Der nächste Morgen

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"Hast du Geralt gesehen?"

Nur kurz blickte Yennefer von einigen Listen auf. So eben verwaltete sie das Inventar, stellte mit Schrecken fest wie knapp die Vorräte nicht nur an Tränken, sondern auch an Nahrungsmitteln waren. Triss kam näher, eine tiefe Falte auf der Stirn.

"Er ist nicht in seinem Zimmer und ich kann ihn auch nicht im Rest des Hauses finden."

Yennefer zuckte mit den Schultern und begann die Blätter zu ordnen.

"Sieh mal in Jaskiers Zimmer nach.", schlug sie trocken vor, "Du könntest das Tablett mitnehmen."

Mit dem Kopf ruckte sie in Richtung eines kleinen Tablettes, auf dem eine kleine Schale mit Brot, Butter und zwei kleine Schalen gefüllt mit Apfelmus waren. Sowohl Jaskier als auch Geralt waren noch auf Schonkost gesetzt.

Triss drehte die kleine Phiole aus Glas in ihrer Hand, ehe sie lautlos seufzte und das Mittel ebenfalls auf das Tablett legte, bevor sie es ergriff und damit nach oben verschwand.

Mit beladenen Händen war es ihr unmöglich an die Tür zu klopfen, so trat sie ohne Ankündigung ein und sah sich suchend um. Wie Yennefer angedeutet hatte, lag Geralt im Bett. Von ihrem plötzlichen Eintreten wirkte er nicht überrascht, sondern lehnte wach und aufmerksam gegen das hölzerne Bettgestell.

"Yennefer schickt mich mit Frühstück und Schmerzmittel.", ließ Triss steif verlauten.

"Danke", erwiderte Geralt strich sich das Haar aus der Stirn und schwang die Beine aus dem Bett. Er war vollständig bekleidet. Dankbar nahm er ihr das Tablett ab, stellte es auf den kleinen, schmuck verzierten Nachttisch neben ihm. Aufgeschreckt von dem Klappern des Porzellans tauchte Jaskier zwischen mehreren Decken auf. Gegen das Licht blinzelnd sah er sich um.

"Ungewöhnlich zuvorkommend von Yennefer.", durchbrach Geralt abrupt die Stille, denn Triss Blick war auf Jaskier geheftet, der nun erkannt hatte, dass keine Gefahr drohte und sich wieder in die Kissen sinken ließ.

"Du sollst nachher etwas erledigen und sie will dich bei Kräften.", stellte Triss nun klar, wandte sich im nächsten Moment zum Gehen.

Kurz sah Geralt ihr nach, schüttelte ein wenig den Kopf, ehe er sich dem Barden zuwandte. Es war eine unruhige Nacht gewesen. Mehrmals war Jaskier panisch aus einem leichten Schlaf geschreckt. Einmal hatte er sich aus Angst die Lippe blutig gebissen, welche noch immer geschwollen war. Erst in den frühen Morgenstunden hatte er nach einer weiteren Dosis Schlafmittel Ruhe gefunden.

Nur widerwillig richtete er sich auf, als Geralt das Tablett sorgsam vor ihnen abstellte. Beim Anblick des Brotes rümpfte der Barde die Nase und griff stattdessen nach einer der Tassen, aus denen es noch immer leicht dampfte. Jaskiers Abneigung ignorierend reichte ihm der Hexer ein Stück gebuttertes Brot.

"Du musst essen.", erklärte er ruhig, "Nur dieses Stück."

Verunsichert nahm der Jüngere es in die Hand. Geralt wandte sich seinem eigenen Frühstück zu und begann zu essen. Tapfer biss Jaskier von seinem Stück ab. Seine Happen glichen denen einer Maus und als er bei der Hälfte des Stückes angekommen war, legte er es stumm beiseite. Der metallische Geschmack von Blut lag plötzlich in der Luft und Geralt wandte den Blick. Vorsichtig tastete Jaskier mit den Fingern nach seiner angeschwollenen Lippe. Die Wunde war gerissen und blutete leicht.

"Nicht..-", meinte der Hexer und griff instinktiv nach Jaskiers Hand, hielt sie sanft mit seiner eigenen umschlossen, ehe er weiteren Schaden anrichten konnte, "Ein wenig Salbe sollte es tun."

Verunsichert blickte der Barde ihn an, seine Brust hob und senkte sich rasch, doch zog er seine Finger nicht zurück. Erst als Geralt sich erhob und zu dem Schreibtisch an der Wand gegenüber ging, löste sich sein Griff. Ein wenig ziellos sah Geralt sich die Sammlung fast leerer Phiolen an, ehe er den gesuchten Tiegel fand. Seine Haut kribbelte leicht von der sanften Berührung und der Nähe.

"Ciri verletzt sich beim Training oft.", meinte er, ein wenig geistesabwesend, als er zum Bett zurückkehrte, "Es ist praktisch es immer dabei zu haben."

Sein Herzschlag hämmerte gegen die Rippen als er ein wenig Salbe auf dem Finger verteilte und die Hand ausstreckte.

Jaskier hielt still, schloss jedoch die Augen. Er bebte leicht unter der Berührung und zuckte kurz zurück als die Creme auf der offenen Wunde leicht brannte, die gereizte Haut jedoch dann beruhigte.

Erst als Geralt wieder von ihm abließ, wagte er einen Blick in Richtung des Hexers. Sie sahen einander direkt an, die bernsteinfarbenen Augen leuchteten ihm entgegen und jagten ihm einen Schauer über den Rücken. Trotz des hellen Lichtes waren die Pupillen erweitert als ihre Blicke sich trafen.

"Erzähl mir von ihr.", bat Jaskier leise, "Bitte."

Erneut ließ Gerat sich auf das Bett sinken, sah einen Moment geistesabwesend aus dem Fenster ehe er versuchte die Worte zu formen.

"Zurzeit ist sie in Kaer Morhen.", begann Geralt, "Sie trainiert mit Lambert, Eskel und Vesemir. Die Grundausbildung."

Seine Finger schlossen sich um die langsam erkaltete Tasse, ehe er einen kurzen Schluck nahm. Der süße Geschmack von Hagebutte benebelte seine Sinne.

"Ciri ist wirklich erstaunlich.", fuhr Geralt fort. Ihm wurde seltsam warm, als er an die Prinzessin dachte, die ihm mittlerweile mehr ans Herz gewachsen war, als er zugeben wollte, "Sie steht um nichts nach und lernt wirklich schnell."

Er wandte den Kopf und sah Jaskier direkt an. Dieser lauschte offen seinen Worten, seine Hände lagen ruhig.

"Du wirst sie mögen.", erklärte Geralt sanft, "Sie kann es kaum erwarten dich kennenzulernen."

Überrascht öffnete der Jüngere den Mund.

"Sie weiß von mir?", hakte er verdutzt nach. Verwirrt blinzelte Geralt ihn an.

"Natürlich.", erwiderte er, "Und sie wird dich vermutlich als Erstes fragen, ob du ihr Laute spielen beibringen wirst."

Perplex nickte Jaskier. Ihn überforderte der Gedanke, dass Geralt mit seinem Kind der Vorhersehung über ihn gesprochen hatte. Allein die Tatsache, dass er offenbar doch eine Rolle in dem Leben des Hexers spielte. Die ganze Zeit über. Dass Ciri ihn kennenlernen wollte.

Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, doch protestierte die wunde Haut und Jaskier verzog erneut das Gesicht. Erneut trat Blut hervor. Unterdessen nahm Geralt eine der Schalen, gefüllt mit Apfelmus in die Hand und hielt sie ihm auffordernd hin.

"Bitte.", verlangte er, drehte sogar den Löffel in Jaskiers Richtung. In seinem Mund schmeckte alles nach Blut.

"Zwei Löffel?", versuchte Geralt es erneut, hielt dem Blick der blauen Augen stand, welche ihn vorwurfsvoll anblinzelten, "Jaskier."

Entschlossen nahm der Hexer den silbernen Löffel nun in die Hand, doch Jaskier wandte sich ab und begann das Kissen, welches seinen Rücken stützte zurechtzuklopfen, als könne er der Aufforderung so entkommen.

Just in dem Moment als er den Kopf wandte, um Geralt erneut klarzumachen, dass er keinen Hunger hatte, hatte dieser die den Arm ausgestreckt um ihm den Löffel anzubieten, schaffte es jedoch nicht die Hand rechtzeitig zurückzuziehen und traf den Barden mitten im Gesicht.

Jaskier prustete und hörte von Geralt nur ein schlichtes "Fuck."

Belustigt fuhr Jaskier sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Das Mus fühlte sich kalt und klebrig auf der Haut an.

"Zum Glück ist Ciri aus dem Alter raus in dem sie gefüttert werden muss.", erklärte er und blinzelte Geralt an, dessen Mimik eine Mischung aus Schock und Schuldbewusstsein spiegelte, "Sie würde verhungern."

Noch während er sprach, erhob sich Geralt und ging zum selben Schrank wie vor einigen Minuten, nur griff er dieses Mal eine kleine Schüssel mit Wasser und einen Lappen, ehe er zum Bett zurückkehrte.

Mit klopfendem Herzen gestattete ihm Jaskier mit sanften Bewegungen über das Gesicht zu wischen. Er wusste, dass der Hexer seine Nervosität in jenem Augenblick spüren konnte. Umsichtig trocknete Geralt ihm die Wange, ehe er, wie aus Reflex dem Barden das Haar hinters Ohr strich.

Bewusst was er in soeben getan hatte, zog der Ältere die Hand zurück. In Jaskiers Blick lag keinerlei Vorwurf, nur Verwirrung, als könne er sich keinen Reim darauf machen.

"Ich..-", begann Geralt, erhob sich vom Bett, welches leise unter seinem Gewicht knarzte und stellte die Schüssel beiseite. Ein Kloß blockierte seine Kehle und er musste sich räuspern.

"Ich hole dir frische Sachen und finde heraus, was Yennefer vorhat.", murmelte er. Jaskier nickte nur, sah dem Hexer nach wie er den Raum fast schon überstürzt verließ.

Erst auf der Treppe wurde Geralt bewusst, dass er soeben in Schlafkleidung das Haus durchquerte. Es scherte ihn nicht, denn seine Gedanken wirbelten durcheinander und seine Fingerspitzen kribbelten noch immer.

Ziellos fand er seinen Weg nach unten, in der Hoffnung Yennefer in der Küche anzutreffen, da er bereits an ihrem Zimmer und auch an den Behandlungsräumen vorbeigegangen war.

Als ihm die vertraute Note von Flieder und Stachelbeeren in die Nase stieg, wusste er, dass er sich nicht geirrt hatte. Yennefer selbst war in jenem Raum, wo sich an seinem ersten Abend im Anwesen die Magierinnen versammelt hatten. Offenbar hatte sie nun dort auch ihr Megaskop aufgestellt, welches soeben erloschen war.

"Ah, Geralt.", begrüßte sie ihn, warf einen kurzen Blick auf seine Kleidung, beschloss jedoch dies nicht zu hinterfragen, "Ich wollte dich informieren, dass unten im Dorf einige Aufträge für dich sind.", sagte sie, klang dabei fast schon geschäftlich, "Bei der Gelegenheit könntest du gleich mit einigen Händlern dort reden, welche uns in der nächsten Zeit versorgen werden."

Er nickte.

"Wie weit ist es?", erkundigte er sich, denn seit seinem Ankommen hatte er das Anwesen nur in eine Richtung verlassen und war auf kein nennenswertes Fleckchen Zivilisation getroffen auf seinem Weg zur Küste von Skellige.

"Ungefähr fünf bis sieben Meilen westlich von ihr.", antwortete Yennefer und strich ihr langes Haar, welches heute in glänzenden Locken fiel, zurück.

"Jaskier wird mich begleiten.", beschloss Geralt nach einigen Sekunden des Schweigens. Ein dunkler Zug huschte das Gesicht der Zauberin.

"Geralt, er ist noch immer unwissend.", begann sie, wurde jedoch unterbrochen.

"Und es wird ihm nicht besser gehen, wenn er jeden einzelnen Tag die Wände anstarrt."

Überzeugt wirkte sie nicht, sagte jedoch nichts, in dem Wissen, dass sie den Hexer von seiner Entscheidung ohnehin nicht abbringen könnte. Vollkommen unabhängig von der potenziellen Gefahr, welche er leichtfertig auf die Schulter nahm.

"Wir übernachten im Gasthaus, falls wir es nicht vor Sonnenuntergang zurückschaffen.", sagte Geralt mit Nachdruck und wandte sich wieder zum Gehen.

Auch wenn es er es sich nicht eingestehen wollte, hatte der Gedanke wieder mit Jaskier zu reisen, und sei es nur für eine lächerlich kurze Strecke etwas Verlockendes. Vielleicht holte dies den Barden ein wenig aus seiner eigenen kleinen Welt aus Dunkelheit und Schmerz. Der Frühling erreichte soeben seinen Höhepunkt und Geralt wusste aus Erfahrung, dass Jaskier diese Zeit stets genoss, wenn die Strahlen der Sonne allmählich wärmer wurden und die Natur begann das dunkle Gewand des Winters abzustreifen.

Schnellen Schrittes machte Geralt sich auf den Weg zurück, hoffte, dass er mit seinem Gedanken richtig lag und Jaskier überhaupt mit ihm ein weiteres Mal unterwegs sein wollte. Er könnte es dem Jüngeren nicht einmal verdenken, wenn dies nicht der Fall sein sollte nach allem was geschehen war.

Bevor Geralt erneut in Unsicherheit versinken konnte, erreichte er den Gang und hielt inne. Er war so in Gedanken gewesen, dass er die Musik, die aus dem Zimmer am Ende wehte, ignoriert hatte, doch war er nicht mehr allein in dem Stockwerk.

Vor der Tür standen zwei Frauen. Die jüngste mit dem reinblauen Haar hatte er schon einmal getroffen. Sie lehnte gegen den Türrahmen und auch die andere, deren kurzes Haar der Farbe von Kastanien glich, hatte ihr Ohr gegen die Tür gedrückt, durch die sanft die Klänge der Laute zu vernehmen waren.

Verwirrt blieb Geralt wenige Meter vor der Szene stehen. Beide sahen auf und blickten ihn mit großen Augen an. Kein Geruch von Angst war zu vernehmen. Nervös blinzelte ihn das Mädchen mit den blauen Haaren an, spielte mit ihren Fingern zwischen den sich bläulich schimmernde Schwimmhäute befanden. Die andere, von deutlich größerer Natur legte leicht den Kopf schief und offenbarte damit deutliche Narben an ihrem Hals.

Die Musik verstummte. Nur wenige Augenblicke später ertönte deutlich Felinès Stimme vom Absatz der Treppe her.

"Coleté? Anastasia?"

Die beiden Frauen, offenbar angesprochen zuckten zusammen, warfen einen letzten Blick auf Geralt, ehe sie sich wieder in ihr eigenes Stockwerk zurückzogen. Nachdenklich sah Geralt ihnen hinterher.

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Entgegen der Erwartungen des Hexers stimmte Jaskier zu ihn in das Dorf zu begleiten. Er zögerte deutlich, doch war das Bedürfnis diesen Mauern für kurze Zeit zu entkommen offenbar größer als seine Zweifel.

Zwar war Geralt sich nicht sicher, ob er wirklich die richtige Entscheidung traf, besonders nicht als Yennefers Worte noch in ihm nachklangen. Die Szenarien die schiefgehen konnten waren endlos und bevor er in Grübeleien versinken konnte, zog er sich um und packte das Notwendigste zusammen, ehe er den Stall aufsuchte, um Plötze vorzubereiten.

Diese begrüßte ihren Besitzer mit einem leisen Wiehern und auch der pummelige Rappe kam dem Hexer entgegen mit einem leisen Brummeln. Auch ihn tätschelte Geralt kurz und steckte ihm eine Hand voll grobem Hafer zu, welchen er genüsslich kaute, während Plötze aus ihrer Box geführt wurde.

Noch während er ihr braunes Fell mit einem abgenutzten Striegel von grobem Schmutz befreite, trat Jaskier zu ihm. Das braune ausgewaschene Oberteil aus grobem Leinenstoff war ihm ein wenig zu weit und entsprach in keiner Weise der üblichen farbenfrohen Kleidung des Barden. Jedoch erinnerte sich Geralt mit einem Ziehen in der Magengegend, dass nichts mehr wie üblich war.

Verstohlen musterte ihn Geralt von der Seite als er die Satteldecke auf den Rücken des Pferdes legte. Derweil kraulte Jaskier die Stute unter dem Stirnschopf. Noch immer lagen leichte Schatten unter seinen Augen und es wirkte als wäre er mit den Gedanken weit entfernt, während er mit glasigem Blick das Pferd betrachtete, doch im Grunde schien er es nicht zu sehen.

Ohne ein Wort zu verlieren, sattelte Geralt auf, zog den Gurt fest, nachdem er Plötze einige Meter geführt hatte und überprüfte noch einmal das wenige Gespräch, welches in den Satteltaschen verstaut war. Er rechnete nicht damit, dass sie es noch am selben Tag wieder zurückschafften und hoffte, dass sich im Gasthaus ein Platz finden würde. Zum einen wollte er nur ungern im dunklen durch den Wald reiten ohne weitere Ausrüstung und bei einem weiteren Blick auf Jaskier wirkte dieser im hellen Sonnenlicht so zerbrechlich, dass Geralt an seiner Entscheidung, dass er ihn begleitete endgültig zweifelte.

Das Leben kehrte erst in den Jüngeren zurück als ihre Blicke sich trafen und Geralt noch immer die Zügel in den Fingern hielt.

"Steig auf.", forderte er ihn mit einer Kopfbewegung auf. Jaskier blinzelte und sah erst auf Plötzes Rücken und dann zu Geralt selbst.

"Ich?", fragte er unnötigerweise, denn niemand sonst stand mit ihnen auf dem Gras, welches langsam in einen Pfad mündete.

"Wir haben es nicht eilig.", erklärte Geralt, "Plötze trägt uns beide."

Unmittelbar zeichnet sich eine Spur von Rot in Jaskiers Gesicht ab, welches ihm ein wenig Farbe verlieh. Sein Blick blitzte auf, als er einen Fuß in den Steigbügel setzte.

"Wer bist du und was hast du mit Geralt gemacht..-", murmelte er als er aufsaß. Keinen Augenblick später erklomm der Hexer den unbesattelten Rücken des Pferdes. Plötze rupfte, ohne sich von dem Gewicht der beiden Männer irritieren zu lassen weiter an einem Büschel Gras.

Schon in der Vergangenheit waren sie zusammen geritten, nur war es immer Jaskier gewesen welcher zwangsläufig hinter ihm saß, da Geralt selten bis nie bereit war die Kontrolle über das Tier abzugeben, doch heute erschien es ihm komfortabler und kraftsparender für den Barden, wenn dieser vor ihm saß. Ohnehin erwartete er auf dem Weg keinerlei Zwischenfälle, welche eine Gefahr darstellen könnte. Selbst für unvorhergesehene Situationen waren sie gewappnet.

Inmitten seiner Planungen der Reise hatte Geralt jedoch nicht bedacht wie nah sie sich auf diesem Weg sein würden. Kaum saß er angenehm hinter Jaskier, hüllte dessen Geruch und Wärme ihn ein, blendete die restliche Umgebung nahezu komplett aus. Er widerstand mit Mühe dem Drang seinen Kopf auf die Schulter des Jüngeren zu legen, sein Gesicht in Jaskiers Halsbeuge zu vergraben und tief einzuatmen.

Sein Herzschlag ging bis zum Hals als Plötze langsam los trottete. Nur ungern trennte sie sich von ihrem zweiten Frühstück und Jaskier musste stetig treiben um die Stute auf den Weg zu manövrieren. Trotz Geralts langjähriger Erfahrung und seinem geschulten Gleichgewichtssinn lagen seine Hände urplötzlich an Jaskiers Hüften.

Kurz zuckte dieser Zusammen, der Hexer spürte die Anspannung unter den Fingerspitzen, der leichte Schauer der ihn durchfuhr. Bevor er sich zurückziehen konnte, wandte Jaskier leicht den Kopf und sah ihn über die Schulter hinweg an.

"Du kannst ruhig..-", murmelte er ziellos und deutete vage auf Geralt Hände.

"Danke.", erwiderte der Ältere, spürte ein wohlig warmes Gefühl in ihm aufkommen, als er sich entspannte. Gleichzeitig blitzte ein Sonnenstrahl zwischen dem Blätterdach hervor und zum ersten Mal seit langer Zeit atmete Geralt auf.




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Ich weiß nicht mal ob ich hier was schreiben sollte, ich hab eigentlich eher einen Tritt verdient .. DIE STORY IST NICHT AUFGEGEBEN. ES GEHT WEITER. LANGSAM. ABER ES GEHT WEITER. Also bissl wie Staffel 2 :D 
Knutschi und Keks an alle Leute die noch hier sind <3 

Beyond Blue Eyes - The Witcher StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt