Tja, auf Wunsch von einigen: Hier ist sie - Bella und Marten. Es hat etwas gedauert, bis ich ein Konzept hierfür hatte, aber jetzt bin ich ganz happy mit meiner Idee. Hoffentlich gefällt sie euch.
Ich werde es anders machen als bei der letzten Story. Updates, wenn ich halt mit etwas fertig bin. Das setzt mich weniger unter Druck.
Es ist nicht unbedingt notwendig, dass man vorher "BESSER SAG NIX" gelesen hat. Einige Handlungsstränge wird man wieder erkennen, aber man kann diese hier eigenständig lesen. Ich versuche, die Figuren zu erklären, damit man kein Insiderwissen braucht.
Und jetzt viel Spaß mit der kleinen Kostprobe.
"Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: der Angeklagte wird zu drei Jahren Haft verurteilt. Aufgrund von Fluchtgefahr hat der Angeklagte bis zum offiziellen Haftantritt in Untersuchungshaft zu verweilen."
Marten vernahm die Worte des Richters gar nicht mehr. Er starrte seinen Anwalt an. Dieser Nichtsnutz. Erst hatte er Fristen versäumt und jetzt auch noch das. Drei Jahre. Drei! Und Untersuchungshaft bis zum Haftantritt? Was sollte das denn? Es bestand keine Fluchtgefahr. Niemals würde er Hamburg verlassen.
Martens Anwalt sah zu ihm auf. "Wir gehen in Berufung", verkündete er sofort.
"Ich gehe in Berufung, aber ohne dich." Martens Stimme war so leise, dass niemand anderes im Gericht sie hören konnte. Er beugte sich noch ein Stück weiter zu dem kleinen Mann mit der Halbglatze runter. "Und du hoffst besser, dass der neue Anwalt die Scheiße, in die du mich geritten hast, wieder hinbekommt."
Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Idioten. Er setzte zu einer Antwort an, doch Justizvollzugsbeamte kamen und legten Marten Handschellen an. Es war nicht das erste Mal, dass man ihm Handschellen anlegte. Es war auch nicht das erste Mal, dass er in U-Haft musste. Aber es war das erste Mal, dass er da nicht mehr herauskam für eine Weile.
John trat neben ihn. "Wir bekommen das hin", versprach er seinem Cousin. "Ich sorge dafür, dass Lorenz deinen Fall doch übernimmt."
Marten schüttelte den Kopf. "Der wird's niemals schaffen sich da rechtzeitig einzuarbeiten." Lorenz hatte aus Zeitgründen Martens Fall abgelehnt, weil er eine effektive Verteidigung nicht garantieren konnte.
"Okay, Bruder. Hamburg ist voll von Anwälten. Ich höre mich mal um."
Der Justizvollzugsbeamte schubste Marten leicht in Richtung Ausgang. Marten knurrte ihn an. Er war einen Kopf kleiner als Marten, und ließ sich sichtlich von dem großen tätowierten Angel einschüchtern. Sofort wich er ein Stück zurück, als sie den Gerichtssaal verließen.
"Herr von Frieling, Sie müssen mitkommen. Jetzt", forderte der Zwerg ihn auf.
"Ich bekomm ja wohl fünf Minuten, um mich von meiner Familie zu verabschieden." Martens Blick wanderte zu seiner Mutter. Die Trauer in ihren Augen brach ihm das Herz. Niemals hatte er ihr das antun wollen.
Der Beamte zögerte. "Okay."
"Also", begann John sofort wieder. Er hatte sein Handy gezückt und googelte anscheinend. "Der hier klingt ganz gut. Ist am Neuen Wall."
Marten sah ihn an und legte den Kopf schief. "Anna", sagte er nur.
John zog eine Augenbraue hoch. "Die macht kein Strafrecht."
Marten nickte. Das wusste er. Er hatte die kleine Blondine sofort gegoogelt. Sie war ihm so seltsam bekannt vorgekommen. Als hätte er ihr Gesicht schon einmal irgendwo gesehen. Ziemlich schnell hatte er die Puzzleteile zusammengesetzt. Sie war Max' kleine Schwester. Augenblicklich hatte er sich geschämt. Wiederholt hatte er ihre Nähe gesucht und gedacht, Anna wäre so leicht zu haben wie die anderen Mädels, die normalerweise im VIP Bereich mit ihnen waren. Doch relativ schnell war ihm klar geworden, dass Johns neue Anwältin nur Augen für einen hatte: Raf. Und ihm erging es ebenso. Dennoch ärgerte es Marten, dass er Anna nicht sofort erkannt hatte. Vor allem, weil sie mit ihrem kleinen Bruder dort gewesen war, der Max nicht nur ähnlich sah, sondern fast eine Kopie war. Aber auf ihn hatte Marten kaum geachtet.
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La Vita è Bella | MARTEN81
FanfictionMarten starrte die Blondine an. Ihre blauen Augen sahen ihn freundlich an. Sie war höchstens eins siebzig groß und zierlich. Alles an ihr wirkte gebrechlich. Von ihrer Stupsnase, über die sanft geschwungenen Lippen bis hin zu ihren großen, murmelför...