anschein machte, dass es jemals wieder aufhören würde. Stand der Schnee Hüfthoch, für mich jedenfalls, bei Levi... sah das vielleicht ein wenig anders aus.
Wir (das meiste machte Levi) schaufelten uns die Auffahrt frei.

»Du hättest gestern noch Streusalz kaufen sollen«, schimpfte er. Ich schmollte. »An der Tanke gab es keins mehr!«, verteidigte ich mich. 

~*~

Wir liefen jetzt schon eine ganze Weile durch den Wald, wohl eher stapften wir und Levi kam so gut wie gar nicht voran. Jede paar Schritte fluchte er und immer dann gab ich ihm meine Hand, damit er weiter vorwärts zu kam. Das erste mal, dass ich für meine langen Beine dankte. 

Wo genau wir hinliefen wussten wir beide nicht. Aber das war egal.

»Mir ist kalt, lass und zurück gehen«, maulte er hinter mir. Da war es, er hatte seltsam lang durchgehalten. Ich grinste in mich hinein, stapfte zu ihm zurück, wickelte mir den Schal ab und band ihn dann um den Hals des Kleineren. Kleine Wölkchen bildeten sich, immer wenn wir ausatmeten. Als ich fertig war drückte ich ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und gab ihm dann die Handschuhe.

»Komm, noch ein Stückchen.« Ich schnappte mir seine Hand und half ihm weiter vorwärts.

Und wie es kommen musste stolperten wir oder eher ich. Irgendwie hatte ich mich in einer Wurzel verheddert, die ich wegen dem Schnee nicht sehen konnte. Gerade so hielt ich mich an einem dünnen Baumstamm fest, fast wäre ich mit dem Gesicht voran im Schnee gelandet.
Ich drehte mich zu Levi um sah ihn allerdings nicht. Wo ist er denn jetzt hin? Gerade hielt ich doch noch seine Hand. »Levi...?«

Plötzlich regte sich etwas im Schnee neben mir. »Oh Gott.«
Schnell half ich dem kleineren hoch. Er sah aus wie ein halber Schneemann. Ein ziemlich grimmig schauender und zitternder Schneemann. »Alles klar bei dir?« - »Tch... klar.«

Ich klopfte ihm so gut es geht den Schnee von der Kleidung. Es half nicht viel, da er sowieso schon völlig durchnässt war. Eiskalt war er auch. 
Und genau so machte mir Levi Ackermann immer ein schlechtes Gewissen. Ich fühlte mich grade echt scheiße. »Sorry, lass uns gehen... Ich mach dir einen Tee und lass uns ein Bad ein. Sonst erkälten wir uns wirklich noch...«