Kapitel 5

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Entgegen seiner Erwartungen blieb der Kerl im schwarzen Anzug tatsächlich stehen und drehte sich um. Er wartete noch kurz auf Peters Ankunft und begann dann, schnippisch mit ihm zu reden. „Ah, Spider-Man, ich dachte schon, du würdest nie mit mir mithalten können. „Wirklich sehr witzig", entgegnete Peter genervt und verdrehte die Augen, „aber es ist wichtig. Wir müssen reden." „Wirklich ?" entgegnete der Symbiontenträger und fing an, theatralisch auf Peter zuzugehen. „Worüber denn, Spidey?" fuhr er fort und beugte sich dabei nach vorne zu ihm.

„Über deinen Anzug." fuhr Peter bestimmt fort, während er sich kein bisschen bewegte. „Hör zu ich hatte den auch schon mal und ich weiß, diese Kraft ist echt cool, aber..." „Das kannst du laut sagen." wurde Peter das Wort abgeschnitten. Der Symbiontenträger verfiel nach diesem Satz sofort in Radschläge an der Hauskante und landete dann mit einem Rückwärtssalto wieder neben Peter. „Aber warum sage ich das dem, mit dem ich diese Woche den Boden gewischt habe ?" fuhr er in einem selbstgefälligen Ton fort.

Langsam reichte es Peter. „Jetzt hör doch mal zu, du Angeber. Der Anzug ist vielleicht cool, aber er kann auch ganz schnell außer Kontrolle geraten. Das weiß ich ebenfalls aus Erfahrung." „So so, außer Kontrolle. Also bei mir läuft er wunderbar." entgegnete der Symbiontenträger und spannte seinen rechten Oberarm an. „Ja, das dachte ich anfangs auch", fuhr Peter beschwichtigend fort. „Aber das war eben auch nicht von Dauer. Irgendwann hat der Symbiont die Kontrolle übernommen und mich zu wirklich schlimmen Dingen verleitet, auf die ich nicht stolz bin. Also vertrau mir und werd ihn los." Peter war jetzt ein gutes Stück näher herangegangen und sah den Symbiontenträger fest an. Doch dieser antwortete schnippisch mit einer Gegenfrage. „Und weil es bei dir nicht funktioniert hat, gehst du jetzt davon aus, dass es bei anderen auch nicht gehen kann, denn deine Erfahrung spricht wohl für alle, was ?" „So stimmt das überhaupt nicht, ich erkenne lediglich Muster." entgegnete Peter abwehrend.

„Aha, Muster." kam als Antwort, darauf folgte eine kleine Pause. „Weißt du was ich glaube ?" antwortete der Symbiontenträger und ging erneut theatralisch auf ihn zu. „Ich glaube, du musst deine Erfahrung wegen Eifersucht allgemeingültig machen. Ich glaube, dass du es einfach nicht ertragen kannst, dass ich den Symbionten besser als du nutzen und ein besserer Spider-Man sein könnte. Und ich glaube, dass du es einfach nicht erträgst, nicht der Einzige mit coolen Kräften zu sein." Beim letzten Satz war er nah an Peter herangegangen und tippte ihm dominierend auf die Brust. Peter hingegen war jetzt wirklich aufgebracht. „Das ist absoluter Blödsinn!" wollte er wütend sagen, bevor er schwarze Netzflüssigkeit ins Gesicht bekam, die ihm das Wort abschnitt, die Sicht versperrte und ihn torkeln ließ. „Bis dann, du Nummer zwei." hörte Peter noch in einem gehässigen Ton, bevor der schwarze Spider-Man sich davon schwang. „Bleib gefälligst hier!" rief Peter noch wütend, bevor er beim Versuch, die Verfolgung aufzunehmen, wegen seines verklebten Gesichts stolperte und den Symbiontenträger entkommen ließ. Er schimpfte „Blöder Wichser!" und ähnliche Dinge vor sich hin, während er sein Gesicht vom Netz befreite. Das Zeug war echt hartnäckig, sodass es einige Zeit in Anspruch nahm, bevor er sich endlich davonschwingen und seine Wut rauslassen konnte. 

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