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,,Ich komme euch besuchen, das verspreche ich euch meine Lieben." sie stieg ein und ließ die beiden stehen, ihre Haare wehten im Wind des Autos welches weg fuhr.
Christopher atmete erleichtert aus, genoss die wenigen Sekunden in denen er nichts tun musste, ehe sein Handy wieder anfing zu klingeln.
Erstaunlich das seine Nerven noch nie am Ende lagen.
Seine Mutter war verunsichert das er die Arbeit als Leben sehen wird.

Man arbeitet um zu Leben. Für ihn war es eher, er lebt zum arbeiten.
Aber kein Licht dieser Welt wird nicht einmal der Liebe und ihrer Stärke verfallen.
Seine Großmutter machte sich keine Sorgen um ihn, immerhin hatte sie ihre Wunsch Schwiegertochter bereits kennen gelernt.
Und Leonie, für sie war Paris wie eine schöne, gut duftende neue Welt, mit vielen Dingen die sie vom Land leben gar nicht kannte.

Er ging mit toten Augen ans Handy, freute sich nie wirklich auf ein Gespräch.
Bang Christopher Chan; ein Mann der alles hat, doch dem alles fehlt.
Er hatte keine Freunde, an so gut wie nichts, war nicht euphorisch oder enthusiastisch, für nichts, er brannte für nichts mit Herz und Seele.
Aber jeder Schatten hat auch sein gutes, er wandert und deckt neue Stellen auf.

Mit seinen schönen 22 hatte er viel erreicht, aber nichts gewonnen.
Wenn er dort ankam wo er sah was wichtig war, dann konnte er sich sein Geschenk durchaus verdienen. Das aufkommen seiner Schuhe auf dem Asphalt hallte in der eigentlich gut befahrenen Straße die nun leer war.
Es waren nur die beiden und vielleicht ein paar lästige Tauben am Rande hier.
Mit seinen blinden Augen, so grau umhüllt ließ er sie da stehen.

Es zog sich zusammen, am Himmel und in ihrer Brust. Nicht weil sie jetzt schon für ihn schwärmte, weil sie ein wenig sich erhofft hatte liebevoller behandelt zu werden nachdem sie alles ohne den kleinsten Fehler getan hatte.
Chan aber sah das nicht als Talent, er sah es als Mindestbegabung und zugleich als Konkurrenz.
Niemand hätte sich so sehr bemüht, würde sogar Staubkörner von seinen Schuhen pusten, wie sie.
Er sah zu ihr auf, während er auf sie runter blickte und sie trotzdem bemengeln würde.
Ein grausiger Mann, der trotzdem nicht mehr aufhören konnte zu lächeln wenn er durch den Türspalt ihrer Arbeitszimmer ihre Stimme hörte.

Sie machte auf ihren Hacken kehrt, doch nichts war zu hören. Sie drehte sich um und sah wieder die voll befahrene Straße.
Es war wie schwarze Magie, nur das sie nicht böse war.
Schnell lief sie rein, sah nach links und rechts in ob sie ihn noch in einen Fahrstuhl steigen sah.
Ihre Augen erblicken nur den blonden Haarschopf und ihr war bewusst das es der vierte Fahrstuhl links war.
Hastig ohne über ihre eigenen Füße zu fallen lief sie über den Designerboden, kam am Fahrstuhl an als er sich bereits schloss.
Doch schließen tat er sich nicht. Was ein Gentleman, das war er, sogar seine Hand hielt er dazwischen.

Erschrocken sah sie ihn an als sie eintrat.
Er sah sie an, nicht ohne weiter sein Telefonat zu führen. Aber das Lächeln konnte sein Gesprächspartner an der anderen Leitung nicht sehen, nur Leonie.

ᵖᵃʳⁱˢⁱᵃⁿ ᶠʳᵃᵍʳᵃⁿᶜᵉ | •ᶜʰᵃⁿ•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt