Kapitel 33 Das Schwierige an nett sein

112 6 0
                                    

Ich knabberte an meinen Toast ohne alles herum.
Peter hatte mir einen leicht verwunderten Blick zugeworfen, als ich jeglichen Belag abgelehnt habe.
Nun saß ich ihn gegenüber und sah ihn zu wie er sein flüssiges Frühstück trank.
Nebenbei tippte er an seinem Handy herum und warf mir immer mal wieder eines sein charmantes Lächeln zu.

Ich versuchte es immer Best möglich zu erwidern.
Fast war ich schon erleichtert, als Tilda zu uns stieß.
Während sie mich völlig ignorierte, womit ich auch recht gut leben konnte und Peter taltelte, dass er mehr als nur Kaffee zu sich nehmen muss.
Kurz nach ihr kam auch Amilia herunter, die Leni mit einem Tragetuch bei sich hatte.

Es fühlte sich immer noch seltsam an sie so glücklich zu sehen.
Von meinem ersten Zuhause war ich sowas gar nicht gewohnt und schon wieder fühlte ich mich so fehl am Platz. Nach einem guten Morgen fing sie ein Gespräch mit ihrer Mutter an.

Etwas verloren sah ich zu Peter.
Mir kamen wieder seine Wörter von Gestern in den Sinn.
Er verstand nicht wie es war nun die glückliche Familie zu sehen und sich einfach fehl am Platz zu fühlen.
Ein kleiner Stich von Neid durchzog mich erneut.
Fast als würde er es ahnen sah er wieder einmal auf und sah mich kurz an. Vielleicht hatte er etwas in meinem Gesicht bemerkt, aber er legte sein Handy weg und widmete seine Aufmerksamkeit nun wieder mir.

Doch bevor einer von uns irgendwas sagen konnte, kam Moritz gähnend die Treppe herunter.
Ohne etwas zusagen ließ er sich neben mir nieder und ohne zu fragen zog er Peters Teller zu sich, der bisher nichts von seinem Frühstück angerührt hat. „Hey, hole dir doch dein eigenes", beschwerte sich dieser nur Halbherzig und trank genüsslich weiter sein Kaffee.

„Ne, zu viel Arbeit", mampfte Moritz, dann sah dann zu mir,
„Isst du so wenig nur? Kein Wunder, dass ihr Gefährten seid.
Mein Bruder leert morgens, auch immer nur die Kaffeetasse.
Hey, wollen wir später noch zocken?" „Ja, iss mehr und nein, Moritz. Wir gehen in die Stadt und wenn ich wir sage, meine ich mich und Jaro ohne dich", beantwortete Peter für mich die Frage.

„Was? Mein Lieblingsbruder will mich ausschließen, das ist mies Peter", gab Moritz zurück. „Genauso mies wie Frühstück klauen", murrte Peter und stand auf um sich etwas Neues wohl zumachen. Leicht sah ich zu Moritz. Eigentlich war es der Plan gewesen Peter so sehr zu gefallen, dass mein Traum niemals Realität wird, aber ich hätte seinen Bruder gerne dabei.

„Ich hätte nichts dagegen, wenn du mitkommst, also warum", fragte ich Peter. Er stöhnte auf: „Weil ich doch kein Kindergärtner bin? Außerdem wird er nur stören wie in jeder anderen Sekunde seiner Existenz."
„Du bist so ein Arsch und er ist genauso alt wie ich was jetzt?", wollte Moritz wissen. Leicht resigniert meinte mein Mate nur: „Er ist A mein Gefährte und B benimmt er sich die meiste Zeit über nicht wie ein trotziges Kleinkind."

„Ich benehme mich nie wie ein Kleinkind", warf ich ein.
„Du bist viel schlimmer, wenn du dir etwas in deinen Kopf gesetzt hast."

„Doch tust du und das ist super niedlich, also wir gehen ohne ihn", meinte Peter schließlich.

„Ich will eure Pläne nicht unterbrechen, aber keiner von euch kann gehen", mischte sich auf einmal Amilia ein.

„Was? Ich wusste nicht, dass du das zu entscheiden hast oder soll ich jetzt vor deiner Alphamäßigkeit zittern?", lachte Peter. „Du bist zu nett für den Job." „Sie ist nicht nett. Mir macht sie Angst", murmelte ich. „Siehst du, du bist schuld, dass Jaro sich nicht wohl fühlt. Ganz toll Amilia", meinte mein Mate breit grinsend und ließ da kein Spielraum über, dass er es lächerlich fand.

„Du bist blöd", murmelte ich. Nicht einmal nett könnte man zu ihn auf längere Zeit sein.
„Und du bist gerade echt süß", behauptete er.
„Ich bin nicht süß", widersprach ich den blonden.

Deine FährteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt