Bonuskapitel II

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5230 Worte für euch und mehr Marten als jemals zuvor.



"Warum kann ich nicht mit zu dem Konzert?" Bella sah ihn aus großen Augen an, hatte die Unterlippe vorgezogen und schmollte.

Marten stöhnte. "Weil ich da nicht auf dich aufpassen kann. Du kannst meinetwegen in die Loge. Aber Backstage hast du nichts verloren. Selbst Elif kommt nicht Backstage."

"Aber Anna ist den ganzen Tag auch Backstage", erinnerte Bella ihn.

"Ja. Und was hat Raf gemacht? Ihr Abudi als Bodyguard aufgeschwatzt. Außerdem hasst du die Musik. Also bleib doch lieber bei Chopper. Ich verspreche auch, ich komm direkt nach Hause. Du bist nur vier Stunden alleine."

Finster schob Bella sich eine Gabel ihres Takeouts in den Mund. Sie verstand es ja. Raf war ausgerastet als er gehört hatte, dass John Anna Backstage dabei haben wollte und hatte ihr Abudi aufgezwungen. Wenn Raf so weit ging, konnte Bella nur erahnen, wie es da zu sich ging. Denn Anna war niemand, der jemanden zum aufpassen brauchte. Eher sollte man die Leute vor ihr schützen.

"Okay", willigte sie ein. Sie konnte ja auch nachvollziehen, dass Marten seine Jungs sehen wollte. Immerhin hatte sie drei Tage Urlaub rausgehauen und Marten hatte darauf bestanden, dass sie die komplett bei ihm blieb. Er wollte sie um sich haben - nur eben nicht bei dem Konzert seines Cousins. Und das konnte sie nachvollziehen. Sorgen, dass Backstage etwas mit Groupies passieren könnte, machte sie sich keine. Wenn sie vertraute, vertraute sie. Es war jetzt an Marten, das nicht zu missbrauchen. "Aber du weißt: kein Gras, kein Alkohol, kein -"

"Jaha." Er verdrehte die Augen. Dann sah er sie an. "Morgen ist der letzte Tag schönes Wetter. Wollen wir ausfahren?"

"Motorrad?" Bellas Augen leuchteten auf.

"Ja. Wir könnten nach Itzehoe."

Bella runzelte die Stirn. "Was wollen wir denn da?"

"Meine Eltern besuchen?"

"Deine was?" Vor Überraschung ließ Bella das Messer fallen. Marten hätte nicht für möglich gehalten, dass sich ihre Augen noch mehr weiten könnten.

Plötzlich verunsichert zuckte er mit den Schultern. "Ja. Also Mama mag dich eh und da -"

"Du hast deiner Mutter von mir erzählt?"

"Ja, sie hat halt nach dir gefragt, Digga! Wollte wissen, wer meine Anwältin ist und da hab ich es ihr halt gesagt. Ich lüg doch meine Mutter nicht an."

"Jeder lügt seine Mutter an! Meine denkt immer noch, ich hätte damals eine fünf in Mathe geschrieben, weil die Klausuren verwechselt wurden." Fassungslos sah Bella ihn an.

"Okay, wir können auch was anderes machen", meinte Marten angefressen. Freuten sich Frauen nicht normalerweise, wenn man ihnen die Familie vorstellen wollte?

Bella schüttelte den Kopf. "Nein", sagte sie bestimmt. "Ich fahre sehr gerne nach Itzehoe mit dir. Ich.. ich war nur sehr überrascht."

"Geht dir das zu schnell?", horchte er nach.

Bella musste schmunzeln. Sie vergaß gerne, dass Marten wirklich keine Ahnung von Beziehungen hatte. "Hm, es geht. Andererseits ist bei uns aber nix normal." Sie grinste ihn an und er erwiderte es.

"Ich würde dann gleich schon fahren", meinte Marten. "Spätestens Mitternacht bin ich zurück."

"Jaja, vier Stunden", sie rollte mit den Augen. Er wusste, dass sie es nicht so meinte und beließ es daher dabei. "Kannst du mir deinen Schlüssel hier lassen? Dann geh ich eine Runde mit Chopper und hol mir gleichzeitig Essen oder so." Sie zuckte mit den Schultern.

La Vita è Bella | MARTEN81Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt