𝙴𝚒𝚐𝚑𝚝

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𝙸 𝚍𝚘𝚗'𝚝 𝚔𝚗𝚘𝚠 𝚠𝚑𝚘'𝚜 𝚖𝚘𝚛𝚎 𝚋𝚎𝚊𝚞𝚝𝚒𝚏𝚞𝚕

Point of View
Yoongi

"W-Wo ist er hin?", fragte ich Hoseok etwas verzweifelt. "Woher soll ich das wissen?", fragte Hoseok und sah mich entgeistert an. "Ich muss ihm hinterher, verdammt!", sagte ich und rannte Jimin hinterher. "Aber es ist noch Schule, Yoongi!", rief Hoseok mir noch hinterher, doch ich reagierte nicht. Ich musste Jimin finden, auch wenn ich nicht wusste wohin ich musste. Auch wusste ich nicht, wann Jimin gegangen war, doch da zu dieser Tageszeit kaum etwas auf den Straßen los war, sollte es nicht zu schwer werden. Tatsächlich wurde es wirklich einfach, da ich Jimins Fußspuren in dem frisch gefallenen Schnee sehen konnte. Seine Abdrücke waren die einzigen.

Schnell lief ich den Spuren nach, bis ich in die Nähe von dem Stadtrand Seouls kam. Wie lange war Jimin denn bitte weg? Wie schnell lief er? Kein einziges mal hatte ich ihn gesehen und jetzt hatte ich seine Spur auch noch verloren. Hatte er nicht erzählt dass er am Stadtrand wohnte? Vielleicht ist er ja nach hause? Ich versuchte es einfach weiter und lief nicht zurück. Dummerweise kannte ich mich hier überhaupt nicht aus, weshalb ich mich nach kurzer Zeit verlief.

Meine Orientierung war futsch. Meine Sachen waren in der Schule, zu denen auch mein Handy gehörte. Und meine Gedanken waren bei Jimin. Ich entdeckte ein großes Grundstück. Dort war eine riesige Wiese und ein Platz mit sandigem Boden. Eine große Halle und Stallungen. Der sandige Platz schien ein Reitplatz zu sein, da dort jemand mit einem Pferd zu arbeiten schien. Dieses Grundstück war also ein Gestüt. Ich beschloss die Person auf dem Reitplatz nach dem Weg zu fragen, weshalb ich also durch den Schnee auf den Platz zu lief.

Je näher ich dem Platz kam, desto deutlicher konnte ich die Person erkennen, die dort mit dem schwarzen Pferd arbeitete und mir stockte der Atem, als ich ihn erkannte. Es war Jimin, der dort mit dem rappen arbeitete. Ich beschloss ihn noch nicht an zu sprechen und ihn noch ein bisschen zu beobachten. Er sah so unbeschwert aus, als sei er in seiner eigenen kleinen Welt in der es keine Probleme gab. Ein Lächeln auf den Lippen. Dieses Lächeln war wirklich wunderschön. Ich könnte dieses Gesicht nie hassen, egal was ChimChim auch mit mir oder meiner Familie machen würde. Dafür war es schlichtweg zu schön, dafür war er schlichtweg zu schön.

Es verzauberte mich, wie er mit dem Pferd harmonierte, welche Verbindung die beiden hatten. Man erkannte es einfach, wenn man die beiden sah. Er schien eine kleine Pause zu machen, da er dem Pferd einen Apfel hin hielt und selber einen aß. Der rappe tobte ein wenig auf dem sandigen Platz herum, während Jimin sich nach kurzer Zeit auf den Boden fallen ließ und in den Himmel sah. Er schien nach zu denken, so weggetreten wie er war. Und trotz der Entfernung die ich immer noch pflegte, erkannte ich die Tränen die ihm über sein schönes Gesicht liefen, hörte den Schluchzer der ihm entwich. Besorgt sah ihn in an und wollte zu ihm, jedoch trabte das Pferd schon auf ihm zu und tröstete ihn. Tiere waren wirklich etwas tolles, vor allem wenn man solch gute Beziehungen pflegte. Lächeln betrachtete ich die Szene und sah den beiden weiter zu als sie wieder zu arbeiten begannen.

Nach einer Weile hörten sie jedoch wieder auf. Das Pferd legte sich hin und ließ sich von Jimin streicheln, bis sich der Junge an die Flanke des Tieres lehnte und die Augen schloss. Sie lagen seelenruhig nebeneinander, Jimin an das Pferd angelehnt und die Augen geschlossen. Ich beschloss auf die beiden zu zu gehen, immer hin wollte ich eigentlich nur mit Jimin reden. Stattdessen stand ich hier und beobachtete die beiden wie ein Stalker. Vor ihnen blieb ich stehen, der rappe betrachtete mich bereits neugierig, während Jimin mich noch gar nicht bemerkt hatte.

"Ich weiß nicht wer schöner ist, das Pferd oder du, Jimin.", sagte ich und ich sah wie er sich kurz an spannte, ehe er seine Augen öffnete und mich ansah. "Was machst du denn hier?", fragte er verwundert, aber auch ein wenig peinlich berührt und mit einer Spur Reue. Ich stand vor ihm, meine Hände tief in meinen Taschen vergraben und lächelte ihn sanft an. "Ich will mit dir reden.", sagte ich, worauf er traurig zu Boden sah. Er saß mittlerweile nicht mehr an das prächtige Tier hinter sich gelehnt, sondern leicht nach vorne gelehnt, seine Arme um seine aufgestellten Beine geschlungen. "Woher wusstest du, dass ich hier bin? Du kennst diesen Ort doch gar nicht.", fragte er schließlich, was mich leise auflachen ließ. "Ich bin einfach nur deinen Fußspuren gefolgt, bis ich sie verlor und mich verlief. Dann fand ich dich hier."

ᑭˢ𝚢ꏳh̶Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt