Unwillkommener Begegnung

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Der Weg zum Schiff war schweigend verlaufen und im Schiff wurde es nicht besser. Selbst Loki schwieg ernst und ich musste mich zwingen nicht zum Schloss zurück zu sehen, so sentimental ich das auch fand. Hier in Jotunheim hatte ich endlich mein Zuhause wieder gefunden und auch wenn ich versuchte nicht darüber nachzudenken, konnte ich nur hoffen meinen Vater und mein Volk je wieder zu sehen. Wer wusste schon ob ich diese Mission überleben würde? Mit solchen Gedanken setzte ich mich in meinen Sitz und schnallte mich an. Nebula und Rocket starteten das Schiff. Loki hatte sich neben mich gestellt und legte seine Hand auf meine Schulter. So starteten wir und flogen los, weg von Jotunheim und los in die Gefahr...


Seit Stunden flogen wir nun schon und Rocket hatte inzwischen primitive Erdenmusik angeschaltet. Vermutlich ein Überbleibsel von Quill. Anders konnte ich mir das nicht erklären. Loki hatte sich im hinteren Bereich an eines der Fenster gesetzt und sah hinaus. Er schien in Gedanken zu sein und das rege Gespräch zwischen den beiden Piloten schien ihn nicht ein wenig zu stören. Nur kurz musste ich darüber Rätseln woran, oder eher an wen, er dachte. Thor. Natürlich tat er immer so als ob Thor ihm egal wäre, aber nun nachdem er für Thor sein Leben gelassen hatte, konnte er das niemanden mehr vormachen. Bald würde Loki ihn wiedersehen und doch nicht mit ihm reden können. Oder würde er es doch tun? Sich Thor als Geist zeigen? Ich hoffte es sehr. Zögerlich richtete ich meinen Blick wieder nach vorne und hörte weiter dem Geschnatter von Rocket zu. „...es ist nur das ich finde diese Route ist zu lang!" befand dieser gerade und Nebula schien sich wirklich zu beherrschen nicht unfreundlich zu werden. Ruhig antwortete sie auf ihre kühle professionelle Art. „Sie ist lang, ja. Aber sie ist sicherer als deine kurze Route." erklärte sie und ich lächelte leicht. Sie hatte sich gut entwickelt...aus dem kleinen, von Thanos manipulierten, Mädchen war eine starke junge Frau geworden, die keine Gewalt oder falsche Spiele brauchte um sich auszudrücken. Unbewusst starrte ich sie an und schwelgte so sehr in Erinnerungen, dass ich nicht bemerkte das mir eine Frage gestellt worden war. „Prinzessin! Was findest du den jetzt besser?" schien Rocket seine Frage zu wiederholen und ich raffte mich zusammen. „Länger und dafür sicherer klingt gut." befand ich schnell und Nebula lächelte mir leicht zu. Rocket schnaubte und drehte sich zum Steuerpult zurück, wo er einige Knöpfte drückte und leise über Schwestern und andere Qualen dieses Universums schimpfte. Nebula wand sich auch wieder ab und ich lehnte mich müde, aber seltsam zufrieden, in meinem Sitz zurück.

Ich schien eingeschlafen zu sein, doch das merkte ich erst als ich durch eine heftige Erschütterung des Schiffs aufgeweckt wurde. Sofort wurde ich hellwach und sah mich hektisch um. Nebula und Rocket riefen sich Befehle und Flüche entgegen, während sie versuchten das Schiff zu stabilisieren und gleichzeitig den Angreifer ebenfalls abzuschiessen, der für die Erschütterung verantwortlich war. „Wer zur Hölle ist das?!" brüllte Rocket wütend und erwiderte das Feuer aggressiv. Nebula versuchte die Schilde die das Schiff besaß best möglich zu verwenden und Loki stand zwischen den beiden und schien die Lage mit Missfallen zu beobachten. Ich löste schnell meinen Gurt und stürmte nach vorne. „Gleich fallen all unsere Systeme aus! Warum greift der uns hier draußen im Nichts an?!" fluchte Nebula und hämmerte auf Schalter und Knöpfe. Unsere Schiffskanone fiel auf und ich schluckte. Was plante unser Angreifer? Doch zu unsere aller Überraschung stellte unser unerwarteter Feind sein Feuer ein. Statt dessen kam ein Funkspruch rein. „Der will jetzt nicht ernsthaft mit uns reden?!" knurrte Rocket und Loki hob seine rechte Augenbraue. „Wenn dieses irdische Nagetier all seine Fragen ernst meint, dann ist er wohl ziemlich schwer von Begriff." stellte er fest und ich wusste nicht ob ich amüsiert oder genervt sein sollte. Erst zögerte Nebula, dann nahm sie den Funkspruch an. Auf dem Hologramm vor uns materialisierte sich das Abbild von niemand anderem als Linur. „Sei gegrüßt Schwesterchen und was immer du auch sein sollst Tier." begrüßte er Nebula und Rocket gespielt höflich. Mich konnte er nicht sehen, da ich ich nicht im Bereich der Aufnahme stand. „Linur." stellte Nebula kalt fest, begleitet von Rocket der wütend knurrte. Linur lachte nur leicht und seufzte. „Ach Nebula....ich dachte immer du wärest viel versprechend, aber anscheinend bist du nie mehr gewesen als eine Verräterin." stellte er fest. Nebula lächelte Raubtierhaft. „Danke." antwortete sie. Loki wand sich mir zu. „Du kennst ihn etwa?" fragte er und schien zu zweifeln das ich mit so einem Abschaum (denn als das schien Loki ihn zu empfinden) je zu tun gehabt hatte. „Bedauerlicherweise." flüsterte ich nur zurück und lauschte dann weiter dem Gespräch. „Da du dich mit denen verbrüdert hast die unseren Vater Thanos ermordeten, werde ich ihn jetzt rächen Nebula." fuhr er plötzlich ernst fort und ich atemte tief durch und stellte mich dann in den Radius der Übertragung. Kurz erschien Überraschung in Linurs Augen. Dann grinste er. „Inaria....perfekt. Zwei Verräterinnen mit einer Klappe." philosophierte er und ich lachte leicht. „Du mieses kleine Schoßhündchen. Du hast immer getan was Thanos verlangte und hast dafür sogar deine eigenen Ideale über Bord geworfen und mich hinterhältig vergiftet." antwortete ich kalt. „Du hast mich gedemütigt und mir meinen freien Willen genommen! Dafür wirst du sterben." fügte ich hinzu und Linur begann zu lachen. „Ach ja? Und wie willst du das machen?" höhnte er und auch meine drei Kameraden sahen mich zweifelnd an. „Du hast vergessen wer du bist Linur. Du hast dein Volk vergessen und somit die edlen Grundsätze der Gestaltenwandler." begann ich ernst und Linurs Augen verengten sich. „Wer einen Gegner durch Hinterlist oder durch unehrenhafte Taten besiegt, schuldet diesem eine Revanche auf Leben und Tod."erklärte ich alles auf eine Karte setzend. Stille ließ meine Worte in der Luft hängen und Linur starrte mich wütend an. Er schien darüber nachzudenken und ich hoffte seinen Schwachen Punkt getroffen zu haben. Gestaltenwandler waren für ihren angeborenen Sinn für ihre Traditionen bekannt. Hoffentlich hatte Thanos ihn Linur nicht restlos genommen, denn dieser Sinn war unsere letzte Chance um lebend aus dieser Situation zu kommen. „Ich docke an. Nur Inaria kommt rüber. Als Waffe nur Schwerter und Messer." zischte Linur plötzlich knapp und brach die Verbindung ab.

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Danke fürs lesen. ^^

In letzter Zeit hatte ich keine Zeit zum schreiben. Ich hoffe das euch das neue Kapitel gefällt. Hätte ich Linur weg lassen sollen (da er von euch vielleicht längst vergessen war XD) oder ist seine Rückkehr erwartet/ willkommen?

Hoffe ihr bleibt gesund und voller Lebensfreude meine Eiskristalle,

Eure Lady

Eisbruder ❄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt